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Wegen einer Drohnensichtung kam der Betrieb am Flughafen Palma am Sonntag für eine gute halbe Stunde zum Stillstand – einige ankommende Flugzeuge mussten sich in eine Warteschleife begeben. Bild: TN

Drohnen-Alarm auf Mallorca

Die Sichtung einer Drohne hat am Sonntagabend den Flugverkehr am Flughafen Palma de Mallorca für 35 Minuten zum Erliegen gebracht. Aus Sicherheitsgründen mussten Starts und Landungen vorsorglich gestoppt werden.

Am Sonntagabend musste der Flughafen von Palma de Mallorca vorübergehend den Betrieb einstellen, nachdem eine unbekannte Drohne in der Nähe der Start- und Landebahnen gesichtet wurde. Das staatliche Unternehmen für Flugsicherung und Luftraummanagement in Spanien, Enaire, bestätigte den Zwischenfall und erklärte, sämtliche Starts und Landungen seien vorsorglich gestoppt worden.

Die Unterbrechung dauerte rund 35 Minuten. Um 19:39 Uhr gab Enaire bekannt, dass der reguläre Flugbetrieb wieder aufgenommen wurde. Man habe sicherstellen wollen, dass keine Gefahr für Passagiere oder Besatzungen bestehe.

Es kam zu Verspätungen

Die Sicherheitsmassnahme hatte unmittelbare Auswirkungen auf den Flugverkehr. Acht Flugzeuge, die in Palma landen sollten, mussten auf andere Flughäfen wie Menorca, Ibiza und Barcelona ausweichen. Zahlreiche weitere Maschinen befanden sich zeitweise in Warteschleifen über dem Nordosten Mallorcas.

Obwohl der Flugbetrieb schnell wieder aufgenommen werden konnte, kam es in der Folge zu Verspätungen von rund einer halben bis anderthalb Stunden bei Abflügen und Ankünften. Reisende wurden gebeten, den Status ihrer Flüge bei ihren Fluggesellschaften zu überprüfen. Woher die Drohne stammte oder wer sie steuerte, ist bisher nicht bekannt.

Wachsende Sorge in Europa

Der Vorfall auf Mallorca reiht sich in eine wachsende Serie ähnlicher Zwischenfälle in Europa ein. In den vergangenen Wochen haben Drohnensichtungen an mehreren grossen europäischen Flughäfen zu erheblichen Störungen im Flugverkehr geführt, teils mit Flugausfällen und grossflächigen Sperrungen des Luftraums.

Die Sicherheitsbehörden in verschiedenen europäischen Ländern – darunter Deutschland, Dänemark, Finnland und die Schweiz – sind zunehmend beunruhigt über die vermehrte Sichtung unbekannter Drohnen in der Nähe sensibler Infrastruktur wie Flughäfen oder militärischen Einrichtungen. Es wird untersucht, ob es sich um gezielte Störaktionen oder Spionageversuche handeln könnte. Als Reaktion darauf planen mehrere Staaten, Gesetze zu ändern, um den Abschuss von Drohnen über sicherheitsrelevanten Zonen zu erleichtern.

Die spanischen Behörden betonten nach dem Zwischenfall auf Mallorca, die Situation sei vollständig unter Kontrolle gewesen. Der Vorfall zeige jedoch erneut, wie anfällig der europäische Flugverkehr für Störungen durch unbemannte Fluggeräte bleibt – selbst an stark frequentierten Ferienzielen.

(TN)