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Hotelplan Suisse unterstützt mehrere Organisationen, etwa den Verein OceanCare beim Schutz der Delfine im Mittelmeer. Bild: Fotolia

«Nachhaltigkeit wird in der Reisebranche künftig eine grössere Rolle spielen»

Wie halten es die Schweizer Reiseveranstalter mit der Ökologie? Mit gemeinnützigen Programmen? Welche Angebote sind nachhaltig? Heute: Hotelplan Suisse.

Michèle Hungerbühler, Fachspezialistin Interne Kommunikation und Verantwortliche Nachhaltigkeit Hotelplan Suisse.

Frau Hungerbühler, welche Bedeutung hat das Thema Nachhaltigkeit für Hotelplan Suisse?

Michèle Hungerbühler: Nachhaltigkeit ist für Hotelplan Suisse ein wichtiges Thema, denn eine intakte Natur und Umwelt bilden die Grundlage für unsere Zukunft und damit gleichzeitig auch für erlebnisreiche Ferien. Deswegen engagiert sich Hotelplan Suisse für den nachhaltigen Umgang mit natürlichen Ressourcen und nimmt seine soziale Verantwortung wahr.

Auf welche Aspekte der Nachhaltigkeit legen Sie bei Hotelplan Suisse wert?

Das Nachhaltigkeitsengagement von Hotelplan Suisse ist in die Bereiche «Nachhaltiges Reisen» sowie «Mensch und Umwelt» gegliedert. Bei nachhaltigem Reisen bieten wir unterschiedliche Möglichkeiten, um Ferien fairer zu gestalten. Hotelplan Suisse kompensiert bereits seit 2006 alle Geschäftsflüge. Auch Kundinnen und Kunden können die CO2-Emissionen ihrer Flug- oder Schiffsreisen mit myclimate kompensieren und in zertifizierten Unterkünften übernachten.

Mitarbeitende werden im Bereich Mensch und Umwelt zum Thema Kindersextourismus geschult und Kunden sensibilisiert. Bereits 2003 hat das Unternehmen als erster Schweizer Reiseveranstalter den Verhaltenskodex «The Code» zum Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus unterzeichnet. Zudem unterstützt Hotelplan Suisse unterschiedliche Organisationen wie OceanCare, Smiling Gecko und Friends of African Wildlife. Sie alle setzen sich für Natur und Tiere ein. Als Mitglied der Fachgruppe «Umwelt & Soziales» des Schweizer Reise-Verbands engagiert sich das Unternehmen zudem für die branchenweite Nachhaltigkeit. Auch innerbetrieblich wird Wert auf Nachhaltigkeit gelegt, indem beispielsweise der Energieverbrauch optimiert wird – auch zum Beispiel durch den Einsatz von LED beim Umbau von Filialen – und Papier, Karton, PET sowie Glas am Hauptsitz getrennt werden.

«Von Travellife zertifizierte Hotels müssen über 150 Kriterien erfüllen»

Welche Ferienarten oder Unterkünfte im Angebot von Hotelplan Suisse sind besonders nachhaltig?

Ferien in der Schweiz oder Zugreisen sind sicher ökologischer als Badeferien auf den Malediven. Weite Reisen belasten das Klima, dem ist so, aber es ist auch wichtig, die positiven Aspekte zu sehen: Reisen erweitert den Horizont und hilft, andere Kulturen besser zu verstehen – ein wichtiger Aspekt in einer globalen Welt. Zudem unterstützt der Tourismus auch die lokale Wirtschaft und sorgt für den Erhalt von Kulturschätzen. Wichtig ist das Verhältnis von Flugdistanz und Reisedauer: Je weiter weg man verreist, desto länger sollte auch der Aufenthalt vor Ort sein. Flüge und Schiffsreisen können zudem wie bereits erwähnt mit myclimate kompensiert werden. Diese Gelder fliessen in ein Klimaschutzprojekt im Amazonas in Brasilien. Hotelplan Suisse arbeitet mit der Zertifizierungsorganisation «Travelife» zusammen. Diese zertifiziert Hotels, die über 150 Kriterien in Bezug auf Natur und Umwelt erfüllen. In diesen Unterkünften wird unter anderem beispielsweise darauf geachtet, Foodwaste zu vermeiden, den Energie- und Wasserverbrauch zu reduzieren, den Mitarbeitenden schriftliche Arbeitsverträge auszustellen sowie das lokale Gewerbe zu berücksichtigen. Travelife-zertifizierte Hotels sind bei der Marke Hotelplan mit dem Icon «Blatt und Erde» versehen. Dieses wird in den Katalogen wie auch auf www.hotelplan.ch angezeigt. Bei Travelhouse sind die nachhaltigen Hotels mit dem Signet «Ecology» gekennzeichnet.

Welche Projekte und Organisationen unterstützen Sie?

Nebst der Zusammenarbeit mit myclimate, Travelife, The Code/Kinderschutz Schweiz und Fair unterwegs unterstützt Hotelplan Suisse den Verein OceanCare beispielsweise beim Schutz der Delfine im Mittelmeer oder indem auf Reisen in Norwegen und Island darauf geachtet wird, Kunden keinerlei Walprodukte anzubieten. In Tromsø (Nordnorwegen) arbeitet Hotelplan Suisse zudem mit Anbietern zusammen, die den Leitfaden für Walbeobachtungs-Aktivitäten befolgen. OceanCare unterstützte die Ausarbeitung und Bekanntmachung dieser Richtlinien. Eine weitere Unterstützung gilt dem Schweizer Verein «Smiling Gecko», der zum Ziel hat Kindern und ihren Familien in Kambodscha eine gesicherte Lebensgrundlage zu bieten. Travelhouse spendet 10 Franken pro Kunde, der eine der beiden Kambodscha Rundreisen «Geheimnisvolles Angkor» oder «Der Klassiker» bucht. Travelhouse bietet zudem das Farmhouse Smiling Gecko als Unterkunft an. Mit einem Aufenthalt im Guesthouse unterstützen Gäste die Organisation Smiling Gecko zusätzlich. Ein weiteres Projekt liegt in Afrika: «Friends of African Wildlife» setzt sich durch die Förderung von Aus- und Weiterbildung im Wildlife Management für die Menschen und Tiere in Afrika ein. Seit 2014 unterstützt Hotelplan Suisse die Stiftung und fördert das Projekt Adopt-a-Student, durch welches Studenten in Südafrika die Aus- oder Weiterbildung zu Wildhütern ermöglicht wird.

Wie beurteilen Sie das Thema Nachhaltigkeit aus Sales-Sicht? Kann man mit nachhaltigen Reisen beim Kunden punkten?

Nachhaltige Produkte sind noch keine Verkaufsschlager, unter anderem auch, da nach wie vor ein Labeldschungel herrscht. Es bestehen unendlich viele Labels und es ist schwierig, den Durchblick zu behalten. Es ist aber sicherlich wichtig, nachhaltige Produkte anzubieten, da die Leute aufgrund der erhöhten Berichterstattung rund um das Thema Nachhaltigkeit sensibilisiert sind und so auch im Bereich Reisen danach verlangen werden. So zeigen zum Beispiel die jährlich steigenden Zahlen an CO2-Kompensationen bei Hotelplan Suisse, dass Kundinnen und Kunden nachhaltigkeitsaffiner werden. Hotelplan Suisse ist überzeugt, dass Nachhaltigkeit in der Reisebranche in Zukunft eine grössere Rolle spielen wird, so wie das Thema generell in der Gesellschaft immer einen grösseren Stellenwert einnimmt.

(TN)