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Ein Highlight für Fans von Dachterrassen: Die «Sky Bar» im 63. Stock des Lebua-Hotels in Bangkok, Bild: Lebua Hotels

Diese Rooftop Bars solltest du kennen

Christian Haas

Von New York über Rom bis zur Hangover-Kulisse in Bangkok: Immer mehr Hotels setzen auf Rooftop Bars. Dabei berauschen nicht nur die teuren Cocktails, sondern auch die Ausblicke auf die Skyline.

Während im Strassengewirr weit unten hektischer Feierabendverkehr nicht an Entspannung denken lässt, geht das ein paar Dutzend, mitunter gar Hundert Meter weiter oben auf der Terrasse eines Wolkenkratzers doch deutlich einfacher. Noch dazu, wenn einem zum kühlen Bier oder Cocktail ein fantastischer Sonnenuntergang serviert wird. Richtig ansprechend ist das Szenario dann zu fortgerückter Stunde, wenn die Lichter der Grossstadt für eine fabelhafte Kulisse sorgen.

Dachterrassen sind inzwischen Touristenattraktionen

Fast schon zu einer Sehenswürdigkeit geworden sind das «Penthouse» im Meliá ME Reina Victoria in Madrid, die «Gravity Bar» im Guinness Store House in Dublin und die «Top Floor Bar» in London. In letzterer können die Besucherinnen und Besucher ihre Drinks unter einer gläsernen Kuppel zu sich nehmen.

Wer in Schwung gekommen ist, zieht in London weiter ins angesagte «Vertigo 42» im 183 Meter hohen Tower 42. Dort feiert sich das feine Yuppie-Publikum des Financial District regelmässig selbst, entweder in der Panoramabar mit selbst für Londoner Verhältnisse sündteuren Drinks in der Hand oder nebenan auf der Tanzfläche.

Fein im Sinne von gediegen geht es auf der luxuriösen «Terrazza Rosé» des Hotels St. George in Rom zu, wo neben vorzüglichen Rosé-Weinen helle Holzdielen und bequeme Sofas den Besucher glatt vergessen lassen, dass er sich inmitten der belebten Altstadt der italienischen Hauptstadt befindet.

In Istanbul sorgt für derartige Erlebnisse die Bar «360», die zugleich als Restaurant und Lounge fungiert. Untergebracht ist die angesagte Location in einem futuristischen Penthouse aus Glas, das auf einem Stadthaus aus dem 19. Jahrhundert in Beyoglus Flaniermeile Istiklal Caddesi steht.

Übrigens: Wer Höhenangst hat, sollte den Glasboden an der Bar des «360» meiden – darunter ist das offene Treppenhaus zu sehen, das acht Stockwerke nach unten führt.

Grosses Angebot in europäischen Metropolen

Eine erhabene Position geniessen Barcelona-Reisende in mehreren Hotels, zum Beispiel in der Lounge-Bar «La Terrazza» auf der Dachterrasse des Marriott Renaissance oder auf der noblen Terrasse des Hotel Omm. Dort sind Pool und Liegeplätze von dunklen Holzpaneelen eingefasst, während helle Kissen und Sitzbezüge das Szenario aufhellen.

Berlin will ja auch immer hoch hinaus. Und wer in Berlin hoch hinaus will, kann das in der «Pan Am Lounge» in der zehnten Etage des Hauses Eden direkt am Zoologischen Garten tun. Noch höher liegt der «Club Weekend» im 15. Stock des ehemaligen Haus des Reisens am Alexanderplatz.

In München bietet das Fünf-Sterne-Hotel Bayrischer Hof den Besucherinnen und Besuchern des «Blue Spa» (und das können nach Vorreservierung auch externe Gäste sein) Zugang zur Dachterrasse – ebenso das Mandarin Oriental ein paar Strassen weiter. Auf der «China Moon Roof Terrace» sorgen stylische Designermöbel in Orange und Hellbraun, der 360-Rundumblick auf München sowie eine üppige «Stadtdschungel»-Bepflanzung für Feriengefühle in der Grossstadt.

