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Das gab an der TPS-Generalsversammlung in Montreux zu reden
Gregor WaserIm dritten Geschäftsjahr hat die TPS-Genossenschaft weiter an Fahrt aufgenommen. An der heutigen Generalversammlung in Montreux konnten Geschäftsführer Thomas Althaus sowie das Co-Präsidium mit Kurt Eberhard und Sonja Laborde auf ein gutes Jahr zurückblicken.
Travelnews ist am zweitägigen TPS-Event in Montreux mit dabei – das sind die sieben wichtigsten Punkte, die an der Generalversammlung besprochen wurden.
Was hat TPS in den letzten zwölf Monaten aufgeschient?
Zwar hat sich der Jahresbeitrag für die TPS-Mitglieder auf dieses Jahr hin von 1000 auf 1290 Franken erhöht. Doch die scheinen sich auszuzahlen. Denn Thomas Althaus, der Geschäftsführer der Travel Professionals Switzerland, konnte auf zahlreiche Neuerungen verweisen.
Die Webseite und das TPS-Intranet wurde verbessert. Neu gibt's ein Analyse- und Umsatzstatistiktools, den «TPS Revenue-Tracker». Das Partnerportfolio wurde ausgebaut und neue Rahmenverträge, etwa mit Travelport, wurden aufgesetzt. Neuerdings erhalten die TPS-Mitglieder Zugang zu einer Betriebshaftpflichtversicherung in der Höhe von 0,16 Promille des Jahresumsatzes oder mindestens 290 Franken. Und zuletzt verwies Althaus auf den neuen Auftritt der TPS-Ferienwelt (neu digital, 29 personalisierte Webseiten, Social Media Präsenz) sowie die Organisation der Events TPS Inside, TPS Academy und der TPS Social Night mit über 100 Personen.
Wie hat sich die Mitgliederzahl verändert?
Im Geschäftsjahr 2024/2025 kamen total 17 neue Mitglieder dazu. Der aktuelle Bestand beläuft sich auf 179 Genossenschaftsbetriebe zuzüglich 52 Filialbetriebe. Darunter finden sich Kleinstbetriebe mit ein bis zwei Angestellten ebenso, wie mittlere bis grosse Unternehmen mit eigenen Filialen.
Die total 231 Mitglieder teilen sich auf die Sprachregionen so auf: 137 in der Deutschschweiz, 87 in der Romandie und 7 im Tessin. Die Mitglieder erhalten bei rund 70 Partnern Vorzugskonditionen. Die finanziellen Vorteile beziffert Thomas Althaus auf 4,1 Millionen Franken. Der Benefit betrage das 15-fache des Mitgliederbeitrages von 1290 Franken, rechnete der TPS-Geschäftsführer anhand eines fiktiven Beispiels vor, «eine Mitgliedschaft lohnt sich.»

Wie haben sich die Finanzen entwickelt?
Im Geschäftsjahr 24/25 erwirtschaftete TPS einen Gewinn von 69'937 Franken. Zusammen mit dem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr von 2'150 Franken ergibt sich ein Bilanzgewinn von insgesamt 72'087 Franken. Durch das eingebrachte Genossenschaftskapital von 180'000 Franken erhöht sich das Eigenkapital der TPS neu auf 252'087 Franken. Dazu sagt Geschäftsführer Thomas Althaus: «Durch diese positive Entwicklung verfügen wir heute über ein solides finanzielles Fundament, welches uns für das kommende Geschäftsjahr Spielraum für neue Projekte und Investitionen verschafft.»
Welches sind die Erfahrungen am neuen Geschäftssitz?
Neuerdings befindet sich der TPS-Sitz in Bern mitten in der Altstadt und zwar in den Räumlichkeiten des Reisebüros Flugbörse Pattaki. «Die Zusammenarbeit vor Ort funktioniert hervorragend und ist in allen Belangen kollegial und angenehm», bilanziert Thomas Althaus die ersten Erfahrungen. «Da wir jedoch viel unterwegs sind und häufig remote arbeiten, ist es für uns besonders wichtig, einen zentral gelegenen Standort in der Schweiz zu haben, und Bern erfüllt diese Rolle ideal.»
