Reiseanbieter

EQT kündigt Kaufangebot an — Kuoni empfiehlt, dieses anzunehmen

Die schwedische Investmentgesellschaft EQT will die verbleibenden Unternehmensteile der Kuoni Group kaufen.

Das Übernahmeangebot der schwedischen Investmentgesellschaft EQT ist Tatsache. Kuoni bestätigt das Interesse und empfiehlt den Aktionären, das Angebot anzunehmen. 

Letzten Donnerstag hatte Kuoni bekannt gegeben, dass EQT als bevorzugte Partei aus einem Bieterwettbewerb ermittelt worden sei. Jetzt liegt das Angebot auf dem Tisch: Das zum schwedischen Wallenberg-Imperium gehörende Private-Equity-Haus bietet für alle im Publikumsbesitz befindenden B-Namenaktien der Kuoni Group 370 Franken.

Doch was wollen die Schweden genau vom einstigen Reiseveranstalter, der heute Visa-Dienstleister ist und auch im Gruppenreisen- und Bettengeschäft tätig ist? Ein mögliches Szenario, wie es die Sunday Times in den Raum gestellt hat, könnte sein: EQT will sich vor allem die Online-Hoteldatenbank GTD von Kuoni einverleiben und diese mit der von der TUI Group zum Verkauf angepriesenen Hotelbeds Group verschmelzen. Noch ist das Zukunftsmusik.

Vorerst verpflichtet sich EQT, in die weitere Entwicklung der Kuoni Group zu investieren, "um Kuonis Position als ein führender Dienstleister für die globale Reiseindustrie und für Regierungen auszubauen", wie es in der heutigen Mitteilung heisst. Group CEO Zubin Karkaria und das bisherige Management Team werden das Unternehmen weiterhin leiten.

Die Kuoni und Hugentobler-Stiftung als langjährige Ankeraktionärin der Kuoni Group begrüsst den Entscheid des Verwaltungsrates und das Übernahmeangebot durch EQT. Die Stiftung werde weiterhin aktiv am Unternehmen beteiligt bleiben. Dies erfolge in Übereinstimmung mit dem Stiftungszweck, Kuoni auf solider Grundlage langfristig zu erhalten.

Die Offerte in Höhe von 1,345 Milliarden Franken kommt dann zustande, wenn 67 Prozent der Stimmen und mehr als 50 Prozent des Aktienkapitals von Kuoni erhältlich sind. Die Kuoni und Hugentobler Stiftung verfügt über 6,25% des Kapitals und 25% der Stimmrechte.

Bis um 11.30 Uhr stieg der Aktienkurs um über 19 Prozent an und befindet sich derzeit auf 364 Franken — knapp unter jenem Wert, den EQT offeriert.

(TN)