Weiterer Pluspunkt: Der renommierte Koch Michael Cánepa Farfán erfreut die Gaumen seiner Gäste seit April (und noch bis September 2023) mit köstlichen Kreationen aus seiner südamerikanischen Heimat Peru. Sterneverdächtig!

Auch in der Schweiz haben sich einige attraktive Terrassenbars etabliert, etwa «The Nest» in Zürich, das zum Drink und/oder einem fantastischen Essen eben auch noch eine sensationelle Aussicht serviert. Die wunderschöne, 170 Quadratmeter grosse Rooftop-Bar in modernem Design bietet 50 gemütliche Sitzplätze und sanfte Loungemusik. Clevere haben sich vorab ein Zimmer im darunterliegenden, 600 Jahre alten Hotel Storchen gesichert.

USA: ein Eldorado für Fans von Dachterrassen

Richtig viele Rooftop-Bars gibt es in den USA. Eine international renommierte Adresse ist die Bar auf dem Dach des ultramodernen Standard-Hotels im Zentrum von Los Angeles. Filmreif sind hier nicht nur die futuristisches Lounges samt Wasserbetten und der Dachpool, sondern auch das Programm. Auf die Wand des gegenüberliegenden Gebäudes werden ganz hollywoodmässig Filme projiziert.

Klar, dass das Skyscraper-Mekka New York Hochgefühle der besonderen Art besonders gut erzeugen kann. Das «230 Fifth» mit Blick auf das Empire State Building und das «A60» auf dem Dach des 60 Thompson Hotel gehören sicherlich zu den besten Adressen.

Miami-Reisende sollten in der «Spire Bar & Lounge» im The Hotel auf ihre Reise anstossen, Las-Vegas-Gäste in der Bar mit dem passenden Namen «Moon». Wobei der Mond freilich längst nicht die einzige Lichtquelle auf der Open-Air-Terrasse darstellt. Im Gegenteil: Nirgends dürfte es mehr Blinken und Flimmern zu beobachten geben als in der Zockermetropole in Nevada.

Auf den Spuren von «Hangover 2»

Zum wahren Hotspot der Sky-Bars hat sich jedoch Südostasien entwickelt, und zu deren Hauptstadt Bangkok. Dort wartet eine ganze Reihe hipper Locations auf sprichwörtlich höchstem Niveau. Im 31. Stockwerk des Millennium Hilton Hotels etwa liegt die «Rooftop Terrace» und lockt mit gemütlichen Sitzecken an der frischen Luft.

Wem es zu frisch wird (was jedoch eher selten der Fall ist), findet eine Etage höher die mit grossen Fensterfronten versehene Cocktailbar «Three Sixty Lounge», die ihren Namen dem 360-Grad-Panorama zu verdanken hat. Hier müssen die Gäste sich nicht mal von ihren Sesseln erheben, um den kompletten Überblick über die Metropole zu bekommen: Die runde Bar auf dem Dach des Hotels rotiert um ihre eigene Achse.

Eine runde Sache ist auch das «Sirocco», das höchste Open-Air-Dachrestaurant der Welt. Es befindet sich im 63. Stock des Lebua-Hotels, rund 230 Meter über dem Strassenasphalt und hat 2011 durch den Film «Hangover 2» einen riesigen Bekanntheitsschub erfahren – schliesslich dienten Hotel wie Dachterrasse als wichtige Kulissen der schräg-skurrilen Kopfweh-Komödie.

Seit dem Erfolg des Blockbusters pilgern viele Touristinnen und Touristen extra hierher, um auf den Spuren der Hollywoodstars zu dinieren. Neben der 5-Sterne-Gastronomie, die nicht nur den hoteleigenen Gästen, sondern jedermann zugänglich ist, lockt als besonderes Highlight die ebenfalls hier befindliche «Sky Bar».

Dieser in hell leuchtenden Farben schillernde Tresen scheint auf einem kleinen Plateau über der Stadt zu schweben – lediglich eine Glaswand liegt zwischen den Cocktail schlürfenden Gästen und dem tief unten liegenden Strassenverkehr. Unser Tipp: die hauseigene Martini-Kreation namens «Hangovertini». Aber bitte nicht zuviel davon geniessen, denn für einen Filmriss, wie ihn die «Hangover»-Helden erleben, ist die Location viel zu schön.