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Die zwölf Apostel, die an der «Great Ocean Road» im Bundesstaat Victoria liegen, sind nicht von den Buschbränden betroffen. Bild: Victor Garcia

Australien hat eine wichtige Botschaft zu verkünden

In einem Video fordern Australier auf, in diesem Jahr die Ferien auf ihrem Kontinent zu verbringen. Sie brauchen die Touristen wegen den verheerenden Buschbränden jetzt mehr denn je. Der Staat hat finanzielle Unterstützung zugesprochen.

Die seit mehreren Monaten anhaltenden Buschfeuer in Australien haben in einigen Landesteilen pure Verwüstung hinterlassen. Lebensgrundlage und Häuser von tausenden Menschen wurden zerstört und Millionen Tiere verloren ihre Existenz in den Flammen. Auch beliebte Touristenzentren wie Kangaroo Island wurden nicht verschont.

Was Australien jetzt dringend braucht sind Reisende. Viele Landesteile sind trotz der Buschfeuer noch immer gefahrenlos zu bereisen, wie ein Blick auf die Website der Tourismusbehörde Australiens zeigt. Und auch die Einheimischen freuen sich nach den schwierigen Monaten mehr denn je auf Besucher und fordern die Welt auf, das Land zu besuchen. Dazu hat die Tourismusbehörde die Social-Media-Kampagne #Holidayherethisyear lanciert. In einem Video erzählen Einheimische, weshalb es dieses Jahr so wichtig ist, nach Australien zu kommen.

Die Tourismusindustrie ist aber nicht alleine. Die australische Regierung hat angekündigt, den wichtigen Wirtschaftssektor finanziell zu unterstützen. Eine erste Zahlung von umgerechnet 73 Millionen Schweizer Franken wird aus dem «National Bushfire Recovery Fund» finanziert. Ausserdem setzt sich die Regierung dafür ein, Arbeitsplätze und kleine Firmen zu schützen, indem in Tourismus-Marketingkampagnen investiert wird.

«Der australische Tourismus steht vor seiner grössten Herausforderung seit Menschengedenken», sagte Premierminister Scott Morrison in einer Erklärung, «jeder dreizehnte australische Arbeitsplatz hängt vom Tourismus und der Gastfreundschaft ab, daher ist unsere Investition von 76 Millionen Dollar eine dringende Massnahme, um all den Hotels, Restaurants und Cafés sowie den Reiseveranstaltern wieder auf die Beine zu helfen.» Das ist insofern bemerkenswert, als Morrison zu Jahresbeginn massiv kritisiert wurde, weil er die Feuersbrünste als «normal» bezeichnete und in die Ferien flog, statt sich zu kümmern - wofür er sich seitdem entschuldigen musste. Dass er die Anliegen des Tourismus ernst nimmt, liegt jedoch auf der Hand: Er war immerhin von 2004 bis 2006 Managing Director von Tourism Australia und davor, von 1998 bis 2000, auch Direktor des New Zealand Office of Tourism and Sport.

Insbesondere die direkt betroffenen Gebiete wie Kangaroo Island, die Adelaide Hills, die Blue Mountains und Gebiete entlang der Küste von New South Wales sowie East Gippsland in Victoria sind auf Unterstützung angewiesen. Das erste Finanzpaket von umgerechnet 19 Millionen Schweizer Franken wird für eine inländische Marketingkampagne eingesetzt. Weitere umgerechnet 24 Millionen Schweizer Franken sind für eine globale Kampagne zur Förderung internationaler Besuche gedacht. Das restliche Geld soll für die Veranstaltung von Grossevents in den betroffenen Regionen und für regionale Verkaufsförderung aufgewendet werden.

«Der Tourismus ist der Lebensnerv von so vielen Gemeinden in Australien. Es ist absolut entscheidend, dass wir dazu beitragen, dass die Menschen wieder die Regionen besuchen, die auf den Tourismus angewiesen sind», führt Tourismusminister Simon Birmingham aus.

(NWI)