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Diese 7 Quartiere gehören zu den coolsten Stadtvierteln Europas
Wer eine Stadt wirklich erleben will, begnügt sich nicht mit Bahnhof, Altstadt und den üblichen Sehenswürdigkeiten. Das echte Lebensgefühl finden Reisende dort, wo die Einheimischen essen, einkaufen und feiern.
In jenen Vierteln, die Kreativität, Kultur und kulinarische Vielfalt vereinen. Dort, wo kleine Bars statt Souvenirläden locken, wo Streetfoodstände neben Designerboutiquen stehen und wo der Alltag auf kreative Subkultur trifft.
Genau solche Viertel stellt das internationale Lifestyle-Magazin «Time Out» jedes Jahr in den Mittelpunkt. Seit seiner Gründung in den 1960er-Jahren gilt es als Kompass für urbanes Leben – mit Tipps zu Kultur, Kulinarik und Events.
Einmal im Jahr kürt die Redaktion gemeinsam mit ihren Leserinnen und Lesern die coolsten Stadtviertel der Welt. Travelnews stellt sieben dieser besonders spannenden Quartiere in Europas Metropolen vor.
Borgerhout, Antwerpen
Abseits des touristischen Zentrums schlägt in Borgerhout das kreative Herz von Antwerpen. Zwischen türkischen Gemüsehändlern, marokkanischen Bäckereien, veganen Cafés und Künstlergalerien entfaltet sich hier ein urbaner Mix mit authentischem Flair. Die Einheimischen nennen ihr Viertel liebevoll BoHo, bekannt für seinen unprätentiösen, gemeinschaftlichen Spirit und kreative Initiativen wie «Parklets» oder der rekordlange Nachbarschaftstisch-Event entlang der Turnhoutsebaan. Wer Borgerhout entdecken will, startet mit einem Frühstück im Café Josee, radelt durch grüne Parks, besucht Galerien wie Base-Alpha oder Pizza Gallery und gönnt sich zum Abschluss ein Gelato bei Borgo. Abends locken die Weinbar Glou Glou, Konzerte in Trix oder De Roma und ein Absacker im Kultlokal Bar Leon.
Camberwell, London
Camberwell im Süden Londons vereint alles, was diesen Teil der Stadt so besonders macht: kreative Energie, multikulturelle Vielfalt und eine lebendige, unabhängige Szene. Besonders bekannt ist das Viertel für seine kulinarische Dichte. Entlang der Camberwell Church Street reiht sich ein Highlight ans nächste: vom legendären Silk Road über die besten Falafel-Wraps bei Falafel and Shawarma bis zum beliebten Camberwell Arms oder kurdischen Spezialitäten bei Nandine. Frühaufsteher starten den Tag mit frischem Gebäck von Toad Bakery oder einem Kaffee bei Café Mondo. Kulturfans besuchen die South London Gallery, die regelmässig spannende Ausstellungen zeigt. Danach lohnt sich ein Abstecher in den Plattenladen Dash the Henge und ein Pint im The Clarendon. Den Abend rundet ein gemütliches Dinner bei FM Mangal und ein Tanz im The Bear ab.
Ménilmontant, Paris
Einst ein Dorf voller Weinberge und Ausflugslokale, hat Ménilmontant seinen eigenwilligen Charme, seine Vielfalt und sein lebendiges Nachtleben bis heute bewahrt. Zwischen dem Boulevard de Ménilmontant und der Rue des Pyrénées zeigt sich Paris von seiner echten Seite – mit Kopfsteinpflastergassen, Streetart, günstigen Bistros und authentischen Buchläden statt grossen Museen. Wer hier flaniert, erlebt echtes Alltags-Paris, wo Kreativität und Gemeinschaft an jeder Ecke spürbar sind. Kulinarisch locken neue Sterne am Pariser Gastrohimmel wie Oobatz, Lissit oder La Joie. Ein perfekter Tag beginnt mit einem Kaffee bei La Pétanque, führt über den Buchladen Le Monte-en-l’Air und endet mit Pizza, Negroni und Livemusik in der Bellevilloise.
