Services
Chaos wegen Bahnstreik in Frankreich
Ein Bahnstreik in Frankreich führt an diesem Wochenende zu erheblichen Zugausfällen. Zwischen Donnerstagabend, um 20 Uhr, und Montagmorgen, um 8 Uhr, soll im ganzen Land nur die Hälfte der TGV-, Ouigo- und Intercités-Züge verkehren. Das teilte die französische Staatsbahn SNCF mit.
Insgesamt sollen rund 1000 Züge ausfallen. Auch grenzüberschreitende Verbindungen sind betroffen. Im Fernverkehr sollen nur die langsamen Züge der Konzernmarke Ouigo ohne Einschränkungen fahren. Man wolle «den vollsten Zügen» Vorrang einräumen, sagte der Chef von SNCF Voyageurs, Christophe Fanichet. Das seien insbesondere die Züge in die Alpen.
Auch Schweizer Reisende betroffen
Zum Bahnstreik in Frankreich schreibt die SBB auf ihrer Website: «Bitte informieren Sie sich bei den betroffenen Bahnen über mögliche Auswirkungen auf Ihre Reise. Der Online-Fahrplan der SBB kann aufgrund der kurzfristigen Ankündigung nicht angepasst werden.»
TGV Lyria teilt auf seiner Website mit, dass mehrere Verbindungen in die Schweiz ausfallen. Morgen Freitag sind acht Züge betroffen: einer zwischen Paris und Genf, zwei zwischen Paris und Lausanne und gleich fünf auf der Strecke Paris - Basel - Zürich.
Welche Verbindungen am Samstag und Sonntag gestrichen werden, steht noch nicht fest. TGV Lyria verspricht, zeitnah über die Ausfälle zu informieren.
Bereits gebuchte Tickets werden erstattet
Der Bahnstreik sorgt in Frankreich diesmal für besonders hitzige Debatten, weil die Schulferien in vielen Regionen an diesem Wochenende beginnen oder vergangenes Wochenende begonnen haben.
Passagiere, deren Verbindung gestrichen wurde, können ihre Tickets kostenlos umtauschen oder eine vollständige Erstattung anfordern. Die SNCF verspricht darüber hinaus einen Preisnachlass von 50 Prozent für die nächste Reise, sofern diese innerhalb eines Monats gebucht wird.
Zum Streik aufgerufen haben die Gewerkschaften Sud-Rail und CGT. Sie sind der Auffassung, dass ihre beim vergangenen Grossstreik Ende 2022 ausgehandelte Vereinbarung von der SNCF-Geschäftsleitung nur zögerlich umgesetzt werde. Der Konzern dementiert das und betont, dass die Verpflichtungen eingehalten würden oder sich in der Umsetzung befänden.