Hotellerie
De Luxe Das Comeback der Luxus-Lodge am anderen Ende der Welt
Die Southern Ocean Lodge, ein Luxushotel der australische Gruppe Baillie Lodges, gehörte zu den Pionieren des neuen Luxus: Modernstes Design, alle erdenklichen Annehmlichkeiten, und dies am unbesiedelten Südende einer Insel im Süden Australiens. Liess man den Blick übers Meer schweifen wusste man: Als nächstes kommt hier nur noch die Antarktis. Die erfolgreich betrieben, bei Luxusreisenden in Australien äusserst beliebte Lodge wurde jedoch im Januar 2020 ein Opfer der grossen Buschbrände in Südaustralien und brannte komplett ab (Travelnews berichtete darüber); zum Glück kam es nicht zu Personenschaden.
Die Inhaber James & Haylie Baillie liessen früh durchblicken, dass sie die Lodge gerne wieder aufbauen wollten. Doch dann kam die Pandemie, dazu musste zuerst der ganze Schutt von diesem entfernten Ort weggetragen werden, während sich die Natur regenerierte. In der Zwischenzeit wurden Pläne geschmiedet und mit dem Architekten Max Pritchard, welcher schon die ursprüngliche Southern Ocean Lodge konzipiert hatte, entstanden die Pläne für eine neue Southern Ocean Lodge unter dem Namen «SOL2». Im Endergebnis wird die neue Lodge viele Elemente der früheren Lodge übernehmen; es soll aber auch einige Überraschungen geben.
Die Neueröffnung ist für den Herbst 2023 geplant. Dafür ist man auf Kurs: Am 18. Februar 2022 wurde der offizielle Spatenstich durchgeführt, für welchen die Baillies vom südaustralischen Premierminister Steve Marshall, von Architekt Max Pritchard und von den beiden treuen Managern der der Southern Ocean Lodge, John Hird und Alison Heath, begleitet wurden. Hird und Heath haben die letzten beiden Jahre mit Räumung und Wiederaufbau verbracht und konnten beispielsweise vermelden, dass die Känguruh-Skulptur «Sunshine» aus der Asche gerettet wurde und in altem Glanz wieder an der Rezeption zu sehen sein wird.
Die Southern Ocean Lodge 2.0 wird wiederum über 25 Zimmer verfügen, natürlich allesamt mit Blicken sowohl auf das Meer als auch auf das menschenleere, dafür wildtierreiche Outback. Die Kosten für den Neubau dürften rund 50 Millionen Australia-Dollar (rund 33 Millionen Franken) betragen. Ganz neu wird eine neue Ultra-Premium-Suite sein, der 640 Quadratmeter grosse «Ocean Pavilion». Dieser lehnt sich am Stil der Eigentümerresidenzen an und bietet eine private Unterkunft mit bis zu vier Schlafzimmern und Badezimmern oder einer Kombination aus zwei separaten Suiten. Sämtliche Suiten sollen neu ausgerichtet werden, um einen noch besseren Blick auf den Ozean und die Küstenwildnis zu bieten. Dies hat den Vorteil, dass es neu grosszügige Aufenthaltsbereiche innen und aussen sowie Bäder und Eco-Smart-Kamine geben wird (ja, auf Kangaroo Island kann es im Winter auch ziemlich kalt werden). Im Southern Spa, das einen neuen Standort erhält, wird es drei Behandlungsräume, moderne Fitnessgeräte, eine Sauna und temperaturgeregelte Warm- und Kalttauchbecken geben. Und natürlich wurde auch an die Umwelt gedacht: Eine hybride Infrastruktur mit viel Solarbatterien-Anteil ermöglicht es der Luxus-Lodge, an ihrem abgelegenen Standort weiterhin netzunabhängig zu funktionieren und gleichzeitig den Dieselverbrauch um mehr als 50 Prozent gegenüber zuvor zu senken.