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Sie waren die Gastgeber des Abends (v.l.): Cesáreo Pardal (Präsidenten des touristischen Verbandes Galiciens), Ildefonso de la Campa (Geschäftsführer der Xacobeo-Gesellschaft), Celsa Nuño (Botschafterin Spaniens in Bern) und Horacio Díaz del Barco (Direktor Spanisches Fremdenverkehrsamt in der Schweiz). Alle Bilder: CK

Galicien feiert in Zürich das Jakobsjahr

Der Jakobsweg, ein Unesco-Weltkulturerbe, wird in unregelmässigen Abständen im Rahmen eines Heiligen Jakobsjahres gefeiert. Das «Xacobeo 2021-2022» wurde nun in Zürich von den spanischen und galicischen Tourismusbehörden vor 100 anwesenden Gästen präsentiert.

Noch bevor die Idee von Europa entstand, legte der Jakobsweg - ein europaweites Pilgerreise-Wegnetz mit Endziel Santiago de Compostela in der nordwestspanischen Provinz Galicien - dank des Austauschs von Wissen und Kultur den Grundstein für ein kulturelles und soziales Netz, aus dem sich die heutige europäische Identität und das europäische Bewusstsein entwickelt haben.

2021 war im Zusammenhang mit dem Jakobsweg ein besonderes Jahr, nämlich ein «Xacobeo», ein «Jakobsjahr», welches nur gefeiert wird, wenn das Fest des Apostels Jakobus oder eben Santiago (25. Juli) auf einen Sonntag fällt. Dies geschieht in unterschiedlichen Abständen, in der Regel alle 5 oder 6 Jahre, manchmal muss man aber auch 11 Jahre warten. Papst Kallixtus II. führte das Jakobsjahr bereits im Jahr 1126 ein. Die katholische Kirche versprach, allen, die während des Heiligen Jahres zum Grab des Apostels pilgern, ihre Sünden zu vergeben.

Nun war es 2021 infolge der Pandemie nicht so einfach, den Jakobsweg zu begehen, und viele der im Rahmen des Xacobeo geplanten Aktivitäten mussten abgesagt oder verschoben werden. Doch in Spanien ist man pragmatisch: Aus dem «Xacobeo 2021» wurde kurzerhand der «Xacobeo 2021/2022», d.h. das Heilige Jahr wurde verlängert, viele Veranstaltungen finden dieses Jahr statt und Spanien hofft, dass viele Touristen den ältesten europäischen Kulturweg dieses Jahr vollenden werden und diese einzigartige Erfahrung mit Menschen aus der ganzen Welt teilen.

Um noch mehr Aufmerksamkeit für das «Xacobeo 2021/2022» zu kreieren, luden nun am gestrigen Donnerstag (26. April 2022) das Spanische Fremdenverkehrsamt in der Schweiz sowie Turismo de Galicia zu einem besonderen Anlass im Zürcher Restaurant Metropol ein. Der Anlass bot nebst spannenden Informationen auch ein Feuerwerk an Galicischen Gaumenfreuden, zubereitet vom Michelin-Sterne-Koch Yayo Daporta mit Produkten aus Galicien, sowie auch moderne Musik aus Galicien, dargebracht vom lokalen Künstler Xisco Feijoó. Anwesend waren sowohl Vertreter der Region Galicien sowie von Turespaña, von spezialisierten Reiseveranstaltern, der Fachpresse und als Ehrengäste auch die Spanische Botschafterin aus Bern und der Spanische Generalkonsul aus Zürich.

Seit dem Mittelalter strömen Pilger aus ganz Europa nach Galicien, angelockt von der Herausforderung, den Jakobsweg zu beenden und das Ende der bekannten Welt zu erreichen, lateinisch das «Finis Terrae», welches damals an der galicischen Küste als einem der westlichsten Punkte des Kontinents lag. Und der Jakobsweg hat sich über die Jahrhunderte hinweg seinen kulturellen und kosmopolitischen Glanz bewahrt und zieht nach wie vor jedes Jahr Tausende von Menschen an.

Die Events im Rahmen des Heiligen Jakobsjahrs finden sich übrigens unter diesem Link.

(JCR/CK)