Flug
Flottenausbau bei Schweizer Airlines
Zwei Schweizer Airlines investieren weiter in ihre Zukunft. Trotz anhaltender Pandemie sind die weiteren Ausbauschritte nicht ins Stocken geraten.
Im November 2021 nimmt Chair Airlines einen Airbus A320 in ihre Flotte auf. Damit besteht die Chair-Flotte ab dem Winterflugplan 2021/22 wieder aus drei Maschinen, nachdem im Juli 2020 einer der Airbus A319 (HB-JOH) bei Wartungsarbeiten in Neapel von einem herunterfallenden Hangartor irreparabel beschädigt wurde. Der Airbus A320 wird derzeit gewartet, in den Chair-Farben lackiert und mit einer neuen Kabinenausstattung versehen. Die 180-plätzige Maschine wird künftig in erster Linie auf den Vollcharter-Strecken von Air Prishtina in den Kosovo und nach Nordmazedonien eingesetzt.
Nach der Mitte 2019 gestarteten Transformationsphase von Chair Airlines und der seit 18 Monaten andauernden Corona-Pandemie macht die junge Fluggesellschaft mit der Einflottung eines grösseren Flugzeugtyps einen ersten Schritt in Richtung Wachstum. Sofern es die Marktsituation sowie die Entwicklungen der Corona-Pandemie zulassen, ist für 2022 sogar die Übernahme eines weiteren Airbus A320 geplant.
In diesem Jahr fällt der Chair-Umsatz um rund 50 Prozent geringer aus als vor der Pandeme. CEO Sphend Ibrahimi rechnet mit 40 Millionen Franken in diesem Jahr, wie er der «Handelszeitung» sagt. Total bietet Chair in diesem Sommer 14 Destinationen an, vier Richtung Balkan. Das Balkangeschäft alleine trägt zur Hälfte des Umsatzes bei. Welche Ziele im Winter 21/22 und im Sommer 22 angepeilt werden, ist noch offen.
Auf das laufende Sommergeschäft angesprochen, sagt Carmen Schmid, für PR & Marketing bei Chair zuständig: «Wir sind nicht davon ausgegangen, dass es einen Boom-Sommer geben wird und haben entsprechend zurückhaltend geplant. Von daher lief es zufriedenstellend und wir verzeichneten auf unseren Flügen eine durchschnittliche Auslastung von rund 80 Prozent. Griechenland lief diesen Sommer überraschend gut. Auch die Strecken auf den Balkan waren sehr gut gebucht. Etwas weniger gut liefen aufgrund von Überkapazitäten die Balearen.»
Zwölfte Helvetic-Embraer eingetroffen
Gestern Sonntag hat Helvetic Airways ihre zwölfte Embraer E2 in Empfang genommen. Die neue Maschine mit dem Kennzeichen HB-AZL verliess am Samstag den Sitz von Embraer im brasilianischen São José dos Campos, um nach den Zwischenlandungen in Natal und Las Palmas schliesslich am Sonntag um 17.07 Uhr Ortszeit auf Schweizer Boden aufzusetzen.
Nun befinden sich 16 Maschinen im Besitz von Helvetic Airways: acht Embraer E190-E2 mit einer Kapazität von jeweils 110 Plätzen und vier Embraer E195-E2 für je 134 Fluggäste. Als Ersatzmaschinen dienen zudem vier E190-E1 der Vorgängergeneration.
Fast zwei Jahre nach dem Erhalt ihrer ersten E2 bringt Helvetic Airways damit ihre ehrgeizige Flottenerneuerung im Umfang von beinahe 750 Millionen USD erfolgreich zum Abschluss. Tobias Pogorevc, der CEO der Regionalfluggesellschaft, sagt: «In Sachen Kapazität, Reichweite und Umweltschutz, der zu unseren wichtigsten Prioritäten zählt, sind wir nun mit unserer Flotte perfekt aufgestellt. Wir sind stolz, jetzt über die umweltfreundlichste und leiseste Regionalflugflotte in Europa zu verfügen.»
Vor dem Hintergrund der Coronapandemie, die zu einer vermehrt regionalen Ausrichtung des Flugverkehrs und einem Trend hin zu kleineren Maschinen geführt hat, sieht Pogorevc Helvetic Airways nun als ideal aufgestellt an, um einen zuverlässigen und wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten und künftige Chancen zu nutzen.
Sowohl Chair Airlines wie Helvetic Airways erhielten in den letzten eineinhalb Jahren Kurzarbeits-Unterstützung, indes keine weitere staatliche Hilfe.