Tourismuswelt

«Es kündigt sich ein Frühbucherjahr an»

Hotelplan bei Badeferien «klar im Plus» – Wie die Digitalisierung das Fliegen verändert – «St. Moritz muss wieder sexy werden»

Bei Ferienpackages für Europa und den Mittelmeerraum liegt Hotelplan Suisse «klar im Plus». Das sagt Tim Bachmann, Leiter Badeferien und Städtereisen, in einem Interview im Reiseteil der «SonntagsZeitung». Die bessere Nachfrage («es kündigt sich jetzt ein Frühbucherjahr an») führt er darauf zurück, dass die Leuten wüssten, dass man sich in den begehrten Destinationen wie Spanien, Griechenland oder Zypern das Lieblingshotel rechtzeitig sichern müsse.

Für Kroatien stellt Bachmann «ein wachsendes Interesse fest». Deshalb beteiligte sich Hotelplan an Charterflügen nach Dubrovnik und Split. Vor allem in Süd-Dalmatien habe die Hotellerie «grosse Fortschritte gemacht». Für die Türkei dagegen ist er «sehr skeptisch». Als Schweizer Unternehmen ohne Anbindung an einen grossen europäischen Reiseveranstalter setzt Hotelplan auf Dynamic Packaging. Dadurch finde man immer genügend Hotelbetten, auch ausserhalb des eigenen Katalogs. Im Massengeschäft Badeferien will die Migros-Tochter überleben, «indem wir wendig bleiben und voraussehen, was der Schweizer Gast in der kommenden Saison wünscht.»

«Die schöne neue Welt des Fliegens»

So betitelt die „SonntagsZeitung“ im Wirtschaftsteil einen Beitrag mit einer bemerkenswerten Infografik über die digitale Zukunft des Flugpassagiers. Ausgehend vom Big-Data-Projekt Smile der Lufthansa zeigt der Artikel auf, was sich mit den gesammelten Daten für den Kunden alles verändert. Bis Ende 2018 will die Swiss zudem in allen Langstreckenfliegern WLAN anbieten. Und die Unterhaltung an Bord wird künftig über das eigene Smartphone und Tablet angeboten bis hin zu den Zeitungen und Zeitschriften, die nicht mehr in gedruckter Form abgegeben werden.

«Die Arline spart dabei Ballast, sprich Sprit», so die «SoZ». In der Gegenwart ärgert sich der Passagier aber noch immer über die regelmässigen Verspätungen im Flugverkehr ab Zürich. Gemäss den neuesten Daten von Luftfahrt-Analyseunternehmen OAG ist die Swiss laut «SonntagsZeitung» in Sachen Pünktlichkeit nochmals schlechter geworden und findet sich damit nur noch auf dem 51. Platz in der Rangliste der pünktlichsten Airlines. Grund dafür ist die zu grosse Auslastung auf dem Flughafen Zürich, der im OAG-Rating noch schlechter abschneidet. Mit nur 77,1 Prozent Pünktlichkeit der startenden oder landenden Flugzeuge liegt Zürich nur auf Rang 31 aller grossen Flughäfen weltweit. Skyguide-Sprecher Vladi Barrosa wirft dem Flughafen Zürich vor, «seit einigen Jahren in den Spitzenzeiten mehr Slots zu verkaufen, als es das System zulässt.»

Danuser ruft sich in Erinnerung

Mit der süffigen Schlagzeile «St. Moritz muss wieder sexy werden» macht die «Schweiz am Sonntag» darauf aufmerksam, dass sich der frühere und langjährige  Kurdirektor Hans Peter Danuser Sorgen um die Zukunft des Nobelkurortes macht. In seiner 30jährigen Tätigkeit von 1978 bis 2008 habe er St. Moritz «zur Weltmarke gemacht», aber in jüngster Zeit sei der Ort vom «Top of the World» in die «Niederungen der Schweizer Bergtourismus-Krise herabgesunken.»

Und welche Ratschläge hat Danuser für seine Nachfolger auf Lager? Er fordert eine «Rückbesinnung auf zentrale Leitsätze». Einer sei, «gerade in der Krise» für den Bergtourismus überlebenswichtig: «Werde gross, finde eine Nische oder gehe unter». Dies habe man in Graubünden, auch in St. Moritz, «sträflich vernachlässigt». Ohne eine «klare Marke», so Danuser, «gehen wir im Wischiwaschi aus Natur, Kultur und Sport unter». St. Moritz müsse seine Extravaganz ausspielen. Und auch ein rechter Preis gehörte zu einer starken Marke. «Rolex macht auch nie Ausverkauf.»

«Skigebiete kommen ohne Schnee aus»

Dieser Titel auf der Frontseite der «NZZ am Sonntag», mit dem eine Seite «Hintergrund Tourismus» angerissen  wird, mutet am Wochenende, als die Lauberhorn-Abfahrt wegen zu viel Schnee abgesagt werden musste, etwas speziell an... Der Lead lautet: «Dank Schneekanonen haben viele Bahnen selbst in wärmeren Wintern mehr Betriebstage als früher.» Zumindest die grossen, finanzstarken Regionen seien heute in der Lage, ihre Pisten flächendeckend zu beschneien. Der extrem trockene Dezember habe bewiesen, «wie schlagkräftig die Beschneiungstechnik inzwischen ist».

Mit der Tourismuskrise beschäftigt sich auch der Wirtschaftsteil: «Berghotels finden kaum noch Käufer.» In Wengen seien derzeit fünf Hotels zum Verkauf ausgeschrieben, in Saas Fee vier Betriebe geschlossen. «In vielen Skigebieten stehen Hotels zum Verkauf. Sie kämpfen mit dem starken Franken, hohen Kosten und kurzfristigen Buchungen.» Die Statistik sei zwar deprimierend, schreibt die «NZZ a/S», aber viele Hoteliers seien innovativ und etliche Häuser hätten neu eröffnet. «Die Branche klammert sich aber auch an das Prinzip Hoffnung.» Die jetzige Wintersaison dürfte positiver verlaufen als die letzte Saison, heisst es beim Verband Hotelleriesuisse. Dem Thema der darbenden Bergbahnen nimmt sich auch noch der «SonntagsBlick» an – allerdings ohne neue oder andere Fakten zu liefern als die Konkurrenz vor einer Woche. «Viele Betriebe haben keine Zukunft mehr – Bergbahnen kranken am Frankenschock», ist der Artikel betitelt.

Skifahren auf der japanischen Insel Hokkaido

Als ob die «SonntagsZeitung» in ihrem Reiseteil ein Kontrastprogramm zu den Nöten des Schweizer Wintertourismus setzen wollte, kommt die Reportage über das Tiefschneefahren auf der japanischen Insel Hokkaido daher. Dabei hat der «flockig leichte Tiefschnee seine Tücken», ist da zu Lesen. Bier trinkend sitze die Truppe im dampfenden Wasser und amüsiere sich über den Luxemburger Alex, «der spektakulär stürzte». Das Beste am nächsten Tag. «Die Hänge sind so unberührt, als wäre nie ein Skifahrer gestartet. Die Spuren wurden verweht oder zugeschneit. Wir rasen los.» In einem weiteren Artikel geht es «halsbrecherisch über die Rentnerinsel», gemeint ist Madeira, wo «ewiger Frühling herrscht – und die Nacht schon mal zum Tag wird». Die «Schweiz am Sonntag» schreibt über die «unbekannten Seiten» Londons und die «Zentralschweiz am Sonntag» hat die Malediven auch für Familien entdeckt.

(HPB)