Trips & Travellers

Warum nicht einfach mal einen aktiven Vulkan hinunterbrausen? Das ist in Nicaragua möglich. Bild: Fotolia.

Die sieben gefährlichsten Touristenattraktionen der Welt

Nichts für schwache Nerven: Klettern am Abgrund oder einen Vulkan runterbrettern – Abenteuer und Adrenalin sind bei diesen Actions garantiert.

Die einen wollen in den Ferien gemütlich am Strand relaxen, die anderen suchen das Abenteuer und den ultimativen Adrenalin-Kick. Bei den folgenden Touristenattraktionen dürfte auch das abgeklärteste Abenteurer-Herz höher schlagen. 

Death Road, Bolivien

Eigentlich heisst die «Death Road» Yungas-Strasse und führt auf rund 80 Kilometern von der bolivianischen Stadt La Paz in das nordöstlich gelegene Caranavi in Yungas. Bis ins Jahr 2007 wurde die Strasse zweispurig geführt: Jährlich starben hier 200 bis 300 Menschen. Mittlerweile sind die Unfallzahlen stark gesunken, da der Verkehr hauptsächlich auf der moderneren asphaltierten Strasse rollt. Beliebt ist die «alte» Strecke vor allem bei Downhill-Mountainbikern: 10‘000 nehmen jährlich die gefährliche Abfahrt unter die Räder. Vom Start auf 4‘640 Metern geht es 64 Kilometer talabwärts. Gute Fahrkünste sind gefragt: Leitplanken gibt es keine, je nach Wetter ist der Strassenzustand nass und schlammig.

Auf der Yungas-Strasse in Bolivien sind gute Fahrkünste gefragt. Bild: Fotolia

Mount Huashan, China

Der Mount Huashan liegt etwa 120 Kilometer von Xian entfernt und ist 2'154 Meter hoch. Er besitzt gleich fünf Gipfel und mehrere taoistische Tempel, weshalb der Berg von den Einheimischen verehrt wird. Seine Wanderrouten gelten mitunter als die spektakulärsten der Welt. Vor allem die Passagen Thousand-Foot Precipice, Hundred-Foot Crevice, Black Dragon Ridge und Golden Lock Pass auf dem Weg zum Ostgipfel haben es in sich. Beim Gang über Planken und in die Felswände eingelassene Stufen wird man gesichert. Der Kauf eines Tickets ist erforderlich und nur für schwindelfreie Abenteurer zu empfehlen.

Bungee-Sprung in den Vulkan, Chile

Dieses Abenteuer ist definitiv nur etwas für sehr risikofreudige: Per Helikopter geht es auf 3000 Meter über den Krater des aktiven Vulkans Villarica in Chile. Aus 200 Meter Höhe über den Krater erfolgt der Bungee-Sprung. Die heisse Lava kann man dann aus bis zu 100 Meter Entfernung betrachten. Am Heli hängend wird man zum Basislager zurückgeflogen. Der Vulkan brach zuletzt übrigens im Jahr 2015 aus.  

Half Dome, Yosemite Nationalpark

Der Half Dome im Yosemite Nationalpark ist 2‘692 Meter hoch und beeindruckt Touristen vor allem wegen seiner aussergewöhnlichen Form. In den Sommermonaten werden Stahlseile angebracht, die es auch weniger geübten Berggängern ermöglichen sollen, den sonst fast unbezwingbaren Half Dome zu besteigen. Die Wanderung gilt als eine der anspruchsvollsten der Welt. Mehr als 60 Menschen kamen hier schon ums Leben. Je nach Route muss man zwischen 23 und 28 Kilometer zurücklegen und dafür 10 bis 12 Stunden Wanderzeit einkalkulieren. Da es vor allem im letzten, sehr steilen Anstieg immer wieder zu gefährlichen Situationen kam, ist die Begehung seit einigen Jahren nur noch mit einer Erlaubnis (Permit) möglich. Pro Tag dürfen rund 300 Bergsteiger auf die Wanderung. Die Permits können bei langfristiger Planung im Internet erworben oder kurzfristig per Los ergattert werden.

Die Wanderung auf den Half Dome Half Dome im Yosemite Nationalparkgilt gilt als eine der anspruchsvollsten der Welt. Bild: Fotolia

Haiku Stairs, Hawaii

Auf der Insel O’ahu gibt es eine Treppe, die tatsächlich in den Himmel zu führen scheint. 3'922 metallene Stufen muss man auf der sogenannten Stairway to Heaven zurücklegen, um den Gipfel in den Koolau-Bergen zu erreichen. Das Problem: Das Besteigen der Treppe ist offiziell verboten. Galt der rund fünf Stunden dauernde Aufstieg schon immer als risikoreich, ist er seit dem Jahr 2015 regelrecht prekär geworden. Damals beschädigte ein Sturm die sonst schon lädierte Treppe. Bereits 1987 wurde der Aufstieg verboten. Im Jahr 2005 erfolgte eine Renovierung der im 2. Weltkrieg von der US-Marine erbauten Stufen, die zu einem geheimen Funkturm führten. Security-Leute patrouillieren regelmässig, da das Verbot von vielen Touristen missachtet wird. Wer erwischt wird, muss mit einer Busse von bis zu 600 USD rechnen. Die Gruppe Friends of Haiku Stairs hegt seit längerem Pläne, die Treppe umfassend zu renovieren.

Caminito del Rey, Spanien

Lange galt der künstlich angelegte und nur etwa 1 Meter breite Weg in rund 100 Metern Höhe nahe Málaga als Todespfad. Der schwindelerregende Wanderweg wurde nach mehreren tödlichen Unfällen offiziell geschlossen. Da dies Abenteuerlustige nicht vom Begehen der Route abhielt, wurde der Pfad im Jahr 2014 für 2,4 Millionen Euro saniert. Seit Frühjahr 2015 ist der Caminito wieder offen. Neu dürfen aber täglich nur noch 400 Wanderer auf den insgesamt 7.7 Kilometer langen Pfad, der während 2,9 Kilometern durch die Schluchten führt. Eine kostenpflichtige Anmeldung ist erforderlich.

Ein schwindelerregender Wanderweg: der Caminito del Rey. Bild: Pixabay

Vulkan-Surfen

In Nicaragua finden Touristen auf der Suche nach dem ultimativen Adrenalin-Kick ein besonderes Angebot: Sie können auf einem Board den aktiven Vulkan Cerro Negro hinunterbrausen. Dabei ist man mit bis zu Tempo 60 unterwegs - vor Knochenbrüchen und Schürfwunden wird gewarnt. In Léon bieten unzählige Anbieter geführte Vulcano-Boarding-Touren an, entsprechende Schutzkleidung inklusive. Der Aufstieg auf den Vulkan dauert ca. 45 Minuten - das Board muss man selber hinauftragen. Runtergerutscht wird im Sitzen, das Board lenkt man dabei wie einen Schlitten. 

(TN)