Destinationen

Dieses Bild kann man riechen! An den Märkten von Marokkos pulsierender Stadt Marrakesch, gibt es viel Unbekanntes zu entdecken. Bild: Henry Dick

«Es ist momentan unmöglich, eine Marokko-Rundreise zu planen»

Zurzeit wäre die perfekte Reisezeit für Marokko. Auch die Grenzen sind für Touristen geöffnet, nur bringt dies aktuell noch nichts. Travelnews hat bei Marokko-Spezialisten nachgefragt, was die Öffnung Marokkos für sie bedeutet.

Wie schön es jetzt auf einer Rundreise durch die berühmten Königsstädte Fès, Marrakesch, Meknès und Rabat wäre. Oder den Kite an der windigen Atlantikküsten-Stadt Essaouira steigen zu lassen, oder auch ein mehrtägiges Kameltrekking wäre zurzeit ein wunderbares Erlebnis. Dass Marokko nicht auf der aktuellen Risikoländer-Liste des Bundesamtes für Gesundheit (BAG) steht, und dass die Grenzen in Marokko für Touristen offen sind, bringt den Marokko-Spezialisten allerdings momentan nichts. Travelnews hat bei Atlas Reisen und bei Let’s go Tours nachgefragt, was es für ihr Geschäft bedeutet, dass Marokko wieder Touristen willkommen heisst.

Für Manuela Modena-Zahnd, Product Manager Maldives & Morocco bei Let’s go Tours, ist es überraschend, dass Marokko die Grenzen für Geschäftsleute und Touristen unter gewissen Voraussetzungen wieder geöffnet hat. «Der Ausnahmezustand in Marokko wurde bis am 10. Oktober verlängert, was auch heisst, dass aktuell nur Sonderflüge erlaubt sind», klärt uns Modena auf. Zu den nicht vorhandenen Flugverbindungen kommt erschwerend hinzu, dass nach wie vor in folgenden Städten ein Lockdown gilt: in Marrakesch, Fez, Tanger, Safi, Khenifra und Casablanca. Ausserdem sei Casablanca aktuell der Corona-Hotspot Nr. 1 Marokkos und deshalb auch komplett abgeriegelt, teilt Modena weiter mit.

Auch Felix Sandmayr, Geschäftsführer von Atlas Reisen, sagt ganz klar: «Es ist momentan unmöglich, aufgrund von verschiedensten Vorschriften in einzelnen Städten und Gebieten, eine Marokko-Rundreise zu planen». Doch ist es nicht nur das Planen einer Rundreise, welche den Veranstalter davor hindert, für Marokko-Ferien gross zu werben: «Es wäre momentan einfach nicht verantwortungsbewusst, einen Kunden nach Marokko zu schicken. Er müsste mit so vielen Vorschriften und Einschränkungen vor Ort rechnen, dass es viel zu anstrengend und unsicher für ihn wäre», sagt Sandmayr. Auch die Öffnungszeiten von Restaurants seien erheblich eingeschränkt und die Sehenswürdigkeiten seien geschlossen, so mache Reisen keinen Spass. Dies ist sich auch Modena bewusst: «Gerade die Nr. 1 Marrakesch ist so nicht wirklich attraktiv für unsere Kunden».

Marokko wird auf die Risikoländer-Liste kommen

Aufgrund all dieser Einschränkungen und mühsamen Vorschriften dürfte die Nachfrage bescheiden ausfallen. «Für Marokko haben wir derzeit null Nachfrage und die Reisen für den Herbst haben wir alle annulliert. Obwohl gerade jetzt, im September, Oktober und auch November eine wunderbare Zeit wäre, um das Land zu besuchen», äussert sich Sandmayr.

Modena schaut aber durchaus optimistisch in die nähere Zukunft und erklärt: «Sobald die Einschränkungen vor Ort gelockert werden, die Einreisbestimmungen klar sind und wir regelmässige Flugverbindungen ab der Schweiz haben, werden wir natürlich einiges an Marketing machen, um den Wiederstart Marokkos zu pushen». Auf der aktuellen Risikoländer-Liste des BAG ist Marokko nicht zu finden. Jedoch überschreitet Marokko mit seinen aktuellen Ansteckungen den Richtwert des BAG. Deshalb ist sich Sandmayr sicher: «Marokko wird auf die Risikoländerliste kommen».

(NIM)