Flug

Luftfahrtbranche in der Krise: Auch Air France hat nun heftige Einschnitte angekündigt... Bild: Miguel Angel Sanz

Air France streicht über 7500 Stellen

Die Arbeitskrafts-Reduktion soll schrittweise bis 2022 erfolgen. Die Pläne haben bei Mitarbeitenden und Gewerkschaften natürlich bereits zu Protesten geführt.

Massenentlassungen bei Fluggesellschaften sind inzwischen weltweit mehr die Ausnahme als die Regel geworden. Inzwischen hat auch Air France solche Pläne als Folge der Corona-Krise bekannt gegeben. Demnach will die französische Fluggesellschaft insgesamt 7580 Stellen abbauen – darunter 1000 alleine bei der Tochtergesellschaft HOP! Dies, weil die Airline laut eigenen Aussagen aktuell rund 15 Millionen Euro Verlust pro Tag einfährt.

Air France erwartet eine Rückkehr der Nachfrage auf zuletzt geplantes Niveau erst per 2024. Deshalb sollen bis 2022 bei der Kerngesellschaft Air France 6560 Mitarbeitende aussortiert werden, also rund 16 Prozent der ganzen Belegschaft. Über 3500 Abgänge sollen aber «natürlich», also ohne Entlassung, erfolgen. Bei der Regionaltochter HOP! mit Sitz in Nantes sind es plangemäss 1020 Stellen, über die nächsten drei Jahre.

Der französische Staat hat Air France-KLM bereits ein Hilfspaket in Höhe von 7 Milliarden Euro inklusive Krediten mit Staatsgarantie gebilligt. Dafür erwartet der Staat auch, dass möglichst auf Entlassungen verzichtet wird. Ein fast unmögliches Unterfangen angesichts der dringlichen Restrukturierung des Unternehmens. Air France kann bestenfalls auf zahlreiche freiwillige Abgänge, Frühpensionierungen und dergleichen hoffen und hat ausdrücklich gesagt, man werde alles versuchen, könne aber Entlassungen nicht ausschliessen. Ende Juli soll der Restrukturierungsplan von Air France-KLM vorliegen.

Angestellte bzw. die Gewerkschaften haben, wie nicht anders zu erwarten, gegen die Pläne bereits protestiert. Vor dem Hauptsitz von Air France beim Flughafen CDG kam es zum Demonstrationszug von Reinigern, Check-in- und Flugpersonal. Ihr Argument: Wer ein Hilfspaket vom Staat erhält, darf keine Kündigungen aussprechen. Die Ankündigung von Air France folgt wenige Tage nach eine ähnlichen Meldung von Airbus, wonach dort 15'000 Jobs abgebaut werden. Affaires à suivre...

(JCR)