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Der US-Konzern Boeing macht wie erwartet gemeinsame Sache mit Embraer - und schliesst damit Lücken in seinem Angebot. Bild: Boeing Corp.

Boeing und Embraer wollen gemeinsam wachsen

Nun ist es soweit: Die beiden Flugzeugbauer haben sich grundsätzlich auf die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens im Wert von 4,75 Milliarden US-Dollar geeinigt, wobei Boeing die Mehrheit halten wird.

Ende 2017 begannen Boeing und Embraer erste Fusionsgespräche als Reaktion auf die Annäherung zwischen den Konkrrenten Airbus und Bombardier. Nun hat sich dies in einer konkreten Zusammenarbeit niedergeschlagen: Die beiden Unternehmen teilten am Donnerstag mit, man habe eine vorläufige Vereinbarung zur Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens unterzeichnet. Dieses bestehe aus dem zivilen Flugzeug- und Servicegeschäft von Embraer und aus zivilen Entwicklungs-, Produktions-, Marketing- und Lifecycle-Serviceaktivitäten von Boeing. Das Joint-Venture soll einen Wert von 4,75 Milliarden Dollar haben; Boeing wird daran 80 Prozent halten.

Embraer mit seinen E- und E2-Jets ist neben dem kanadischen Hersteller Bombardier der zweite wichtige Anbieter von Regionalflugzeugen mit rund 100 Sitzen. In diesem Segment ist Boeing bisher nicht vertreten. 

Brasilien hatte in der Vergangenheit eine komplette Übernahme des heimischen Flugzeugbauers durch Boeing mit der Begründung abgelehnt, es handele sich bei Embraer um ein strategisch wichtiges Unternehmen. Dieses Problem wurde nun mit einem Kniff aus dem Weg geräumt: Die brasilianische Regierung verfügt über ein Vetorecht.

(JCR)