On The Move
Rasante Downhill-Fahrten, einzigartige Ausblicke
Constantin KatsoulisBevor im März die Reisewelt stillstand, ergab sich noch die Gelegenheit, zusammen mit meinem Velokollegen Albert Sommerhalder Madeira auf dem Mountainbike zu entdecken. Die Eindrücke sind seit vier Monaten unverblasst - und bald dürfte sich die Gelegenheit wieder bieten, die faszinierende atlantische Insel zu besuchen.
Die einmalig schöne und herbe Landschaft sowie unberührte Trails und viel Platz für alle machen den Reiz für Biker auf Madeira aus. Für die Wahl der passenden Tour bieten sich verschiedene Schwierigkeits-Levels an: von gemütlichen Ausfahrten entlang der Levadas, über begrünte Berglandschaften bis Downhill ist alles möglich. Dank dem Albano Mountainbike Center wurde jede Fahrt zu einem Genuss, denn die Spezialisten besprechen die Tourenwünsche eingehend mit ihren Kunden.
Pünktlich um 08.45 Uhr steht ein Bus mit freundlichem Chauffeur vor unserem Hotel bereit, dem in Funchal gut gelegenen Melia Madeira. Nach einer 15-minütigen Fahrt erreichen wir das Albano Mountainbike Center in Caniço de Baixo, wo wir eine grosse Auswahl an Mountainbikes vorfinden. Und die Räder sind einem top Zustand. In den folgenden Tagen absolvierten wir sechs Touren, die wir weiterempfehlen können.
1. Tour: Vale Paraiso - Portela - Machico
Die Tour beginnt in Vale Paraiso. Von hier geht es entlang der Levada Serra do Faial unter Lorbeer- und Eukalyptusbäumen hindurch nach Portela. Auf Wald- und kleinen Nebenwegen geht es weiter nach Machico, wo der schöne Sandstrand und der klare Atlantik zu einem erfrischenden Bad einlädt. Levadas sind künstliche Wasserläufe , mit denen Wasser aus den niederschlagsreicheren Gebieten im Norden und im Zentrum der Insel zu den landwirtschaftlichen Anbaugebieten im Süden geleitet wird. Da dabei zum Teil grosse Strecken überwunden werden müssen, verläuft ein Grossteil der Levadas mit nur geringem Gefälle. Viele Levadas wurden von den ersten Seefahrern gebaut, die sich auf der Insel ansiedelten.
2. Tour: Camacha - Câmara de Lobos - Funchal - Caniço de Baixo
Beginn der Fahrt ist in Camacha. Entlang der Levada da Serra do Faial, eine der längsten Levadas der Insel, geht es bis nach Monte. Vorbei an wunderschönen Gärten und durch die Altstadt Funchals geht es weiter in das pittoreske Fischerdörfchen Câmara de Lobos. Nach einem knackigen Anstieg in Funchal geht es nach Caniço de Baixo.
3. Tour: Portela - Camacha - Caniço de Baixo
Start der Tour ist auf 490 Metern Höhe bei Portela. Von hier geht es in kurzen, steilen Abschnitten sowohl als Singletrail als auch als Levadaweg auf und ab durch Lorbeer- und Eukalyptuswälder. Mit einer raschen Abfahrt geht es in die Korbflechterstadt Camacha und weiter bergab nach Caniço de Baixo.
4. Tour: São Jorge - Arco de São Jorge
Die Tour beginnt bei Achada do Felpa. Auf Wald- und Forstwegen biken wir unter Eukalyptus- und Lorbeerbäumen hindurch auf 837 Meter Höhe. Von hier bietet sich eine tolle Aussicht auf die Bergwelt Madeiras und die Küste. Endpunkt der Tour ist in São Jorge am Meer.
5. Tour: Paul da Serra - Rabaçal - Jardim do Mar
Start ist auf der Hochebene Paul da Serra. Hier erwarten uns spektakuläre Ausblicke, karge Landschaften und das wunderschöne Hochmoor. Unter jahrhundertealten Lorbeerbäumen geht es hindurch bis zur rasanten Abfahrt nach Ribeira da Janela.
6. Tour zum Abschluss: Poiso - Pico Arieiro - Caniço de Baixo
Wir beginnen die Tour bei der «Abrigo do Pastor» in Poiso. Von dort geht es stetig bergauf durch den ökologischen Park bis zum Pico Arieiro, dem mit 1818 Metern dritthöchsten Gipfel der Insel. Hier geniessen wir fantastische Aussichten auf die Bergwelt Madeiras bevor es über Downhill Passagen, Trails und Levadawege wieder abwärts bis nach Caniço de Baixo geht.
Welches denn die schönsten Momente sind, die ein Biker bei einem solchen Aufenthalt erfährt, wurde ich nach meiner Rückkehr gefragt. Vielleicht am spektakulärsten waren die einmaligen Ausblicke über die Klippen von Madeiras Küsten, ebenso das einzigartige Mikro-Klima, die unberührte Berglandschaft mit ihren Trails, begrünte Landschaften sowie die Freundlichkeit und Toleranz der Wanderer gegenüber den Bike-Fahrern. Madeira, wir kommen wieder!