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Boeing ist innert Jahresfrist von 10 Milliarden Gewinn auf einen Verlust von 636 Millionen gefallen. Bild: Boeing

Boeing schreibt erstmals seit 1997 wieder Verlust

Die Krise rund um die B737MAX ist nun auch in den Büchern deutlich nachweisbar.

Der US-Flugzeugbauer hat im Sog der Krise rund um die gegroundete B737MAX erstmals seit 23 Jahren wieder einen Verlust hinnehmen müsen. Das Unternehmen hat seine Jahreszahlen bekanntgegeben: Für das Gesamtjahr resultierte ein Umsatz von 76,6 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von satten 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr (101 Millionen Dollar) entspricht.

Der Nettoverlust betrug 636 Millionen Dollar. Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 10,4 Milliarden Dollar herausgeschaut. Der Operating Cash-Flow fiel von 15,4 Milliarden im Vorjahr auf -2,2 Milliarden Dollar zurück.

Boeing hat auch angegeben, wie stark das Grounding der B737MAX das Geschäft tangiert hat. Das Flugzeug, bald seit einem Jahr gegroundet, hat die Firma rund 18 Milliarden Dollar gekostet. Damit geriet auch die Division «Commercial Aircraft» mit 6,6 Milliarden Dollar in die Kreide. Der Umsatz in dieser Division fiel um 44 Prozent gegnüber 2018, zumal die Auslieferungen von 800 im Vorjahr auf gerade noch 380 zurückgingen.

«Es wartet viel Arbeit auf uns», lautete der Kommentar des neuen CEO David Calhoun. In der Tat, doch nur düster sieht es nicht aus: Boeing hat einen Backlog von 5400 Flugzeugen mit einem Wert von 377 Milliarden Dollar in den Büchern, dazu wurde jüngst endlich die B777X lanciert (bzw. sie absolvierte ihren ersten, erfolgreichen Testflug) und das Joint Venture mit Embraer wurde von den brasilianischen Behörden gutgeheissen.

(JCR)