Karriere

Thomas Jenzer in seinem Büro in den IST-Räumlichkeiten in Zürich. Für ihn ist die Praxisorientierung der Schule deren grösster Trumpf. Bild: TN

«Ein IST-Abschluss ist ein super Sprungbrett ins Berufsleben»

Jean-Claude Raemy

Thomas Jenzer, der Schulleiter der IST, gibt Einblick in den «Wert» des IST-Studiums.

Der Schulleiter und stellvertretende Direktor der IST sitzt entspannt in seinem Büro an der Zürcher Josefstrasse, wenige Meter von den Schulklassen entfernt. Thomas Jenzer, der bekennende Kanada-Fan, hat nach langen Jahren auf der «operativen Seite», als Produktchef und Geschäftsführer bei einem Reiseveranstalter, ins Bildungswesen gewechselt. Und fühlt sich sichtlich wohl.

Sein Job: Zusammen mit den rund 140 FachDozierende und Referenten die Umsetzung der aktuellen, praxisorientierten Studien- und Lehrpläne zu gestalten. «Das ist ein sehr enger Austausch», erklärt Jenzer, «die vielen langjährigen Dozierenden, aber auch die neuen, bringen viel Know-how und Enthusiasmus ein.» Natürlich sei der Standort Zürich optimal für einen guten Dozierenden-Pool. Jenzer weiss aber auch, dass man sich an Branchenanlässen zeigen und dort das Netzwerk pflegen muss, um an potenzielle Dozierende zu kommen. Marketing ist schliesslich seine zweite grosse Verantwortung bei der IST.

Dabei ist es ihm ein wichtiges Anliegen, die Wertigkeit des IST-Studiums klarzumachen. «Wir bieten als Höhere Fachschule eine Tourismus-spezifische Ausbildung in der Breite, während Fachhochschulen vor allem auf eine Betriebswirtschaftliche Ausbildung Wert legen», hält Jenzer gleich eingangs des Gesprächs fest. Bei der Höheren Fachschule werde die Praxisorientierung höher gewichtet, man sei also näher an einer Fachausbildung, während die Fachhochschule näher an einer Universität sei, in Bezug auf die theoretisch-wissenschaftlichen Schwerpunkte. Der Praxisbezug zeigt sich etwa an Projektwochen, Exkursionen, Gastreferenten, Praktika sowie im allgemeinen Curriculum.

Zwei Lehrgänge auf Bachelor-Niveau

Basierend auf dieser Praxisorientierung werden an der IST zwei Lehrgänge geboten: Der Vollzeit-Kurs über vier Semester, bei welchem ein zusätzliches einjähriges Praktikum angerechnet wird, sowie ein berufsbegleitender Kurs über sechs Semester, wo die Berufstätigkeit angerechnet wird. «Das hat man bei einem herkömmlichen Bachelor-Lehrgang in dieser Form nicht», sagt Jenzer.

Und spricht damit gleich die Wertigkeit an. Der Abschluss an der IST ist auf Niveau 6 des NQR-BB (Nationaler Qualifikationsrahmen Berufsbildung) und somit gleichwertig wie – und trotzdem anders als - ein Bachelor-Abschluss. Da aber im Ausland der Abschluss als «Dipl. Tourismus-Fachmann/Fachfrau HF» nicht immer verstanden und entsprechend gewürdigt wird, gibt es seit Sommer 2016 einen automatischen Diplomzusatz, welcher auf Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch den Abschluss auf Wertigkeit eines Bachelor-Niveaus zertifiziert. «Das erhöht dann die Chancen auf eine Anstellung im Ausland, welche einige unserer Absolventen suchen», ergänzt Jenzer. So gesehen sei ein IST-Abschluss ein «super Sprungbrett ins Berufsleben», versichert Jenzer. Doch sei jeder Abschluss nur wenig Wert, wenn man sich im Job nicht beweise. Was wiederum ein Argument für die praxisnahe Ausbildung sei, welche bewusst aufs Berufsleben vorbereite.

Im Übrigen ist die IST die erste Höhere Fachschule, welche nach ISO 29990 zertifiziert ist. ISO 29990 bietet die Grundlage für ein umfassendes, bildungsspezifisches Managementsystem und die kontinuierliche Verbesserung des Führungssystems, der Prozesse und der Dienstleistungen.

Überblick über die Kursvarianten an der IST

  • Grundkurs Reisebranche für Quereinsteiger: Dauer 3 Monate (Vollzeit) oder 9 Monate (berufsbegleitend). Nur in Zürich.
  • Studium zur/zum dipl. Tourismusfachfrau/-fachmann HF in 3 Varianten: 6 Semester Vollzeit (inkl. 1 Jahr Praktikum), 4 Semester Vollzeit (ohne Praktikum), 6 Semester berufsbegleitend (5 Semester praxisorientierter Unterricht und 1 Diplomarbeitssemester). Wird in Zürich und Lausanne angeboten.
  • Branchenkurse der kaufmännischen Grundausbildung (überbetriebliche Kurse). Wird in Zürich und Lausanne angeboten.
  • Ecole de Commerce Hôtellerie-Tourisme (ECH), in Partnerschaft mit Hotelleriesuisse. Nur in Lausanne.

In Zürich können der Grundkurs und die Höhere Fachschule zwei Mal jährlich, jeweils im  Januar und August, begonnen werden. In Lausanne beginnt die Höhere Fachschule oder der ECH-Lehrgang jeweils im August.

(Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit mit der IST, Höhere Fachschule für Tourismus)