Flug

Bild: LH

Jetzt prüft EU-Kommission die LH-GDS-Gebühr

Ist die Ticketgebühr der LH-Gruppe mit europäischem Recht vereinbar? Die EU-Kommission beginnt eine Prüfung der rechtlichen Situation. Wann es zu einer Entscheidung kommt, ist aber noch offen.

Zwei Beschwerden liegen vor gegen das Vorgehen der LH-Gruppe, eine Distribution Cost Charge (DCC) von 16 Euro/Franken einzuführen. Ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel hat dies bestätigt, der Falle werde nun auf Grundlage der eingereichten Informationen untersucht, meldet das Airline-Portal Airliners.de. Die Gebühr gilt bekanntlich für Buchungen über globale Reservierungssysteme (GDS), wird bei Direktbuchungen auf dem Kanal LH-Group-Agent aber nicht angewendet.

Die Beschwerde eingereicht bei der EU-Kommission haben der europäische Dachverband der Reisebüros und Reiseveranstalter (ECTAA) und der Europäische Verband der Reise-Technologieunternehmen und Online-Reisevermittler (ETTSA). Die ECTAA- und ETTSA-Mitglieder sehen sich durch die Zusatzgebühr auf unrechtmässige Weise benachteiligt. Der Deutsche Reiseverband hatte zuvor schon in dieser Angelegenheit das Bundeskartellamt eingeschaltet. Wann die EU-Kommission über die Beschwerde entscheidet, steht nach Angaben des Sprechers noch nicht fest. Sie sei in diesem Fall nicht an Fristen gebunden.

Der Unmut über die Gebühr wächst auch bei Unternehmen. So hat am gestrigen 3. Corporate Travel Forum von HRS, Travel Industry Club und BizTravel in Essen ein Firmenmanager die Reisebranche kritisiert. Der partnerschaftliche Umgang habe ausgedient, sagte Adidas-Travel-Manager Achim Schmitz. Viele Anbieter würden ohne Rücksicht nur noch an ihre Vorteile denken. Er sprach die Einführung der 16-Euro-Gebühr der Lufthansa an: „Der Betrag selbst ist für uns nicht das Problem, da Travel Manager sowieso Endpreise miteinander vergleichen. Höchst befremdlich ist jedoch die Art und Weise, wie Lufthansa die Gebühr eingeführt hat — unter völligem Verzicht auf einen guten partnerschaftlichem Umgang.“ Leidtragende seien vor allem die Travel Manager: Sie gerieten gegenüber den Reisenden in Erklärungsnot.

(TN)