Trips & Travellers

Günther Lämmerer, seit 13 Jahren leitet er Eurotrek, ist Gast im «Travel News Talk». Bilder: TN

Günther Lämmerer: «Auf einer Reise will niemand 'Tourist go home' lesen müssen»

Im neuen «Travel News Talk» spricht Günther Lämmerer über die beliebtesten Touren bei Eurotrek, über Instagram-Wanderer und sagt, dass der Tourismus aufpassen muss, dass er sich selbst nicht abschafft. 

Schon seit 13 Jahren leitet Günther Lämmerer den Aktivreisen-Anbieter Eurotrek. Im neuen «Travel News Talk» spricht er über die beliebtesten Reisearten bei Eurotrek. Individuelle, mehrtägige Veloreisen und Wanderungen, bei denen der Gepäcktransport organisiert ist, machen rund 90 Prozent des Angebots aus.

Die Eurotrek-Formel ist auch jene Reiseart, die Günther Lämmerer selber am besten gefällt. Mehrere Tage unterwegs zu sein, ohne an viel denken zu müssen, sei sehr erholsam. «Wenn man eine Woche unterwegs ist und sieht, wieviel man schaffen kann, ist man auch stolz und erholt, wenn auch müde.» Meistens freue man sich dann bereits auf die nächste Tour. Für ihn und seine Partnerin und den vierjährigen Sohn auf dem Kindersitz heisst es in den Sommerferien durch die Niederlande zu radeln.

Das Reisejahr sei sehr gut angelaufen. Angesichts der immer kurzfristigeren Buchungen – auch mit dem Blick aufs Wetter –, könne er aber noch keine Prognosen fürs gesamte Jahr abgeben.

Portugal-Boom seit drei Jahren

Nach den beliebtesten Eurotrek-Destinationen gefragt, erwähnt er die grosse Nachfrage nach Portugal in den letzten Jahren. «Die umliegenen Länder sind konstant gut gebucht, Deutschland etwa mit den vielen megaschönen Velowegen oder Italien, von Südtirol bis Apulien». Fernwanderungen in Schottland, Irland und Cornwall nennt er als seine persönlichen Favoriten.

Günther Lämmerer spricht mit Gregor Waser über Velotouren, Instagram-Wanderer und Probleme des Massentourismus.

Die Entwicklung an den touristischen Hotspots Europas verfolgt Günther Lämmerer kritisch. Bei Wanderungen sei man von Overtourism aber meist verschont, obwohl vermehrt jüngere «Instagram-Wanderer» zu sehen seien und man auf der einen oder anderen Wanderung schon nicht mehr alleine sei.

Auf Venedig, Amsterdam oder Teneriffa angesprochen, sagt Lämmerer: «An gewissen Punkten muss der Tourismus schon aufpassen, dass er sich nicht selbst abschafft. Die betroffenen Gebiete müssen sich um Lösungen bemühen und den Spagat finden zwischen wirtschaftlichen Interessen, die legitim sind, und den Anliegen der Leute, die dort leben. Niemand will auf einer Reise 'tourist go home' lesen müssen», das sei kein Umfeld, in dem an sich wohl fühle.

(GWA)