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Flughäfen bieten optimale Bedingungen für Viren. Eine neue Studie enthüllt, wo das Infektionsrisiko am grössten ist. Bild: Adobe Stock

Virenfalle Flughafen – diese Orte sind besonders betroffen

Wer am Flughafen reist, sollte nicht nur Toiletten, sondern besonders Esstische, Touchscreens und Check-in-Schalter im Blick behalten – denn hier versteckt sich das Norovirus. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Studie.

Es beginnt meist harmlos – mit einem leichten Unwohlsein, vielleicht einem flauen Gefühl im Magen. Doch schon bald folgen Übelkeit, Durchfall und Schwäche. Diese unangenehmen Symptome sind typisch für das Norovirus, das an stark frequentierten Orten wie Flughäfen ideale Bedingungen zur Verbreitung findet.

Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Fachjournal «PLOS Computational Biology», hat nun erstmals genau analysiert, wo das Ansteckungsrisiko an Flughäfen besonders hoch ist.

Im Gegensatz zu früheren Untersuchungen, die lediglich theoretische Szenarien simulierten, analysierten die Forscher diesmal reale Videomaterialien und konnten so das tatsächliche Verhalten von Passagieren berücksichtigen. Und die Resultate sind eindeutig: Das Infektionsrisiko lauert nicht etwa auf den Toiletten, sondern andernorts.

Handhygiene allein reicht nicht

Besonders kritisch sind gastronomische Bereiche wie Cafés und Restaurants an Flughäfen. Denn gerade dort fassen sich Menschen besonders häufig ins Gesicht – und übertragen das Virus so unbewusst von Oberflächen direkt auf ihre Schleimhäute. Ebenfalls problematisch sind Check-in-Schalter und Self-Check-out-Stationen in Duty-Free-Shops. Hier gelten vor allem die Monitore als wahre Virenschleudern.

Was wohl kaum ein Reisender auf dem Schirm hat, sind öffentliche Ladestationen für Mobiltelefone: Hier wurde beobachtet, dass Reisende oft ihren Mund oder ihr Gesicht berühren, während sie auf ihre Geräte schauen oder sie bedienen.

Überraschenderweise zeigte die Untersuchung auch, dass regelmässiges Händewaschen mit Seife das Risiko zwar verringern, aber keineswegs eliminieren kann. Die Autoren empfehlen laut dem Aviatik-Portal «Aerotelegraph» deshalb, dass Flughäfen stark frequentierte Oberflächen wie Monitore, Check-in-Schalter und Self-Check-out-Geräte alle zwei Stunden gründlich reinigen sollten, um das Infektionsrisiko wirksam zu senken.

Eine weitere Empfehlung könnte ebenfalls Abhilfe schaffen: der Einsatz von antimikrobiellen Oberflächen aus Kupferlegierungen. Diese töten Krankheitserreger deutlich schneller ab als herkömmliche Materialien. Ein solches Vorgehen könnte künftig helfen, die Virusausbreitung an Flughäfen spürbar einzudämmen.

(TN)