Stefan Mieczkowski: «Der Europa-Park ist ein Leuchtturm in Deutschland»

Stefan Mieczkowski stieg früh in den Tourismus ein. Schon als Schüler führte er in seiner Heimatstadt Soest in Nordrhein-Westfalen Gäste durch die Altstadt – und merkte, wie sehr es ihn begeistert, Menschen für Geschichten und Orte zu gewinnen.

Die Verantwortung wuchs, das Interesse ebenso. Später studierte er Fremdenverkehrs-Geographie und Tourismusmarketing. «Es ist ein wunderbarer Bereich, in dem ich tätig sein darf», sagt Mieczkowski heute – 30 Jahre später – im aktuellen «Travel News Talk».

Vor 15 Jahren kam er zur Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT), vor über 13 Jahren in die Schweizer Vertretung nach Zürich, und seit knapp drei Jahren leitet er die DZT-Auslandsvertretung in der Schweiz.

Ob da inzwischen viel Schweizerisches in ihm steckt? «Die Sprache färbt mit der Zeit ab», sagt er schmunzelnd. Spricht er zu Hause in Nordrhein-Westfalen von einem Velo oder davon, jemanden «gluschtig zu machen», sorgt das für verwunderte Blicke. Aus Deutschland vermisst er Kulinarisches. «Auf Mohnkuchen freue ich mich jedes Mal.»

Was Schweizerinnen und Schweizer an Deutschland lieben

Im Podcast spricht Mieczkowski auch über das Reiseverhalten der Schweizer Gäste. Von Januar bis September 2025 registrierte Deutschland 5,2 Millionen Übernachtungen aus der Schweiz, allein im Juli 900'000. Die Zahlen liegen leicht unter jenen von 2024, was Mieczkowski auf Publikumsmagnete wie die Fussball-EM sowie die Konzerte von Adele und Taylor Swift zurückführt.

Bei den Städtezielen 2024 lagen Berlin, München und Rust vorne. Rust profitiert vom Europa-Park: «22 Prozent der Gäste dort sind Schweizerinnen und Schweizer», sagt Mieczkowski, der selbst ein grosser Fan des Freizeitparks ist. «Der Europa-Park ist ein Leuchtturm in Deutschland.»

Überraschend stark zeigt sich Mecklenburg-Vorpommern, wo die Schweiz sogar der wichtigste Auslandsmarkt ist. München wiederum zieht unter anderem dank der guten Zugverbindung viele Schweizer Gäste an. «Es wäre wünschenswert, auf dieser Strecke die Kapazitäten zu erhöhen. Das ist technisch aber leider nicht möglich», erklärt der Chef der DZT-Auslandsvertretung in der Schweiz.

Weiter erzählt Mieczkowski vom Nachtzug der neusten Generation, der seit dem 4. Dezember 2025 Zürich direkt mit Hamburg verbindet, und davon, wie sehr ihn das Imageproblem der Deutschen Bahn beschäftigt. Zum Schluss verrät er, welche Highlights 2026 auf Schweizer Gäste warten – und lässt mit jedem Wort spüren, wie sehr er selbst für den Tourismus brennt.