Business Travel

Chinas Metropolen wie Schanghai ziehen wieder deutlich mehr Geschäftsreisende an. Bild: Unsplash, Yiran Ding

China wieder auf Platz 2 der Schweizer Geschäftsreisenden

Wie vor der Pandemie war China im ersten Halbjahr 2023 wieder das zweitbeliebteste Fernziel von Schweizer Unternehmen nach den USA – auch wenn die Anzahl der verkauften Tickets noch 65 Prozent unter dem Vor-Covid-Niveau liegt.

Im ersten Quartal 2023 hat es sich bereits abgezeichnet, nach dem 2. Quartal ist es Tatsache: Nur wenige Monate nach der Grenzöffnung Chinas hat das Land als Reiseziel von Schweizer Geschäftsreisenden im Ranking seine alte Position zurückerobert.

Im ersten Halbjahr 2023 belegte das Land der Mitte unter den Fernzielen nach den USA Platz zwei und verdrängte damit die Ränge zwei bis vier aus dem Jahr 2022 – die Vereinigten Arabischen Emirate, Indien und Singapur – um jeweils einen Platz nach hinten. Das zeigt der AirPlus Business Travel Index, eine Auswertung der über AirPlus abgewickelten Transaktionen für Flugtickets. Vergangenes Jahr war China im Fernziel-Ranking auf Platz 27 abgerutscht, nachdem das Land vor der Coronapandemie klassisch den zweiten Platz hinter den USA belegt hatte. Dennoch: Die Gesamtanzahl der verkauften China-Tickets liegt noch deutlich unter dem Niveau von 2019 (-65 Prozent).

Insgesamt erhöhten sich die Ausgaben von Schweizer Unternehmen für Flugtickets zwischen Januar und Juni 2023 gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr um 46 Prozent.

Preise für Flugtickets entwickeln sich zuletzt unterschiedlich

Die Ticketpreise entwickelten sich im ersten Halbjahr 2023 unterschiedlich: Business-Class-Tickets kosteten im Juni im Durchschnitt 4319 CHF und damit 3,3 Prozent weniger als noch im Januar. Eine Preissteigerung gab es hingegen in der Economy Class: Die Preise lagen im Juni bei durchschnittlich 641 CHF pro Economy-Ticket und erhöhten sich damit seit Jahresbeginn um 12,9 Prozent.

Die Gewohnheiten der Geschäftsreisenden haben sich seit der Pandemie nachhaltig verändert, wie die Auswertung des ersten Halbjahrs im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2019 einmal mehr belegt:

  • Im Verhältnis flogen die Mitarbeitenden von Schweizer Unternehmen häufiger in der Business Class (17,4 Prozent vs. 14,1 Prozent in 2019) und weniger in der Economy Class (81,5 Prozent vs. 85,5 Prozent) .
  • Es wurden weniger Inlandsflüge genutzt (0,2 Prozent vs. 1,0 Prozent in 2019), dafür mehr Langstreckenflüge (26,5 Prozent vs. 24,2 Prozent in 2019) .
  • Unternehmen buchten Tickets früher (30,5 vs. 26,6 Tage).
  • Immer mehr Reisen starteten an einem Wochenende (22,4 Prozent vs. 18,7 Prozent in 2019) – ein Indiz für die Trends «Bleisure» und «Workation», die Kombination einer privaten und einer geschäftlichen Reise.
  • Reisen dauerten im Durchschnitt einen Tag länger (6,5 vs. 5,5 Tage), der Anteil von eintägigen Trips nahm dagegen deutlich ab (4,8 Prozent vs. 9,9 Prozent in 2019)

Schweiz als Geschäftsreiseziel in Europa auf Platz 6

Für die europäischen Geschäftsreisenden (Deutschland, Schweiz, Grossbritannien, Belgien, Niederlande, Frankreich, Italien) war Deutschland im ersten Halbjahr ganz klar das beliebteste Reiseziel – jede fünfte Reise steuerte einen deutschen Flughafen an. Rund jede zwanzigste Reise führte in die Schweiz, was ihr den sechsten Platz auf der Beliebtheitsskala der europäischen Geschäftsreisenden einbrachte (hinter Deutschland, Frankreich, Grossbritannien, Italien und Spanien).

Andy Stehrenberger, Geschäftsführer von AirPlus in der Schweiz, zu den jüngsten Ergebnissen des AirPlus Business Travel Index: «Die Reisetätigkeit der Schweizer Geschäftsreisenden hat im ersten Halbjahr wieder Fahrt aufgenommen. Die Unternehmen waren dabei durchaus bereit, mehr für die Flugtickets auszugeben. Zudem haben die Reisenden ihre Gewohnheiten gegenüber 2019 nachhaltig verändert, wie unsere Auswertung zeigt. Schweizer Unternehmen und ihre Mitarbeitenden sind zunehmend sensibilisiert, mehrere Termine im Rahmen einer längeren Reise wahrzunehmen und eintägige Geschäftsreisen sowie Flüge innerhalb der Schweiz zu reduzieren. Die Mitarbeitenden ihrerseits geniessen die während der Pandemie etablierte Flexibilität ortsungebundenen Arbeitens. Ein Resultat davon ist die zunehmende Kombination von privaten und geschäftlichen Reisen.»

(TN)