Flug

Über dreissig Airlines planen ihre Erstflüge in den kommenden Monaten. Bild: Leio McLaren (leiomclaren.com)

Geburtsstunde für Fluggesellschaften

Ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Airline-Gründung? Anscheinend schon: Trotz beispielloser Krise planen rund 30 neue Fluggesellschaften den Markteinstieg.

Die Luftfahrtbranche wurde stark von der Pandemie getroffen. Noch immer sind die Flugpläne stark heruntergefahren. Dies bestätigt auch die jüngste Statistik des Flughafen Zürich vom Januar 2021. Die Flugbewegungen sind um 73 Prozent eingebrochen.

Ob das ein guter Zeitpunkt ist, um einen neuen Anbieter auf den Markt zu bringen? Es scheint jedenfalls so, wenn man einen Blick auf die geplanten Neugründungen wirft. Der amerikanische Unternehmer David Neeleman hat mit Morris Air, Jet Blue Airways, West Jet und Azul bereits vier namhafte Airlines auf dem Markt gebracht - nun soll mit Breeze Airways schon im März eine fünfte folgen, wie die «Berner Zeitung» berichtet.

Und mit dieser Idee ist Neeleman nicht alleine. Gemäss einer Aufstellung des Flugzeugleasing-Spezialisten Avolon bereiten weltweit rund 30 Airlines ihre Erstflüge vor. Das seien mehr neue Anbieter, als durch die Pandemie im Jahr 2020 verschwunden sind, so die Zeitung weiter.

Günstiger Zeitpunkt für Neugründung

«Der Zyklus beginnt von neuem», sagt Domhnal Slattery, Chef des Flugzeugleasing-Anbieters Avolon. «Es wird ein wenig Zeit brauchen, aber es wird neue Sieger geben.» Die Start-ups würden diejenigen sein, die in den kommenden Jahren am stärksten wachsen, prognostiziert er gegenüber der Zeitung weiter.

Die neuen Anbieter würden sich demnach vor allem auf Kurz- und Mittelstrecke fokussieren. Und auch die Bedingungen für einen Markteinstieg seien dank günstigen Flugzeugen, qualifiziertem Personal und Piloten sowie zahlbaren Kerosinpreisen nicht schlecht für einen Markteintritt. Ausserdem buhlen die Flughäfen um Kunden und kommen deshalb vielleicht mit ihren Gebühren entgegen. Zu Guter Letzt sind die Flugpläne der etablierten Fluggesellschaften radikal zusammengestrichen und es ergibt sich die Möglichkeit, die nicht-bedienten Strecken in Zukunft zu übernehmen.

Auch bekannte Airlines gründen neue Fluglinien. Etwa Norwegian, die mit Flyr eine neue Billigairline auf den Markt bringen will, welche nur über eine App gebucht werden kann. Genauso die Lufthansa Gruppe, welche mit Eurowings Discover Langstrecken vor allem zu Ferienzielen anbieten und sich damit in einem Segment durchsetzen, in dem die Kurzstrecken-Airline Eurowings gescheitert ist.

(TN)