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Während die Seilbahnen Schweiz für die Wintersaison ein Plus bei den Gästezahlen von 6,7 Prozent ausweisen, sind die Logiernächte nur um 0,7 Prozent angestiegen. Bild: Swiss-Image, Roger Grütter

Die Saison war eigentlich ganz gut

Die Wintersaison 2018/2019 fällt bei den Seilbahnen positiv aus. Was die Hotelübernachtungen betrifft, fällt das Fazit nur verhalten positiv aus. Mit ein Grund für die fehlende Euphorie: die späten Ostern.

Schweiz Tourismus zieht eine erste Bilanz für die Wintersaison 2018/19 und hat hierzu Tourismusregionen, Vertreter von Bergbahnen, der Hotellerie sowie der Gastronomie, touristische Anbieter und Destinationen befragt. Das Fazit: die Befragten melden generell ausgezeichnete Schnee- und Wetterverhältnisse und eine gute Auslastung an den Feiertagen. Ihre Prognose für die Hotellogiernächteentwicklung in der Wintersaison 2018/19 liegt aber nur bei durchschnittlich + 0,7 %.

Diese zurückhaltende Einschätzung ist auf mehrere Gründe zurückzuführen: Die späten Ostern wirken sich auf die meisten Berggebiete nachteilig aus. Einige melden zudem Rückgänge beim Seminartourismus und bei chinesischen Gruppenreisenden. Das immer kurzfristigere Buchungsverhalten hat ebenfalls Einfluss auf diese Einschätzung, genauso wie die bereits starke Vorjahressaison.

Die Einschätzungen zur aktuellen Wintersaison von verschiedenen Bergbahnen und Destinationen sind optimistischer. Die Bündner Bergbahnen vermelden für die laufende Wintersaison überdurchschnittliche Gästezahlen und Transportumsätze. Zurückzuführen sei diese positive Entwicklung vor allem auf die natürlichen Rahmenbedingungen wie Anzahl Sonnenstunden und die guten Schneeverhältnisse.

Insgesamt melden die Schweizer Seilbahnen ein Plus bei den Gästezahlen von 6,5 Prozent. Schon im letzten Jahr fiel ein Plus aus, dies nach mehreren rückläufigen Jahren beim Gästeaufkommen.

Alternativen zu den klassischen Schneesportaktivitäten gefragt

So meldete beispielsweise Matthias Supersaxo von der Saastal Tourismus AG: «Nach etwas schwierigen Jahren im europäischen Markt erfreuen wir uns über den starken Anstieg von Gästen aus den BeNeLux und den skandinavischen Ländern.» Und Klaus Nussbaumer von der Pizolbahnen AG bringt es auf den Punkt: «Die Europäer sind wieder da». In der Westschweiz sieht es ähnlich aus. Nendaz Tourismus stellte eine grosse Loyalität der Schweizer Gäste zum eigenen Land fest, und der wieder etwas schwächere Franken habe die Rückkehr der Europäer begünstigt.

Auffallend am aktuellen Winter ist das Bedürfnis nach Alternativen zu den klassischen Schneesportaktivitäten Skifahren, Snowboarden und Langlaufen: Fast 65 % der Befragten meldeten eine Zunahme der Nachfrage nach Winterwanderungen, Schlitteln und Schneeschuhlaufen. Auch Skitouring und Freeriding wurden deutlich mehr nachgefragt. «Freeriding gerät immer mehr in den Fokus», bestätigt Samuel Rosenast von der Destination Davos Klosters. Die Sportbahnen/Destination Melchsee-Frutt teilen diese Beobachtung: «Bei uns nehmen Tagesgäste zu, die alternative Wintersportaktivitäten ausüben.»

Die Wintersaison 2018/19 befindet sich auf der Zielgeraden. Etliche Skigebiete haben am Wochenende den durchgehenden Betrieb eingestellt. Die noch ausserordentlich guten Schnee- und Pistenverhältnisse können aber in über 60 Skigebieten noch bis Ostern und vereinzelt sogar darüber hinaus genossen werden.

(TN)