Future

Die Grenzbehörden wollen sich laut einer Umfrage von Accenture in Zukunft digitaler aufstellen. Bild: convertkit/ unsplash

Passkontroll-Prozeduren werden aufs Metaverse eingestellt

Grenzschutz und -kontrollen von Personen, Import- und Exportgütern sollen sich bis 2030 drastisch verändern – zu diesem Schluss kommt die neue Accenture-Studie «Future borders 2030: From vision to reality». Mehrere Länder zeigen bereits heute, dass ihre Grenzbehörden Wandel und Digitalisierung annehmen können.

Ein aktueller Bericht von Accenture hat ergeben, dass zwei Drittel der befragten internationalen Reisenden sowie Import- und Exporthändler den Einsatz bestehender und neuer Technologielösungen durch Grenz-, Einwanderungs- und Zollbehörden zur Verbesserung der Abläufe im Personen- und Warenverkehr befürworten. Darüber hinaus sind drei Viertel (75 Prozent) der Befragten der Meinung, dass sich die Grenzprozesse bis 2030 massiv verändern werden.

Der Bericht «Future borders 2030: From vision to reality» ist eine Zusammenstellung von Daten aus aktuellen Umfragen des Jahres 2022 aus neun Ländern (Australien, Kanada, Finnland, Frankreich, Deutschland, Saudi-Arabien, Singapur, Vereinigtes Königreich und Vereinigte Staaten) von Reisenden und im internationalen Import- und Exportgeschäft tätigen Händlern. Zudem basiert er auf einer kürzlich durchgeführten länderübergreifenden Umfrage unter Mitarbeitenden von Grenzbehörden.

Die Ergebnisse des Berichts zeigen, dass die Beibehaltung des Status quo für die Grenzbehörden keine Option ist. 57 Prozent der internationalen Reisenden gaben an, dass sie das Ziel ihrer Reise oder ihres Zwischenstopps danach auswählen, ob sie mit einer nahtlosen und unkomplizierten Grenzsicherheitserfahrung rechnen können. 28 Prozent hatten das Ziel ihrer Reise oder ihres Zwischenstopps aufgrund von erwarteten Problemen beim Grenzübergang geändert . Das Verhalten der Importeure und Exporteure zeichnet ein ähnliches Bild: Demnach gaben 17 Prozent an, dass sie bereits Verträge aufgelöst haben aufgrund schlechter Erfahrungen mit den Zollverfahren in bestimmten Ländern.

Der Bericht ergab auch, dass etwa ein Drittel der Menschen (30 Prozent) plant, mehr internationale Reisen zu unternehmen als vor der Pandemie. Aufgrund des boomenden Onlinehandels wächst auch der Welthandel. Dieser wird nach aktuellen Prognosen von 4,21 Billionen Dollar im Jahr 2020 auf 17,53 Billionen Dollar im Jahr 2030 ansteigen. Allerdings erwarten 85 Prozent der Importeure für die nächsten drei Jahre eine höhere Volatilität als in den drei vergangenen Jahren.

«Wir müssen neue Technologien nutzen, um reibungslose Erfahrungen für Reisende sowie eine problemlose Abwicklung des Warenverkehrs zu schaffen», sagt Prasanna Ellanti, Leiter des Bereichs Grenzdienstleistungen bei Accenture. «Hierzu gehört, dass wir uns auf die Kundenerwartungen konzentrieren, unsere Datenkapazitäten verbessern und neue Technologien wie das Metaverse nutzen.»

Der Bericht hebt drei wichtige Technologietrends hervor:

  1. Nahtloses Design: Die Grenzerfahrungen reibungslos gestalten und die Bedürfnisse und Wünsche der Reisenden nach sichereren, schnelleren und reaktionsfähigeren Reisen in den Fokus stellen.
  2. Datenbasierte Bewertungen: Vermehrte Zusammenstellung und Nutzung von Daten für Bewertungen vor und während der Grenz- und Zollinteraktionen.
  3. Virtuelle Grenzen: Die Einführung und Beschleunigung des Metaverse und seine Auswirkungen auf die Grenzen in Bezug auf die Ausbildung von Personal, die Erleichterung von Kontrollen und die Abfertigung von Reisenden sowie die Abwicklung des Handels.

(TN)