Tourismuswelt

«Travelita» Anita Brechbühl ist seit 2012 mit ihrem Blog erfolgreich unterwegs. Bild: Anita Brechbühl.

«Blogger und Influencer sind nicht das gleiche Paar Schuhe»

Zum Abschluss des Influencer-/Blogger-Specials erzählt Anita Brechbühl aus dem Leben einer Bloggerin.

Anita Brechbühl berichtet seit 2012 auf ihrem Blog Travelita über ihre Reisen. 7'488 Personen folgen ihr aktuell auf Facebook, 15'959 auf Instagram und 4'646 auf Twitter. Für das Influencer-/Blogger-Special gibt sie Einblick in ihren Job, den sie bewusst nur nebenberuflich ausübt.

Wie wird man Blogger und/oder Influencer?

Anita Brechbühl, travelita.ch: Für mich sind Blogger und Influencer nicht das gleiche Paar Schuhe. Blogger wird man, indem man eine Website erstellt und dort darauf persönliche Inhalte zu einem x-beliebigen Thema erstellt. Influencer sind digitale Meinungsmacher und finden sich auf allen Social Media Plattformen – unabhängig davon, ob sie auch einen Blog betreiben. Influencer wird man, sobald man mit einer Meinungsäusserung einen Einfluss auf Drittpersonen ausübt.

Können Sie rein vom Blogger- und/oder Influencer-Dasein leben?

Ich habe mich bewusst dafür entschieden, meine Bloggertätigkeit nur nebenberuflich auszuüben. Wenn ich den Fokus zu 100% auf meine Tätigkeit als Blogger und Content Creator legen würde, dann könnte ich meinen Lebensunterhalt davon finanzieren. 

Wie viel verdienen Sie durchschnittlich im Jahr damit?

So viel, dass ich nicht Mehrwertsteuerpflichtig werde.

Wie viele Followers haben Sie?

Ich unterscheide zwischen Social Media Follower und Blogleser. Über all meine Social Media Plattformen folgen mir rund 30'000 Personen. Mein Blog weist zudem monatlich zwischen 25'000 – 30'000 Unique Visitors (einzelne Leser) auf.

Welche Zielgruppe wollen Sie ansprechen?

Unternehmenslustige Schweizerinnen und Schweizer, die nebst den Verpflichtungen zu Hause gerne und oft unterwegs sind. Meine Reisebeiträge richten sich mit vielen Ideen für Kurztrips in und um die Schweiz in erster Linie an berufstätige Personen mit einem zeitlich limitierten Ferienbudget, die sich zwischendurch auch gerne mal etwas gönnen.

Setzen Sie auf Instagram-Bots?

Nein. Instagram ist für mich «nur» ein Social Media Kanal, den ich ergänzend zum Blog betreibe. Mein Hauptfokus liegt auf dem Blog, da dies die einzige Plattform ist, die ich selbstbestimmt – ohne Abhängigkeit von Algorithmen – betreiben kann.

Kommen die Hotels/Organisationen auf Sie zu oder müssen Sie selber aktiv werden?

In den meisten Fällen erhalte ich Kooperationsanfragen von Hotels/Organisationen ohne selbst aktiv zu werden.

Wie ist Ihre Meinung zu den Hoteliers weltweit, die sich über zunehmende Anfragen von «Möchtegern-Influencern» nerven?

Wenn ich sehe wie viele Anfragen manche Hotels erhalten, habe ich Verständnis dafür. 

Welche Hotels/Organisationen sind bekannt dafür, gerne mit Influencern zu arbeiten?

Heutzutage nehmen viele Hotels/Organisationen die Bedeutung von digitalen Meinungsmachern ernst und arbeiten regelmässig mit Influencern zusammen. Slowenien, Kroatien oder auch Südtirol setzen zum Beispiel schon seit mehreren Jahren auf die Zusammenarbeit mit Influencern. Aber auch in der Schweiz arbeiten Destinationen wie Fribourg Region, das Heidiland oder Graubünden Ferien schon länger aktiv mit Influencern zusammen.

Welche Hotels/Organisationen sind aus Influencer-Sicht besonders attraktiv für Kooperationen?

Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Für mich persönlich ist eine Kooperation mit einem Hotel / einer Organisation dann interessant, wenn sie selektiv mit Influencer zusammenarbeiten und ich das Gefühl habe, dass wir wirklich «zueinander passen».

(TN)