Wie stellt sich neu der TPS-Vorstand zusammen?
Der bisherige TPS-Vizepräsident Roger Geissberger tritt aufgrund seiner anstehenden Pensionierung und seines Ausscheidens bei Knecht Reisen aus dem Vorstand aus. Alle übrigen Mitglieder wurden wieder gewählt, dazu gehören Kurt Eberhard, Sonja Laborde, Marcel Gehring, Florence Inäbnit, David Léchot, Michael Mettler und Koni Kölbl.
Neu in den Vorstand gewählt wurden Sebastian Kickmaier (Knecht Reisen) sowie Regula Bärlocher (RN Travel, Genf). Sie vertritt im Vorstand die AVP-Gruppe, deren Reisebüros im Februar 2025 der TPS beigetreten sind.
Weiter zum TPS-Team gehören neben Geschäftsführer Thomas Althaus weiterhin Christine Fournier (Business Office Manager, Cully VD) und neu auch Louisa Bordewieck als Head of Marketing & Communications in Bern.

Wie schätzt TPS die kommende Entwicklung des Reisegeschäfts ein?
Zur Mitglieder-Zusammenkunft gehörte auch der Blick in die unmittelbare Reisezukunft. Es sei aktuell noch schwierig, die Auswirkungen der US-Zölle auf die Schweizer Wirtschaft einzuschätzen. Aber als krisenerprobte Branche gebe es aus heutiger Sicht keinen Grund, zu pessimistisch zu sein. Zudem mache das Erstarken des Schweizer Frankens Ferien im Ausland billiger.
Weiter gab die Übernahme von Hotelplan durch Dertour zu reden und die Frage, inwiefern dies für den Markt spürbar ist. Die TPS-Führung spricht von Herausforderungen, doch die neue Marktsituation eröffne auch neue Chancen, «gerade für unabhängige Reisebüros und Tour Operators», sagt Sonja Laborde. «Als TPS-Genossenschaft wollen wir diese Chancen nutzen, indem wir moderne Dienstleistungen bieten, Technologien weiterentwickeln und unsere Mitglieder gezielt dabei unterstützen, erfolgreich in die Zukunft anzugehen.»
Welche kommenden Projekte und Events stehen an?
Bis Ende Jahr stehen für TPS die Vertragsverlängerungen und Verhandlungen mit rund 70 Premiumpartnern im Vordergrund, wie Geschäftsführer Thomas Althaus erläuterte. Ziel sei es, den Mitgliedern weiterhin ein attraktives Leistungsangebot anbieten zu können und für die Partner eine Win-Win-Situation zu erreichen. «Insbesondere im Bereich Eventorganisation und bei der Sichtbarkeit auf unseren Social-Media-Kanälen, werden wir neue Innovationen und Konzepte erarbeiten.»
Ein weiteres grosses Projekt betrifft die Einführung einer neuen Buchhaltungssoftware. «Diese muss unseren hohen Anforderungen bei den Abrechnungen an die Mitglieder im Bereich der Incentives der Premiumpartner, unter anderem des Travelport-Rahmenvertrages, gerecht werden. Da wir keine Standardlösung einsetzen können, erfordert dieses Projekt eine sorgfältige Evaluation.» Der Abschluss sei auf Juli 2026 vorgesehen.
Die Generalversammlung endete ohne strittige Diskussionen – bei total anwesenden 92 Stimmen, einigen Mitglieder wurde die Stimme von nicht anwesenden Mitgliedern übergeben. Ein Mitglied monierte, die Organisation TPS dürfte noch stärker auf die Romandie ausgerichtet sein. Thomas Althaus nahm den Punkt auf, verwies auf die Events in der Romandie und bat die Romands mehr Inputs einzubringen.
Nach einem Stehlunch folgt Key Note Speaker Ivan Rizzuto (TKF/Cloud Solutions). Er spricht über Künstliche Intelligenz in der Reisebranche. Abends erwartet die TPS-Mitglieder im «La Coupole» ein Dinner, am Samstag steht ein Ausflugsprogramm in die Weinberge des Lavaux an.