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Gespannte Zuhörerinnen und Zuhörer an der diesjährigen Phocuswright Europe in der Beurs van Berlage in Amsterdam. In der ersten Reihe, von links: Mat Orrego (Cornerstone Information), Sara Pavan (Amadeus), Johannes Reck (GetYourGuide) und Christian Saller (Hotzbrinck), die als «The Dragons» die Präsentationen der Start-ups hinterfragten. Bilder: TN & Eugene Ko

Phocuswright liess tief blicken: Das blüht der Reisedistribution morgen

An der Travel-Tech-Konferenz Phocuswright Europe in Amsterdam, unter erstmaliger Federführung von Simon Lehmann, wurde die Schnelllebigkeit der Tourismusindustrie offensichtlich. Travelnews.ch war vor Ort. (1/4)

Seit einem halben Jahr leitet der ehemalige Interhome-CEO Simon Lehmann die Research- und Konferenz-Plattform Phocuswright. In Amsterdam in der beeindruckenden Beurs van Berlage, der alten Amsterdamer Börse unweit vom Bahnhof, erfolgte am Mittwoch und Donnerstag die Phocuswright Europe, nachdem die Europa-Konferenz in den letzten drei Jahren in Dublin stattfand.

Seit einem halben Jahr präsidiert Simon Lehmann, der ehemalige Interhome-CEO und heutige Beirat der Travelnews AG, nun Phocuswright und kam in Amsterdam zu seinem ersten grossen Auftritt. In der Eröffnungsrede der Konferenz beschrieb er vor den 600 Teilnehmern aus 40 Ländern analytisch die Ausgangslage für die Tourismusindustrie und die kommenden Herausforderungen.

Das waren die wichtigsten Punkte seiner Rede:

  • Tourismus ist wichtiger denn je, auch als weltweiter Friedensstifter und wir spielen alle eine Rolle hierbei.
  • Der europäische Reisemarkt ist 2016 um zwei Prozent gewachsen auf ein Volumen  von 273 Milliarden Euro, nachdem es 2015 noch ein Wachstum von 18 Prozent gab. Müssen wir uns Sorgen machen?
  • Ich denke nicht, für 2020 werden 310 Milliarden Euro erwartet. Trotz politischer Wirren, wirtschaftlichen Schwierigkeiten, globaler Erwärmung und Terrorbedrohung bleiben die Aussichten gut.
  • Die guten News aus Sicht der Online-Travel-Agengies (OTAs): 2016 sind die Online-Buchungen auf 135 Milliarden Euro angewachsen, nahezu 50 Prozent des Gesamtvolumens. Für 2020 werden 180 Milliarden erwartet (Anteil von 60 Prozent).
  • Der hochfragmentierte Hotelmarkt Europas ist ein grosser Vorteil für die OTAs.
  • Bis 2020 wird ein Drittel aller Online-Buchungen über mobile Geräte erfolgen.
  • Low-Cost-Carrier generieren 90 Prozent der Buchungen direkt.
  • Leistungsträger in allen Segmenten unternehmen alles, um so viele Direktbuchungen wie möglich zu generieren.
  • Einige kommende Rahmenbedingungen sind bekannt: Google wird im Travel-Bereich stärker. Europa avanciert zu einem Booking.com-Kontinent. «No frills» wird zum Standard in der Airline-Industrie. Das nahezu vereinte Europa buchstabiert wieder rückwärts, nationale Grenzen werden wieder ein Thema, rechtliche Fragen fragmentiert.
  • Big Data hat sich etabliert, jetzt avancieren künstliche Intelligenz und Spracherkennung zum neuen Treiber.
  • «Vacation rental» ist nicht mehr nur «alternative lodging» sondern einer der grössten Veränderungsfaktoren in der Hospitality-Industrie – seit dem Einzug der Low-Cost-Carrier der grösste Gamechanger.
  • Brexit scheint unausweichlich. Bleibt London die heimliche europäische Hauptstadt der Reiseindustrie?
  • Ist Donald Trumps Reise-Bann eine kleine Desorientierung oder der Beginn dramatischer Turbulenzen in der globalen Tourismusindustrie?
  • Die EU könnte die Reisedistribution mit neuen Pauschalreiserichtlinien deutlich komplexer gestalten.
  • Die Grenzen zwischen Meta-Suchmaschinen und OTAs weichen auf, ebenso jene zwischen Touroperators und Google und solche zwischen Bettenbanken und Wiederverkäufern.
  • Distribution bleibt aber der Schlüssel in der Industrie. Der globale Marktplatz mit vielen Sprachen, Zahlungssystemen und Endgeräten erfordert clevere Distribution.
  • Facebook, Instagram und Snapchat haben die Macht, die Reisedistribution weiter aufzumischen.
  • Sind Booking.com, Airbnb oder Expedia die Wegbereiter für andere Reisesparten?
  • Welches ist das nächste grosse Ding?
  • Willkomen zur Phocuswright 2017!

Lesen sie morgen in unser Phocuswright-Serie: So sieht Peter Verhoeven (EMEA-Chef von Booking.com) die Zukunft der Hotelbuchung.

(GWA)