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Thomas-Cook-CEO Peter Fankhauser zieht eine durchzogene Bilanz. Bild: Thomas Cook

Peter Fankhauser: «Enttäuschende Performance in den letzten Monaten»

Der Thomas-Cook-Chef spricht eine Gewinnwarnung aus. Zuletzt hat das schöne Wetter dem zweitgrössten Reiseveranstalter Europas einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Am kommenden Sonntag, 30. September 2018, endet für den Reiseveranstalter Thomas Cook das Geschäftsjahr 2017/2018. Der Berner Oberländer Unternehmenschef Peter Fankhauser zieht eine durchzogene Bilanz und sprach heute Morgen eine Gewinnwarnung aus.

Lag der prognostizierte Gewinn für das Geschäftsjahr 2017/18 bei 323 bis 355 Millionen Pfund (404 bis 444 Millionen Franken), wird Thomas Cook nun bloss rund 280 Millionen Pfund (350 Millionen Franken) operativen Gewinn (Ebit) verzeichnen.

«Unsere jüngste Performance ist enttäuschend», sagt Peter Fankhauser zur Geschäftsentwicklung der letzten Monate. Viele Kunden hätten ihre Ferien ins Ausland verschoben und im Juni und Juli den Sonnenschein zu Hause genossen.

5 Prozent tiefere Preise

Das stärkste Standbein von Thomas Cook sind die Sommer-Badeferien, wenn Feriengäste aus Skandinavien, Grobritannien und Deutschland rund ums Mittelmeer reisen wollen. Doch in diesem Sommer wars in Mittel- und Nordeuropa meist gleich warm oder noch wärmer als rund ums Mittelmeer.

Gleichzeitig haben die zahlreichen Rabattaktionen auf den Umsatz gedrückt. Zwar verzeichnete Thomas Cook 12 Prozent mehr Sommer-Buchungen als im Vorjahr, doch insgesamt lag das Preisniveau fünf Prozent tiefer.

Umgekehrt präsentieren sich die Aussichten für den kommenden Winter: Bei den Buchungen liegt Thomas Cook noch zwei Prozent zurück, das durchschnittliche Preisniveau liegt dafür um ein Prozent höher als im Vorjahr.

Der Finanzchef geht

Nach nur einem Jahr muss Thomas Cook schon wieder nach einem neuen Finanzchef Ausschau halten. Bill Scott habe entschieden, den Konzern Ende November zu verlassen, teilt Thomas Cook mit. Erst Anfang 2018 war Scott zum Finanzvorstand aufgestiegen. Ab 1. Dezember soll zunächst Sten Daugaard, der in früheren Jahren für die LTU Group arbeitete, die Finanzabteilung des Konzerns leiten. 

(GWA)