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Swiss-Ausschluss: Nur 23 Ja-Stimmen, Antrag abgelehnt. Swiss bleibt im SRV.

Gregor Waser

Präsident Max E. Katz und Mubarak Al Shamisi begrüssen 150 Aktivmitglieder und Gäste im Park Hyatt Abu Dhabi zur 88. Generalversammlung des Schweizer Reise-Verbands (SRV).

11.35 Uhr: Max E. Katz kündigt das Referat von Erich Gysling an und bedankt sich bei Globetrotter für die Organisation und das Sponsoring des Gastreferenten: "Wir können uns keinen besseren Spezialisten vorstellen für die Region, in der wir uns gerade befinden".

Erich Gysling betritt die Bühne. In einem Interview mit travelnews.ch hat er sich gestern zur Region geäussert.

11.30 Uhr: Dank

Max E. Katz bedankt sich bei Etihad Airways, Abu Dhabi, Hala, Globetrotter, Allianz, Hotela, SBB, Sunny Cars, Travelport und beim eigenen Team für die Ermöglichung der diesjährigen GV.

11.20 Uhr: 13. Vorstellung Austragungsort 2016

Max Katz bedankt sich bei "Travel Inside" für die Spekulation über den nächstjährigen Austragungsort: Portugal, Marokko und Europapark wurden genannt. "Der Europapark wollte uns aber nicht", sagt Katz und spielt ein Video vor: von Interlaken. Das Fünfsterne-Hotel Viktoria Jungfrau wird der nächstjährige Austragungsort sein — und zwar vom Freitag, 11. November bis Sonntag, 13. November 2016.

10.50 Uhr: Traktandum 12, Ausschluss Mitglieder

Antrag Ausschluss Swiss/Lufthansa/Edelweiss. Von sieben Mitgliedern Anträge erhalten, wegen Einführung der DCC. Zunächst erhält der Vertreter der Swiss, Peter Vranckx, die Gelegenheit sich zu äussern, danach die Mitglieder und der Präsident.

Dieter Vranckx, Head of Sales and Marketing Swiss: "Mit Bedauern haben wir die kommende Abstimmung zur Kenntnis genommen. Die Diskussionen sind verständlich. Das Ziel unserer Entscheidung ist eine vielfältige Distributionslandschaft. Wir wollen den wichtigen Schritt gemeinsam mit der Reisebranche machen, mit moderner Technologie. Sie haben Zugriff auf das Produktportfolio der Swiss. Insgesamt belaufen sich die GDS-Kosten für die LH-Gruppe auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Wir sehen eine Kostendifferenzierung vor. Unsere Strategie ist aber nicht gegen die Reisebranche gerichtet. Der Verbleib im SRV ist uns wichtig. Wir hatten schwierige Gespräche mit dem SRV, aber sie waren konstruktiv. Die Abwahl würde bedeuten, dass ein Austausch zwischen dem Homecarrier und dem SRV nicht mehr stattfinden würde. Miteinander erreichen wir viel mehr, als gegeneinander."

Beat Walser, Smeraldo Tours: "Am 2. Juni hat der SRV einen Newsletter verschickt, Swiss es reicht. Vieles ist seither geschehen, ein Dank an SRV. Viele machen die Faust im Sack in der Branche. Es geht nicht um einen Handelskrieg. Mir geht es um den fehlenden Respekt und um die Arroganz, die uns entgegegengebracht wird. Herr Vranckx sagt "gemeinsam". Doch da ist Null-Entgegenkommen. Andere Airlines beweisen es, es geht als guter Partner."

Reto Tobler, Reiseforum Meilen: "Ich habe einen Antrag geschrieben, ich vertrete auch Mawi Reisen. Swiss hat die Partnerschaft mit Füssen getreten. Es gibt keinen Grund, dass die drei Mitglieder weiterhin als Passivmitglieder verbleiben. Gnueg Heu dunne, wir müssen ein Zeichen setzen."

Kurt Eberhard, CEO Hotelplan Suisse: "Danke für die einstimmig Wahl. Fühle mich verpflichtet, ein Statement abzugeben. Ich habe die gleiche Meinung wie Marcel Herter, emotional nachvollziehbar. Aber es wäre schlecht, die Swiss auszuschliessen, um den Kontakt zu behalten. Ich empfehle den Antrag abzulehnen."

Marcel Gsell, Sunshine Reisen: "Wir haben die Interessen der Mitglieder zu vertreten. Es gibt keine andere Wahl, als uns von der Swiss zu trennen. Und ich glaube nicht, dass nachher kein Austausch mehr möglich ist. Unsere Interessen sind mit den Airline-Gebahren nicht identisch".

Max E. Katz: "Der Standpunkt des Vorstands: wir haben den Antrag ausführlich diskutiert. Wir haben Verständnis für die Frustration. Nichtsdestotrotz: diese Fluggesellschaften sind wichtige Partner der Reisebranche, ein Ausschluss wäre nicht hilfreich. Wir müssen die Kommunikation aufrechterhalten."

