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Noch im Einsatz für Baumeler Reisen: Michael Mettler an der Ferienmesse Bern. Bild: GW

«Ein grosser Schritt — aber ich sehe gute Zukunftsperspektiven»

Gregor Waser

Michael Mettler verlässt Baumeler Reisen und übernimmt Ende Jahr die beiden Reisebüros von Rolf Helbling.

Herr Mettler, Sie übernehmen Helbling Reisen? Wie kam es dazu?

Michael Mettler: Ja, es handelt sich um die beiden Reisebüros in Gossau SG und Teufen AR. Rolf Helbling ist 64 und wird im nächsten Jahr pensioniert. Wir waren stets im Kontakt innerhalb der TTS-Gruppe, er ist TTS-Retailer, wir sind TTS-Touroperator. Und durch das, dass wir beide Ostschweizer sind, haben wir uns auch sonst immer wieder mal getroffen. Er erwähnte mal seine noch nicht gelöste Nachfolge und ich sagte spontan, wieso eigentlich nicht, das könnte etwas für mich sein. Und nun waren wir seit einem Jahr am Diskutieren.

Und Baumeler Reisen geben Sie einfach so auf?

Nicht gern. Ich bin schon zehn Jahre mit dabei. Der Job und die Art von Produkten gefallen mir sehr gut, zudem kann ich auf eine ausgezeichnete Crew zählen und ich schätze es, mit den Reiseleitern zu diskutieren. Auch an den Freiheiten fehlt es nicht, es ist schon fast wie eine Selbständigkeit. Aber halt doch nicht ganz.

Haben Sie schon einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin?

Die Suche ist noch offen, Roger Geissberger nimmt gerne Bewerbungen entgegen.

«Wir sind zwar sehr gut ins Jahr gestartet, im Herbst haben wir aber Federn gelassen»

Ein grosser Schritt für Sie in die Selbstständigkeit — wohl auch finanziell?

Schon, aber das ist ein Schritt, den ich machen möchte und ich sehe gute Zukunftsperspektiven. Das sind zwei hochspezialisierte Reisebüros mit extrem viel Wissen bei den Mitarbeitenden. Und klar, es ist ein grosser finanzieller Schritt. Am 1. September beginne ich bei Helbling, der Aktienverkauf erfolgt per 1. Januar 2017. Doch Rolf Helbling bleibt noch bis Ende 2017 mit an Bord, seine Kontakte sind sehr wichtig und einige Projekte hat er sogar darüber hinaus.

Wie lief es bei Baumeler im vergangenen Jahr?

Beim Umsatz verzeichneten wir Einbussen. Wir sind zwar sehr gut ins Jahr gestartet, im Herbst haben wir aber Federn gelassen. Die Türkei und Griechenland liefen nicht mehr gut, unser Gast reagiert manchmal ein bisschen sensibel, etwa auf die Flüchtlingsproblematik. Und nun sind wir erneut sehr gut ins Jahr gestartet. Ich hoffe, es geht so weiter, doch Prognosen wage ich keine.