Tourismuswelt

Sunday Press Die Swiss wehrt sich gegen die Golf-Airlines

Kommt der Direktflug Schweiz - Mexiko? Neben den Avancen der Golf-Carrier für diese Strecke ist in den heutigen Sonntagszeitungen zu lesen, wo man dank schwachen Landeswährungen günstig Ferien machen kann.

Bereits fünfmal am Tag fliegen die beiden Golfstaaten-Airlines Etihad und Emirates in die Schweiz. Nun liegt ein brisantes Gesuch vor, diese Frequenz weiter zu erhöhen, wie die „Schweiz am Sonntag“ berichtet. Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (Bazl) muss prüfen, ob den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) erlaubt werden soll, mutmasslich via Zürich nach Mexiko zu fliegen. Ein Entscheid dürfte in „den nächsten Wochen“ fallen. Gegen solche Pläne, welche die sogenannte fünfte Freiheit betreffen, wehrt sich die Swiss vehement. Sie fordert eine „restriktive Handhabung“ dieser Verkehrsrechte, sagt Sprecherin Karin Müller.

Unter der fünften Freiheit wird das Recht verstanden, zwischen dem Heimatstaat und zwei fremden Staaten Flüge anbieten und Passagiere befördern zu dürfen. Bereits heute fliegt Emirates von Dubai über Mailand nach New York. Solche Verbindungen sind in Europa aber eher selten. Zurückhaltend zeigt sich auf Anfrage auch das Bazl: „Verkehrsrechte von Nicht-EU-Staaten für Anbindungen ausserhalb Europas werden nur sehr zurückhaltend gewährt“, sagt Sprecher Urs Holderegger. Allerdings profitiert auch die Swiss auf der Strecke Zürich-Dubai-Muscat/Oman von der fünften Freiheit. Da es keine Direktflüge von der Schweiz nach Mexiko gibt, wäre für Schweizer Kunden eine solche Verbindung natürlich attraktiv. Das Bazl muss nun prüfen, ob der Schutz der Swiss höher zu gewichten ist als die Interessen der Passagiere.

Brasilien, Südafrika oder Russland — bis zu einem Drittel günstiger

In bester Boulevardmanier („Währungschaos sei dank“) rührt der „Sonntagsblick“ die Werbetrommel für Reisen nach Brasilien, Südafrika oder Russland, da die Währungen dieser Länder „geradezu abgestürzt“ seien. Wer gerne reise, habe „jetzt die Qual der Wahl“. Als Folge der Wirtschaftskrise seien die Währungen dieser Länder massiv unter Druck geraten. Das gelte auch für Mexiko, Kolumbien oder die Türkei. Vor allem der brasilianische Real hat gegenüber dem Schweizer Franken markant an Wert verloren (minus 34 Prozent). Entsprechend günstig kann man jetzt in Brasilien Ferien machen, falls „das Zika-Virus nicht schreckt“, wie der „SoBli“ dann doch noch relativiert. 

Knatsch in Duty-free Shops

Während in den Zürcher Blättern „SonntagsZeitung“ und „NZZ am Sonntag“ sowie in der „Zentralschweiz am Sonntag“ keine einzige News-Geschichte aus der Tourismus-Branche zu finden ist, berichtet „Schweiz am Sonntag“ noch über einen Konflikt im Flughafen Zürich. Die Firma Nuance, welche die Duty-free-Läden betreibt, hat die Zusammenarbeit mit der Agentur Creative Promotions und andern Promotionsagenturen eingestellt. Das will sich Virginia Navarro nicht gefallen lassen und prüft eine Klage wegen Verletzung des Kartellgesetzes. Nuance ist eine Tochterfirma der Basler Firma Dufry, die auf den Schweizer Flughäfen das Monopol im Duty-free-Bereich hat. Sprecher Renzo Radice verteidigt die Kündigung bisheriger Verträge als „transparenten Ausschreibungsprozess“, der allen teilnehmenden Promotionsagenturen die gleichen Bewertungskriterien zusichere.

Spezial-Beilage für „Reisen mit Mehrwert“

Der „Stil“ in der „NZZ am Sonntag“ ist ganz dem Thema „Reisen mit Mehrwert“ gewidmet. Das Special beinhaltet eine Reportage aus Salvador de Bahia und Tipps zur Wahl der richtigen Sprachschule, das Thema Bildungsreisen und ein Interview mit einer Frau, die drei Monate Freiwilligenarbeit in Kolumbien leistete und mit der Hängematte durchs Land reiste, um im Auftrag von Peace Watch Schweiz Kleinbauern zu schützen. Ergänzt wird das Paket durch Empfehlungen für Reiseführer und Stadtpläne „der neuen Generation“, die selbst „digital ausgerichtete Kosmopoliten überzeugen“.

(HPB)