Er kommt zur Abstimmung:

Er schlägt vor, über alle drei Gesellschaften abzustimmen. 

Antrag Ausschluss: 23 nehmen den Antrag an.

Angesichts des Einfachen Mehr, das bei 49 Stimmen liegt, wird der Antrag abgelehnt. Die Swiss bleibt Passivmitglied im SRV

Ausschluss RSD Reisen: Wird definitiv vom Verband ausgeschlossen, keine Nein-Stimmen, fünf Enthaltungen.

10.45 Uhr: Traktandum Wahlen

Marcel Herters Amtsdauer im Vorstand endet. Ein Dank von Max Katz für sein Engagement. Herter bleibt der Fachgruppe erhalten. Als Nachfolger vorgeschlagen, Kurt Eberhard, CEO Hotelplan Suisse. Kurt Eberhards Wahl wird angenommen. Marcel Hausheer und Martin Wittwer, seit 2000 im Vorstand, werden für eine Wiederwahl zur Verfügung. Ihre Wahl wird einstimmig angenommen.

Für die Erneuerungswahl des Präsidenten kommt Vizepräsident Claude Luterbach aufs Podium. Zunächst fordert er en français einen Applaus für die beiden Übersetzerinnen, die einen beeindruckenden Job machen. Und er bittet um die Wahl von Max Katz. Einstimmig angenommen.

Revisor Daniel Rieser, RVS AG Schaffhausen, wird einstimmig wiedergewählt.

10.35 Uhr: Traktandum 9, Festsetzung der Jahresbeiträge 2015/2016.

Die Mitgliederbeiträge und der Solidaritätsbeitrag für die Ausbildung bleiben unverändert.

Traktandum 10, Budget:

Mitgliederbeiträge auf 772000.- budgetiert.

Ein negatives Jahresergebnis auf 16420.- ist budgetiert. Kunz sagt: "Dank einer gesunder finanziellen Struktur müssen wir uns keine Sorgen machen. Evventuell ist auch eine schwarze Null möglich."

Das Budget wird einstimmig genehmigt.

9.15 Uhr: Traktandum 8, es folgen die Berichte der einzelnen Geschäftsfelder:

Walter Kunz erläutert die Tätigkeiten der Geschäftsstelle mit Beat Knecht (Ausbildung), Agnes Arnet (Flug), Patricia Tovar (Umwelt) und Reto Spycher (Backoffice). Und seine eigene Tätigkeit, insbesondere in der Kommunikation in diesem Jahr (Eurokurs, RTVG-Teilrevision, Preisbekanntgabe, neue EU-Pauschalreiserichtlinien, Senkung der Interchange Fees).

Es erfolgte eine intensive Medienarbeit in diesem Jahr: über 1000 Artikel via Argus erschienen. Kunz verweist auf den Argus-Newsletter, leider seien erst 36 Abonnenten zu verzeichnen.

Der Pro-Kopf-Umsatz pro Reisebüro ist bei 1,02 Millionen Franken verblieben. Die Bruttorendite ist dank dem Anteil Honorare von 4,9 auf 5,4 Prozent gestiegen.

Ausblick in die Mitgliederentwicklung: Jahr 2000: 3706 Reisebüros, 2014 dann noch 2014 Reisebüros. Ein Rückgang in 14 Jahren von fast 50 Prozent. SRV-Mitglieder sind nur 8 Prozent verloren gegangen.

Danny Bauer informiert über die Aus- und Weiterbildung:

Die E-Learning-Plattform ist erfolgreich lanciert. Die Branchenkurse werden aktualisiert, eine Projektgruppe trifft sich im Dezember zu einer Kick-off-Sitzung.

"Young Talents", die vier Gewinner wurden nach Abu Dhabi eingeladen und auf die Bühne gebeten — total haben 21 junge Reisebüro-Profis ein Video eingereicht, in denen sie sich zur Reisebranche und die Erwartungen an den SRV äussern. Und in der Pause treffen sich die vier Nachwuchshoffnungen zu einem Gruppenbild, von links: Michelle Moonen, Selina Häfliger, Melanie Frutiger und Melanie Sommer.

Andy Keller über Umwelt und Soziales: Der SRV ist Mitglied beim Roundtable "Menschenrechte und Tourismus", dazu gehören der Schutz von Dorfgemeinschaften oder der Kampf gegen Kindersex-Tourismus. 2014 beschäftigte sich die Fachgruppe mit Problemen in Sri Lanka, unter anderem der Landenteignung von Fischern. Der SRV ist weiterhin bei fairunterwegs.org engagiert.

