Tourismuswelt

Hangar-Party im März — zerschlagenes Geschirr folgte bald

Jahresrückblick: Mit viel Brimborium ging Holidayjet an den Start, Hotelplan und Germania schnitten die grosse Torte an. Und sehen sich jetzt vor dem Richter.

Im grossen Hangar des Flughafens Zürich standen sie am 20. März nun also, die beiden Maschinen der Germania Flug AG. Und einer der A319 war in rotweissen Farben bemalt, in den Farben der neuen Hotelplan-Marke Holidayjet. Die grosse Torte wurde von Germanias VR-Präsident Urs Pellizoni angeschnitten und Hotelplan Suisse CEO sagte: „Gespräche mit anderen Airlines scheiterten an den Preisvorstellungen und der mangelnden Flexibilität. Mit diesem Produkt können wir uns von der Konkurrenz abheben.“

13 Destinationen rund ums Mittelmeer standen im neuen Angebot, mit One-Way-Tarifen ab 49 Franken. Und die Gäste konnten die neue Maschine an diesem Tag auf einem Alpenrundflug testen. Nach Jahren der wechselnden Flugpartnerschaften sollte Hotelplan nun endlich über eine eigene, langfristige Lösung verfügen. Es sollte anders herauskommen.

Der Sommer war noch nicht zu Ende, als Hotelplan am 31. August die Partnerschaft mit der Germania Flug AG abrupt kündigte. Die Gründe wurden bis heute nie kommuniziert, Slot-Probleme am Flughafen Zürich dürften mit eine Rolle gespielt haben. Urs Pelizzoni akzeptierte die Kündigung zwei Monate vor dem Start der bereits geplanten Wintersaison aber nicht und zog rechtliche Schritte in Betracht.

Hotelplan entschied sich für eine neue Lösung mit Helvetic Airways und Air Berlin. Und drei Wochen später machte die Germania Flug AG die Ankündigung war und reichte Klage ein gegen Hotelplan Suisse. Der Ball liegt jetzt beim Gericht. Wie Kurt Eberhard diese Woche sagte, könnte es durchaus zwei, drei Jahre gehen, bis ein Rechtsentscheid vorliegt.

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(GWA)