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Irland (im Bild Carrick-a-Rede) wurde dringlich auf die Quarantäneliste des Bundesamts für Gesundheit gesetzt. Bild: Sylvia Szekely

Irland ist ab sofort auf der Quarantäneliste des BAG

Touristisch gesehen ist diese dringliche Massnahme verkraftbar. Aber sie zeigt, dass die Quarantäneliste immer mehr auch zu einem kurzfristigen Wirkungs-Instrument wird.

Erst vor wenigen Tagen, am 6. Januar, präsentierte das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine weitere Ausgabe seiner «Risikoländerliste», welche ab dem 15. Januar Gültigkeit hat, wobei das Land Belize und die Region Friaul-Julisch-Venetien in Italien bereits per 7. Januar von der Liste genommen wurden. Heute nun kam ein weiterer Eintrag zur Liste hinzu: Irland ist ab sofort (12. Januar, 13.00 Uhr) auf der Liste drauf.

Es handelt sich um eine «dringliche Änderung», weshalb nicht abgewartet wurde bis zur Publikation der nächsten, generell überarbeiteten Liste. Der Entscheid ist verständlich: Irland ist aktuell weltweiter Spitzenreiter bei den neuen Corona-Infektionen pro Kopf; in den letzten 14 Tagen lag die Infektionsrate bei 1329 pro 100'000 Einwohner, wobei nun von Woche zu Woche eine Steigerung von 137% festzustellen ist. Allein am Montag wurden im 4,9-Millionen-Einwohner-Land 4929 neue Fälle registriert.

Die Liste wird unberechenbarer

Touristisch gesehen ist dies, zumindest aus Schweizer Sicht, eigentlich verkraftbar. Januar ist nicht gerade Irland-Hochsaison, und aktuell ist die Reisetätigkeit generell ziemlich schwach.

Was für mehr Sorgenfalten sorgen dürfte, ist diese erstmalige «dringliche Änderung». Dies bedeutet, dass die Quarantäneliste nun im Prinzip jederzeit angepasst wird, sofern es die Lage erfordert. Bereits zuvor konnte man feststellen, dass seit rund einem Monat die Liste praktisch im Wochenrhythmus angepasst wird, währenddem sie zuvor über Monate mehr oder weniger im Zweiwochen-Rhythmus angepasst worden war.

Diese neue Praxis, aus gesundheitlicher Sicht natürlich nachvollziehbar, schafft aber weitere Unsicherheit hinsichtlich dem Reisen. Bis dato konnte man quasi das Erscheinen der Liste abwarten, dann kurzfristig buchen und hatte in einem Zeitfenster von zwei Wochen einigermassen Sicherheit. So wie sich die Situation aktuell präsentiert, kann sich die Lage bei den BAG-Bestimmungen nun aber extrem schnell ändern. Und die Vorlaufzeit, um welche gerade die Reisebranche immer wieder gebeten hatte, ist praktisch inexistent: Wer morgen nach Irland fliegen wollte, hat heute um 13 Uhr erfahren, dass dies nun per sofort eine Quarantänepflicht nach sich zieht. Umbuchung olé!

(JCR)