Nach 9 Jahren in der Fachgruppe verabschiedet sich Andy Keller. Sein Nachfolger wird Roland Schmid von TUI Suisse. Weitere Fachgruppenmitglieder sind: Anja Dobes, Ursina Rudin, Andy Zgraggen, Patricia Tovar und Walter Kunz. Es bleibe weiterhin sehr viel zu tun in diesem Bereich, sagt Keller.

Marcel Herter, Fachgruppe Flug: Die Airlines gehen ihren eigenen Weg. Vor einem Jahr habe er gewarnt, nun habe die Realität die Branche eingeholt. Masslos stört ihn die Vorgehensweise. Solche kurzfristigen Ankündigungen Umstellfristen seien nicht akzeptabel. Die Haltung zeuge von Geringschätzung der LH-Gruppe. Vieles spreche dafür, dass die Gruppe ihre Stellung missbräuchlich nutze. Es gehe um die Hohheit der Buchung. Wer besitzt die Kundendaten künftig?

Er wolle aber kein Airline-Bashing vornehmen und übt auch Kritik an Mitgliedern. Nicht nur der Vorstand müsse etwas unternehmen, auch die Mitglieder. Der Verband hat eine Klage bei EU und der Weko erhoben. Die GDS hielten sich zurück.

Herters Fazit: die Branche hat es europaweit verpasst, gemeinsam zu reagieren. Bis Entscheide vom Regulator vorliegen, gelte es sich zu arrangieren. Willkommen in der Welt der New Distribution Capability. Bald werden Verfügbarkeit und Preise differenziert dargestellt. Dem Markt wird die Vergleichbarkeit erschwert. Was die LH-Gruppe dem Markt aufzwingt, weckt Begehrlichkeiten bei anderen Airlines.

Den Antrag, die Swiss auszuschliessen, könne er emotional nachvollziehen. Aber rational gelte es sich zu überlegen, dass die Branche auch künftig in irgendeiner Form mit der Swiss kommunizieren müsse. Herter empfiehlt den Antrag abzulehnen.

André Lüthi, zur Politik und der Einreichung der Motion Pauschalreisegesetz. Der Bundesrat hat die Motion dem Parlament zur Annahme empfohlen. In einer nächsten Session sollte darüber abgestimmt werden.

Zu den Rahmenbedingungen: es weht ein kühler Wind in der Reisebranche. "Wir können Dinge, die das Internet nicht kann. Wir müssen aufhören, alles einzeln aufzulisten. Für mich hat eine Reise einen Preis."

Lars Thykier, ECTAA Präsident, informiert über die Aktivitäten des europäischen Verbands.

9.00 Uhr: SRV-Geschäftsführer Walter Kunz lässt über den Geschäftsbericht abstimmen. Dieser wird einstimmig genehmigt.

Traktandum 6, Jahresrechnung 2014/2015: Die Jahresrechnung wird einstimmig angenommen.

Traktandum 7, die Décharge für den Vorstand wird einstimmig erteilt.

8.50 Uhr: Max E. Katz begrüsst seine Vorstandskollegen auf dem Podium und alle Gäste. "Meine Damen und Herren, das Geschäftsjahr 2015 war kein einfaches Jahr". Und er hält einen Rückblick auf die zahlreichen bekannten Geschehnisse (Kuoni-Verkauf, Euro-Abkoppelung, Terrorismus, Einführung DCC).

97 Stimmberechtigte sind im Raum, das absolute Mehr liegt bei 49.

08.25 Uhr: Peter Baumgartner, der CCO der Etihad Airways, betritt die Bühne und begrüsst die Gäste in Deutsch. Stolz blickt er auf die junge Geschichte der Etihad Airways zurück, auf den Start in Genf 2004 und die letztjährige Aufnahme von Zürich. Die Airline bedient heute 110 Ziele in 66 Ländern und zählt bereits auf 15 Millionen Passagiere im Jahr. Wi-Fi-Service ist auf allen Flügen verfügbar. Und er hält auch nochmals einen Rückblick auf die Präsenz am Zurich Film Festival. Ebenso unterstreicht er die Bedeutung von Etihad Regional und Air Berlin. "Wir bekennen uns stark für den Reisebüro-Vertrieb", sagt Peter Baumgartner und begrüsst hierzu auch Gianni Tronza (Etihad DACH-Chef) und Stefan Gutknecht (Schweiz-Chef Air Berlin), die sich intensiv um den Vertrieb in der Schweiz kümmern.

8.05 Uhr: Präsident Max E. Katz eröffnet die 88. Generalversammlung des Schweizer Reiseverbands und übergibt das Wort an Mubarak Al Shamisi, den Direktor des Abu Dhabi Convention Centres. Und dieser unterstreicht gleich die Bedeutung des Schweizer Marktes — die Einreisezahlen aus der Schweiz sind in diesem Jahr um 29 Prozent gewachsen — und er nennt die vielfältigen Möglichkeiten für Kongresse, kulturelle Besuche und Freizeitaufenthalte. Er wünscht allen eine erfolgreiche Generalversammlung.