Vallila, Helsinki
Früher das Zuhause von Tramchauffeuren und Fabrikarbeitern, zählt Vallila heute zu Helsinkis spannendsten Quartieren. Zwischen alten Industriehallen und Werkstätten hat sich eine kreative Szene mit Restaurants, Bars und Clubs angesiedelt. Besonders reizvoll ist Puu-Vallila, ein Ensemble pastellfarbener Holzhäuser aus dem frühen 20. Jahrhundert, das Besucherinnen und Besucher in eine andere Zeit versetzt. Hier versteckt sich auch das wohl gemütlichste Lokal der Stadt: die Bar Pikku-Vallila. Wer den perfekten Tag sucht, startet mit Kaffee bei Helsingin Kahvipaahtimo, gönnt sich portugiesische Küche bei Wave of Flavors, diniert im ausgezeichneten Plein und tanzt später zu Underground-Beats im Ääniwalli.
Anjos, Lissabon
Das multikulturelle Viertel Anjos in Lissabon ist lebendiger denn je. Hier hier treffen alteingesessene Einheimische auf Neuankömmlinge, Kreative und Foodies. Entlang der Rua do Forno do Tijolo und rund um den Largo de Santa Bárbara blüht die Szene mit Smash-Burgern, Naturweinen und modernen Petiscos. Trendige Lokale wie Stack und Nata spiegeln den jungen, genussfreudigen Geist des Quartiers. Wer Lust auf Entdeckungen hat, startet mit einem Bagel im Malabarista Café, stöbert in der Buchhandlung Greta, besucht die Wollwelt von Retrosaria Rosa Pomar oder lässt sich im Casa Tigre ein Tattoo stechen. Danach locken Sandwichs bei Tosta, Pizza bei Jezzus und ein Gläschen in den Weinbars Nata oder Rude.
The Liberties, Dublin
Mit einem Mix aus aus Geschichte, Kreativität und urbanem Lifestyle zählt The Liberties zu den spannendsten Vierteln der Stadt. Zwischen alten Backsteinhäusern und Kirchen blühen trendige Adressen wie die argentinische Bäckerei Bakeology, das nachhaltige Modekonzept Change Clothes oder die Bold Boy Bakery. Auch das Michelin-prämierte Variety Jones hat hier ein neues Zuhause gefunden – genauso wie das stylishe Citizen M Hotel, das seine erste irische Dependance im Viertel eröffnete. Wer das echte Dublin-Feeling sucht, schlendert durch die Gärten von St. Patrick’s Cathedral, entdeckt Antiquitäten auf der Francis Street und geniesst Kaffee und Gebäck bei Two Pups. Zum Dinner locken kreative Küche im Variety Jones oder Pizza bei Lucky’s.
Margit-negyed, Budapest
Das aufstrebende Viertel Margit-negyed in Budapest verbindet nostalgischen Charme mit moderner Kreativszene – ein spannender Mix aus Vergangenheit und Zukunft. Entlang der grossen Verkehrsader Körút entstehen trendige Cafés, Boutiquen und Restaurants, ohne dass der ursprüngliche Charakter verloren geht. So liegt gegenüber von Monokini Kantin, dem neuen spanisch-japanischen Gourmetprojekt von Starkoch Ádám Garai, noch immer ein klassischer Schusterladen. Wer hier übernachtet, startet den Tag mit Kaffee und Gebäck bei Montage und stöbert anschliessend in kleinen Läden wie Maggie’s London oder Kolibri Art Studio. Zum Lunch empfiehlt sich das gemütliche Bookta, bevor ein Film im historischen Bem Cinema und ein Drink in der Ruinenbar Manyi den Tag abrunden.