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Sandra Muigg pedalt über die Seychellen-Insel La Digue und wähnt sich im Paradies. Bild: Let's go Tours

Betörender Duft auf La Digue

Sandra Muigg

«Da wäre ich jetzt gerne» heisst die Travelnews-Serie über traumhafte Orte, an die man sich in diesen Wochen des Reisestillstands sehr gerne zurückerinnert. Heute: Sandra Muigg von Let's go Tours bereist in Gedanken die Seychellen.

Irgendwo kräht ein Hahn. Bald darauf weckt ein friedliches Hundegebell die Nachbarschaft. Durch die Ritzen der kunstvoll geschnitzten Holzläden dringt das erste Tageslicht in meinen kreolischen Bungalow. Mit geschlossenen Augen lausche ich dem leisen Rauschen der Wellen und dem schönen Gezwitscher eines ganzen Tropenvogelschwarms. Ein weiterer entspannter Ferientag in «meinem» Inselparadies steht mir bevor. Let’s go!

Gestärkt vom Verzehr einer frischen Mango und kleinen schmackhaften Bananen schnappe ich mir ein 1-Gang-Velo, welches traditionellerweise mit einem Korb ausgestattet ist. Bestückt mit meinem Badetuch, einer grossen Flasche Wasser und meiner Kamera reihe ich mich auf der schmalen Strasse Richtung Inselinneres in die Reihe der Schüler auf Fahrrädern ein. Das Velo ist für Touristen und Einheimische gleichermassen das beliebteste und verbreiteste Fortbewegungsmittel auf der Seychelleninsel La Digue. Das Tempo ist gemächlich. Die Stimmung gut. Vorbei an üppiger Vegetation gelange ich nach einer kurzen schweisstreibenden Steigung in ein Waldstück, das mir etwas Schatten spendet. Laut gackernd überquert eine Hühnerfamilie den Weg und meine Fahrradbremsen erweisen mir zum Glück einen guten Dienst.

Das letzte Stück ist eine schmale Sandpiste und bald schon strahlen meine Augen. Das erste Etappenziel ist erreicht: Mein Blick wandert über eine wilde Bilderbuchbucht mit türkis farbigem Wasser und strahlend weissem Sand. Hinter mir ragen ein paar wunderschön geformte Granitfelsformationen in den blauen Himmel. Ich lege mein Fahrrad sanft ins Gebüsch (einen Ständer gibt es nicht), summe leise vor mich hin und schmiege mich auf meinem Badetuch in den warmen Sand.

Hoch oben kreisen ein paar Flughunde. Ein betörender Duft von gebratenem fangfrischem Fisch steigt mir in die Nase und lässt mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nach einem kurzen Dösen packe ich meinen Pareo und lasse mich im nahegelegenen Beachrestaurant, wo Stühle und Tische im Sand platziert sind, kulinarisch verwöhnen. Das leichte Seybrew Bier schmeckt und das Fisch BBQ sowieso. Leise Reggae Musik vollendet die friedliche Stimmung.

Nach einem Verdauungsschläfchen am Strand geht’s gegen den frühen Abend (vor der Dämmerung, da die Velos kein Licht haben und die Strassen nicht beleuchtet werden) wieder zurück zur Unterkunft. Nach einem leckeren Curry in einem lokalen Restaurant, neigt sich ein traumhafter Ferientag schon bald dem Ende zu.