Flug

Stephan Widrig, CEO Flughafen Zürich, muss auf einen massiven Passagierrückgang zurückblicken. Bild: TN

Dramatisches Jahr für den Flughafen Zürich

Der Flughafen Zürich hat im Coronajahr 2020 einen historischen Einbruch erlitten. CEO Stephan Widrig hofft im Sommer auf eine Reisefreiheit im Schengenraum.

Knapp 74 Prozent der Passagiere hat der Flughafen Zürich im vergangenen Jahr verloren. Die Infrastruktur musste aber auch bei einem Minimalbetrieb aufrechterhalten werden, sodass Kosteneinsparungen mit dem Ertragsrückgang nicht schritthalten konnten. Entsprechend stand am Ende ein deutlicher Verlust zu Buche, meldet der Flughafen Zürich.

Der Umsatz sackte im Geschäftsjahr 2020 um gut 48 Prozent auf 624 Millionen Franken ab. Das Fluggeschäft ging dabei um knapp 67 Prozent auf 222 Millionen zurück. Und im Nichtfluggeschäft lag der Umsatzverlust bei knapp 27 Prozent auf 146 Millionen, wie der Flughafenbetreiber am Freitag mitteilte.

Es gelang dem dem Unternehmen dennoch dank Kostendisziplin noch einen Betriebsgewinn (EBITDA) zu erzielen. Dieser machte allerdings mit 196 Millionen Franken nicht einmal mehr ein Drittel des Vorjahreswerts (642 Mio.) aus. Kostenmassnahmen wie etwa Kurzarbeit halfen, den Schaden in Grenzen zu halten. Die Betriebskosten sanken denn auch um knapp 25 Prozent. Zudem bot das Immobiliengeschäft in der Krise eine Stütze. Die Erträge aus der Liegenschaftsbewirtschaftung nahmen um knapp 13 Prozent zu.

Wann kommt Reisefreiheit?

Die Kosteneinsparungen und das starke Immobiliengeschäft genügten aber nicht, um die Umsatzverluste wettzumachen. Denn noch immer fielen hohe Kosten an, da ja auch bei einem Minimalbetrieb die Infrastruktur am Flughafen in Kloten aufrechterhalten werden musste.
Unter dem Strich blieb somit ein Verlust von 69,1 Millionen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von 309 Millionen zu Buche stand.

«Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr ist nach wie vor mit grossen Unsicherheiten verbunden und das Passagiervolumen im Jahr 2021 wird hauptsächlich vom Zeitpunkt der Wiederaufnahme der internationalen Reisetätigkeit abhängen», sagte CEO Stephan Widrig während der Online-Pressekonferenz. «Wir hoffen, dass im Sommer im Schengenraum wieder Reisefreiheit herrscht», blickt er nach vorne und verwies zur Wiedererlangung der Reisefreiheit auf diese Punkte:

  • Keine Quarantäne bei Nachweis von Impfung, negativem Testresultat oder Immunisierung
  • Zulassen von Antigentests neben PCR-Tests
  • Keine Beschränkung zwischen Ländern mit ähnlichen Fallzahlen
  • Keine Diskriminierung der Luftfahrt gegenüber Bahn oder Auto
  • International bestmögliche Harmonisierung, insbesondere mit der EU
  • Weiterhin hohe Disziplin rund um Schutzmassnahmen wie Hygiene, Masken und Abstandsregeln

(TN)