Hotellerie

Zu dünne Wände, zu laute Zimmernachbarn? Die Liste der Probleme im Hotelzimmer kann lang sein... Bild: Fotolia

Das nervt Hotelgäste am meisten

Der «Hotel Pain Index 2017» verrät, worüber sich Hotelgäste am meisten aufregen und wie wichtig Bewertungsportale sind.

Das Hotel ist gebucht, der Gast trifft mit hohen Erwartungen ein. Doch schon bald folgt die Ernüchterung: Schnarchende gäste im Nachbarszimmer, Insekten, die im Zimmer rumkrabbeln, ein Badezimmer, das schimmelt oder eine Klimaanlage, die entweder eiskalte oder brandheisse Luft ins Zimmer pumpt. Die Studie «Hotel Pain Index 2017» des Umfrage-Unternehmens Qualtrics zeigt: Ein Drittel der über den weltweit 1000 befragten Hotelgäste sind mit ihrem Aufenthalt nicht zufrieden.

No-Go Nummer 1: Dreckige Zimmer, unfreundliches Personal und unbequeme Betten

Hotelgäste mögen es gerne sauber: 66 Prozent der Befragten gaben an, dass dreckige und ungepflegte Zimmer sie am meisten ärgern. 57 Prozent finden unfreundliche Angestellte zum Davonlaufen und bei 56 Prozent war ein unbequemes Bett der Übeltäter.

Ferienzeit = Ehestreit?

Ebenfalls ein grosser Aufreger sind unerwartete Zusatzgebühren (51 Prozent). 18 Prozent lassen sich von einem miesen Hotel die gesamten Ferien ruinieren. 24 Prozent der Befragten sagen, dass sie sich wegen Hoteldefizite mit ihrem Partner gestritten hätten. So wurden als Frusterlebnisse beispielsweise ein Stinktier vor dem Zimmer, Fledermäuse als Zimmergenossen oder die Polizei auf Verbrecherjagd im eigenen Hotel genannt.

Zu dünne Wände und unheimliche Zimmer

Lärmende Nachbarn finden vor allem Frauen und ältere männliche Hotelgäste über 51 Jahre ein Ablöscher. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Frauen über Lärm in Hotels aufregen, liegt 31 Prozent höher als bei Männern. Herren über 51 echauffieren sich allerdings deutlich öfter über Krach als junge Männer.

Aber auch Sicherheitsbedenken und fehlendes warmes Wasser sind Negativpunkte: 45 Prozent empfanden ihren Raum als unsicher, neun Prozent sogar als unheimlich. 20 Prozent schüchterte der Stadtteil ihres Hotels ein, während 19 Prozent vergeblich auf warmes Wasser hofften.

Mindestens drei Punkte bei Bewertungsportalen nötig

Hoteliers dürfen die Macht von TripAdvisor und Co. nicht unterschätzen: Nur 14 Prozent der Befragten sind dazu bereit, in einem Hotel zu übernachten, das bei TripAdvisor, Google und Co. eine Bewertung von unter zwei von insgesamt fünf Punkten aufweist. Ab drei Punkten steigt die Bereitschaft für eine Übernachtung: 47 Prozent aller Befragten suchen Hotels dieser Kategorie. 26 Prozent wollen nur Hotels mit vier Punkten und 13 Prozent buchen ausschliesslich Hotels mit fünf Punkten.

Auch im Verfassen negativer Hotelkritiken sind die Hotelgäste aktiv: Ein Viertel gibt an, schon mal eine schlechte Hotelkritik bei einem Bewertungsportal hinterlassen zu haben. Diese werden gut gelesen: Zwei Drittel sagen, im Vorfeld Hotelbewertungen anzuschauen und diese in ihre Entscheidung einfliessen zu lassen.

45 Prozent wollen das Zimmer wechseln

Die Befragten würden sich wünschen, dass Hotels aktiver auf Beschwerden reagieren: 45 Prozent der Befragten möchten bei einem negativ Erlebnis das Zimmer wechseln, 39 Prozent beschweren sich beim Management. Wer Hotelgäste anlocken will, sollte auf WiFi-Empfang, saubere, ruhige Zimmer, Gratisparkplätze und ein hoteleigenes Restaurant setzen.

(LVE)