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Die MSC Group und Lufthansa haben ihr Interesse an einer Beteiligung an der italienischen Fluggesellschaft ITA Airways bekundet. Bild: ITA Airways

MSC und Lufthansa wollen sich an ITA Airways beteiligen

Die italienische Regierung sucht Partner für die junge Fluggesellschaft ITA Airways. Die MSC Group bekundet Interesse an einer Mehrheitsbeteiligung. Lufthansa möchte ebenfalls Anteile erwerben.

15. Oktober 2021 ging mit ITA Airways die Nachfolgefluggesellschaft von Alitalia an den Start (Travelnews berichtete). Knapp einen Monat später machte es den Anschein, als sei die Airline gut gestartet. Es wurden erste Interkontinentalflüge durchgeführt, neue Codeshar-Abkommen unterzeichnet, es erfolgte der Beitritt zu einer globalen Allianz und mit David Fontanella holte die Airline ein altbekanntes Schweizer Gesicht an Bord.

Die Zukunftsaussichten für die Fluggesellschaft stehen gut, das haben auch andere Unternehmen erkannt. Konkret handelt es sich um die MSC Group und Lufthansa, welche bei ITA Airways ihr Interesse zu einer Übernahme bekundet haben. «Die MSC Group strebt eine Partnerschaft mit der italienischen Regierung und Lufthansa als industriellem Partner des Projekts an», schreibt MSC in einer Mitteilung, «Lufthansa hat bereits ihr Interesse bekundet, sich an der Initiative zu beteiligen.»

Die Mehrheit der Anteile soll die MSC Group übernehmen. Der Konzern ist sowohl im Frachttransport als auch als Kreuzfahrt-Reederei tätig. Gemessen an der Stellplatzkapazität ist sie die grösste Container-Reederei der Welt. Und auch im Bereich Hochsee-Kreuzfahrten ist sie auf Wachstumskurs. «Das Interesse der MSC Group ergibt sich aus der Möglichkeit, positive Synergien für beide Unternehmen der Gruppe in den Bereichen Fracht und Passagier zu schaffen», schreibt das Unternehmen mit Sitz in Genf zu den Hintergründen.

Lufthansa würde bei einem Deal als industrieller Partner des Projekts hervorgehen. Der italienische Staat bliebe als Minderheitseigner an der Fluggesellschaft beteiligt. Beschlossen ist jedoch noch nichts: Nach eigenen Angaben fordern MSC und Lufthansa nach der Interessensbekundung eine Exklusivitätsfrist von 90 Geschäftstagen, die vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen und einer Due-Diligence-Prüfung gilt.

Doch inwiefern würden die beiden Interessenten von einer möglichen Übernahme profitieren? Mögliche Beweggründe sind für Lufthansa, dass sich die Airline mehr Zubringerverkehr an seine Hubs erhofft. Die MSC Group wiederum könnte sich neben der teils schwierigen Schifffracht damit auch ein Standbein in der derzeit boomenden Luftfracht aufbauen.

(NWI)