Trips & Travellers

Wo früher Abenteuer lockten, zählt heute oft das schönste Bild. Doch echtes Reisen fühlt sich anders an. Bild: Adobe Stock

Hier verbringen die grössten Angeber ihre Ferien

An vielen Reisezielen zählt längst nicht mehr das Erlebnis, sondern das perfekte Foto. Ein aktuelles Ranking zeigt, welches die grössten Bluffer-Hotspots der Welt sind – und wie man sie trotzdem authentisch entdecken kann.

Reisen ist längst mehr als Erholung. Es ist zum Statement geworden. Manche reisen, um die Welt zu entdecken, andere Lebensweisen kennenzulernen oder einfach, um kurz durchzuatmen. Und dann gibt es jene, die reisen, um gesehen zu werden.

In Zeiten von Instagram und Tiktok verschwimmen diese Motive immer mehr – aus Entdeckungsreisen werden oft Inszenierungen. An vielen Reisezielen scheint heute das perfekte Foto wichtiger zu sein als das echte Erlebnis vor Ort.

Das Lifestyle-Magazin «Vegoutmag» hat nun jene zehn Destinationen gekürt, die wie keine anderen für diese Entwicklung stehen: die grössten Bluffer-Hotspots der Welt.

Und ja, natürlich: Nicht alle, die an diesen Orten Ferien machen, tun das aus Prestigegründen. Es gibt sie noch: Die Reisenden, die einfach geniessen, ohne an Likes zu denken. Die das Meeresrauschen hören, statt es zu filmen, die den Duft der Küche atmen und den Moment auskosten, statt ihn zu posten.

1. Malediven

Traumhafte Kulisse, türkisfarbenes Wasser, perfekte Kulisse für Social Media. Doch wer nur vom Wasserbungalow zum Infinity-Pool pendelt, verpasst das echte Inselleben. Erst beim Besuch eines Fischerdorfs oder beim Tauchen am Riff spürt man, dass die Malediven mehr sind als ein Screensaver.

2. Tulum

Der einst ruhige Boho-Hotspot ist heute Bühne für Designerbikinis und Smoothie-Bowls. Zwischen Strandclubs und Yoga-Posen geht die Seele des Ortes verloren. Wer stattdessen früh zu den Cenoten fährt oder in einem Dorf Tortillas probiert, findet das alte, ehrliche Tulum wieder. Und wer sich traut, das Handy einmal ganz auszuschalten, erlebt, was Entschleunigung wirklich bedeutet.

Der einst ruhige Rückzugsort Tulum ist zum Lifestyle-Hotspot geworden. Bild: Adobe Stock

3. Dubai

Burj Khalifa, Luxusmalls und Wüstensafaris sind das Schaufenster der Superlative. Doch jenseits der Skyline zeigt sich eine Stadt mit faszinierender Vielfalt und Geschichte. In Vierteln wie Al Fahidi oder Deira erlebt man Düfte, Stimmen und Farben, die kein Hochhaus widerspiegeln kann.

4. Santorini

Der berühmte Oia-Sunset ist längst zum Massenereignis geworden. Wer dagegen bei Sonnenaufgang die Caldera erkundet, erlebt Stille und Licht, das keinem Filter bedarf. Der Zauber Santorinis liegt nicht im Foto, sondern im Augenblick zwischen Himmel und Meer. Eine Wanderung über die Klippen zeigt, wie karg und zugleich magisch diese Insel wirklich ist.

5. Mykonos

Hier funkelt das Nachtleben lauter als die Sterne. Wer sich aber jenseits der VIP-Clubs bewegt, entdeckt eine Insel voller Stille, Salzluft und Einfachheit. Am frühen Morgen, wenn nur die Fischer wach sind, zeigt Mykonos sein wahres Gesicht. Dann riecht die Luft nach Meer und Brot, nicht nach Champagner.

Wer auf Mykonos den Nachtclubs entflieht, findet auf der Insel leise Momente voller Salzluft, Sonne und Ursprünglichkeit. Bild: Adobe Stock

6. Paris

Die Stadt der Liebe ist längst auch die Stadt der Warteschlangen. Viele eilen von Selfie-Spot zu Selfie-Spot, ohne die Seele von Paris zu spüren. Wer stattdessen durch ein Quartier schlendert und Stammgast in einer kleinen Boulangerie wird, versteht, warum die Menschen in Paris ihr Leben lieben. Und wer sich Zeit für ein Glas Wein an der Bar nimmt, merkt, dass Romantik oft im Alltag steckt.

7. Amalfi-Küste

Kaum eine Küste wirkt auf Fotos perfekter – und kaum eine ist in der Realität so belebt. Wer nicht nur für den Look reist, entdeckt hinter den Postkartenmotiven kleine Gassen, einfache Tavernen und Menschen, die vom Meer leben. Die wahre Amalfi-Küste schmeckt nach Zitronen, Salz und Geschichten. Und wer sie zu Fuss erlebt, erkennt, dass Schönheit manchmal anstrengend sein darf.

Kaum ein Ort wirkt auf Bildern so perfekt wie die Amalfi-Küste. Doch wer abseits der Postkartenmotive unterwegs ist, entdeckt ihr echtes, raues Herz. Bild: Adobe Stock

8. Aspen

Im Winter Treffpunkt der Reichen, im Frühling ein stilles Paradies. Wer die Hauptsaison meidet, erlebt verschneite Hänge ohne Glamour und prasselnde Kaminfeuer statt Kamerablitze. Hier zeigt sich, dass Luxus auch einfach heissen kann: Zeit für sich selbst. Und auf einer stillen Abfahrt merkt man, dass Freiheit keinen Dresscode kennt.

9. Kyoto

Viele kommen für das perfekte Foto im Kimono, wenige bleiben für die Ruhe dahinter. Wer einen halben Tag in einem stillen Garten verbringt oder beim Teeritual zuhört, versteht, warum Kyoto mehr als nur ein Pilgerziel ist. Hier wird Stille zur Sprache. Und wer früh durch leere Gassen schlendert, hört die Stadt atmen, bevor sie wieder zur Kulisse wird.

10. Bora Bora

Zu Silvester gleicht die Südsee einem Laufsteg auf dem Wasser. Doch wer ausserhalb der Saison reist, hört das Meer wieder atmen. Zwischen Einheimischen, Marktständen und frühen Sonnenaufgängen fühlt sich Luxus plötzlich ganz anders an – nämlich echt. Vielleicht ist der schönste Moment jener, in dem man merkt, dass Glück kein Publikum braucht.

(RSU)