Flug

Der Edelweiss-Zeppelin auf seiner letzten Runde

Der Werbecoup zum 20-Jahre-Jubiläum der Charter-Airline endet mit dem Überflug der Street Parade. 4200 Passagiere waren seit dem 18. Mai mit an Bord und zigtausende Staunende am Boden. Der Zeppelin kehrt nun in den Hangar nach Friedrichshafen zurück.

  • Von links: Zeppelin-Pilot Lars Pentzek, Fabio Bühlmann aus dem Edelweiss-Marketingteam, die Flight Attendants Rahel Stäuble und Claudia Grzybek sowie Alain Chisari, Chief Commercial Officer der Edelweiss.

In drei Tagen alle Tickets weg

355 Runden hat der Edelweiss-Zeppelin seit dem 18. Mai über den Köpfen der Schweizer Bevölkerung gedreht, der Werbecoup zum 20-Jahre-Jubiläum der Charter-Airline ist geglückt. Am Samstag setzte der Zeppelin zum letzten Flug an, bevor er im gemächlichen 70 km/h-Tempo in den Hangar nach Friedrichshafen zurückkehrt. Dort wird in den nächsten Tagen die Fussballplatz-grosse Edelweiss-Werbefolie wieder entfernt, die zum Eyecatcher am Himmel dieses Traumsommers avanciert ist.

Am Freitag Abend konnte Edelweiss-CCO Alain Chisari auf dem Aargauer Birrfeld vor Branchenkollegen die Aktion Revue passieren lassen: „Wir wollten mit den Leuten in der Region, mit Familien, das Jubiläum in einer einzigartigen Weise feiern. Unsere Erwartungen wurden bei weitem übertroffen.“ Als am 15. Januar der Newsletter mit der Ankündigung rausging, verzeichnete Edelweiss innerhalb 72 Stunden 3500 Buchungen. „Wir mussten den Event nicht weiter bewerben und verzeichnen nun eine 100-prozentige Auslastung.“ Auch auf die interne Suche nach 40 Flight Attendants für den Job in der Zeppelin-Kabine hatten sich viele Interessentinnen und Interessenten gemeldet. Das Wetterglück stand dem Projekt zudem zur Seite: solch gutes Flugwetter gab es 2003 zum letzten Mal.

Mit viel Fingerspitzengefühl

In 49 Flugtagen und rund 260 Flugstunden wurden die 355 Flüge mit jeweils 13 Passagieren absolviert. Lars Pentzek, einer von weltweit zwölf Zeppelin-Piloten, erläuterte wie träge ein Zeppelin ist: „Die statische Schwere des Zeppelins beträgt 350 Kilogramm, er verfügt über drei Triebwerke und 600 PS. Als Pilot wünschte man sich mehr Power. Um die träge Masse rechtzeitig zu beschleunigen und zu bremsen, braucht es viel Fingerspitzengefühl“. Die Ausbildung benötige zwei Jahre, es gelte einen Zeppelin zu erfühlen.

Nach Stationen in Möchaltorf ZH, Münchenstein BL, Interlaken BE, Sitterdorf TG, Grenchen SO und Birrfeld AG ist nun Schluss — vielleicht mit einem letzten Coup. Ob der Zeppelin, der mit 170 Metern länger ist als ein A380, am Samstag Nachmittag über die hunderttausende Köpfe der Zürcher Street Parade tuckern wird, liess Chisari am Freitag Abend noch offen.

Update, Samstag, 15.40 Uhr: Der Edelweiss-Zeppelin taucht über dem Zürichsee auf und zieht die Blicke von über einer halben Million Menschen auf sich.

Thomas Lüthi / Hangar Ent. Group / Edelweiss

(GWA)