Destinationen

«Du, Giachem, wa koschdat sona Fahrt in dere Bahn?» – «Kummt ganz druf aa.» Bild: Swiss Image / Christof Sonderegger

Dynamic Pricing im Oberengadin

Der Zeitpunkt des Billettkaufs und die Zahl der erwarteten Gäste an einem bestimmten Tag entscheiden im kommenden Winter über die Tageskarten-Preise bei den Bergbahnen rund um St. Moritz.

Airliner und Outgoing-Touristiker fragen sich, wieso denn nicht gleich? Denn was bei Fluggesellschaften und Touroperators seit Jahr und Tag Usus ist, hält erst langsam Einzug bei den Schweizer Bergbahnen – flexibles Pricing. Saas-Fee mit einer Crowdfunding-Aktion, die Pizolbahnen mit variablen Preisen je nach Wettervorhersage und Andermatt-Sedrun mit dynamisierten Preisen haben mit innovativen Ideen bereits gepunktet. Jetzt führen auch die Bergbahnen im Oberengadin ein dynamisches Preismodell ein. Der Preis der Tageskarte in den Skigebieten rund um St. Moritz wird inskünftig einerseits vom Zeitpunkt des Kaufs des Billetts abhängig sein, anderseits aber von der Zahl der Gäste, die sich am bestimmten Tag ins Skigebiet aufmachen wollen.

Das neue Preismodell soll «eine Belohnung für jene Gäste sein, die sich im Vorfeld Gedanken über ihre Ferien im Engadin machen und bei ihrer Planung den Skipass gleich mitbuchen», erklärte Markus Meili, Chef der Engadin St. Moritz Mountains AG, am Dienstag an einer Medienkonferenz in Zürich. Konkret werden Touristen auf Tageskarten, die sie bis spätestens 15 Tage vor einem Skitag kaufen, immer einen Rabatt von 30 Prozent auf den aktuellen Tagespreis erhalten.

Der Tagespreis dagegen ist abhängig von der Zahl der Gäste, die bereits ein Billett gelöst haben. Und davon, wie viel Gäste aufgrund der bisherigen Erfahrungen erwartet werden. An nachfrageschwachen Tagen ist es so möglich, bei frühzeitiger Buchung für 45 Franken einen Tag im Skigebiet zu verbringen, wie Markus Moser, Chef der Corvatsch AG, ausführte. Grundsätzlich gilt fortan: Je später man bucht, desto kleiner der Rabatt. Und je mehr Leute kommen, desto höher der Preis.

Nach oben ist die Preisspanne offen: Aufgrund der bisherigen Erfahrung gehe man davon aus, dass es an den bestfrequentierten Tagen an der Bergbahnkasse bis zu 105 Franken kosten werde, sagte Moser. Die Chefs der beiden Oberengadiner Bergbahnen machten vor den Medien aber keinen Hehl daraus, dass mit dem neuen System die Zahl der verkauften Tageskarten erhöht und der bisher durchschnittlich dafür bezahlte Preis gehalten werden soll.

Am 1. September 2018 geht der Verkauf der preisvariablen Tageskarten auf snow-deal.ch los. Bild: ESTM

(AWP)