Hotellerie

Kein Blick mehr auf die Grosse Australische Bucht im Südpazifik: Bis auf Weiteres bleibt die Southern Ocean Lodge auf Kangaroo Island wegen Feuerschäden geschlossen. Bild: Southern Ocean Lodge

Eine der schönsten australischen Lodges wird Opfer der Brände

Die Southern Ocean Lodge auf Kangaroo Island wurde bei Buschbränden stark beschädigt und bleibt auf unbestimmte Zeit geschlossen. Ein prominentes Beispiel dafür, wie die Brände auch dem Tourismus in Down Under massiv zusetzen.

Sie ist ein Hoteljuwel auf dem Naturparadies Kangaroo Island und per se eine Attraktion für Reisende im australischen Bundesstaat South Australia: Die Rede ist von der Southern Ocean Lodge, im Besitz von Baillie Lodges, welche einsam an der Südküste der Insel liegt und fantastische Blicke auf die Grosse Australische Bucht bietet. Sie ist nicht nur architektonisch spektakulär, sondern liegt auch unweit von weiteren Attraktionen auf der beliebten Ferieninsel wie etwa die Remarkable Rocks. Sie ist ein Mitglied der exklusiven «Luxury Lodges of Australia».

Doch auch Kangaroo Island ist nicht von der Dürre, den Hitzewellen und nun von Buschbränden verschont worden. Letzte Woche wurde die Southern Ocean Lodge von ausser Kontrolle geratenen Buschfeuern in Mitleidenschaft gezogen. Zwar konnten alle Gäste und auch der Staff rechtzeitig evakuiert werden, doch bis auf Weiteres muss die Lodge geschlossen bleiben, wie Baillie Lodges auf Facebook schreibt. Auf Twitter verbreitete Bilder zeigen das Ausmass der Zerstörung.

Schmerzhaft ist natürlich nicht nur der Verlust der wohl spektakulärsten Lodge von Australien. Auf der unweit vor Adelaide gelegenen Insel, die zu einem Drittel aus Naturschutzgebieten besteht, wurde auch der Flinders-Chase Nationalpark stark beschädigt; die darin befindliche KI Wilderness Retreat ist ebenfalls niedergebrannt - der Besitzer hat nicht nur das Hotel verloren, zwei Wochen vorher wurde bereits sein Privathaus von den Feuern komplett zerstört! Zahlreiche Wildtiere, insbesondere die behäbigen Koalas, sind den Flammen zum Opfer gefallen. Speziell bekannt ist Kangaroo Island auch als Heimat von aus Italien importierten, «reinrassigen ligurischen» Bienen. Doch viele Bienenstöcke aus leicht entflammbarem Holz und mit ebenso leicht entflammbarem Wachs sind zerstört.

Allein auf Kangaroo Island kamen bei den Feuern bislang auch zwei Menschen zu Tode; rund 100'000 Hektar sind niedergebrannt und die Feuer sind noch nicht gelöscht. Die Eigentümer James und Hayley Baillie zeigten sich absolut geschockt vom Ausmass der Feuer und sprachen dabei gegenüber «7 News Australia» vom «schlimmsten Albtraum, den man sich als Hoteleigentümer vorstellen kann». Sie haben allerdings bereits durchblicken lassen, die Lodge wieder aufbauen zu wollen. Das könnte allerdings einige Zeit in Anspruch nehmen.

(JCR)