Trips & Travellers

Extrem-Abenteurer Florian Astor war im Frühling mit seinem Vortrag auf Tournee durch die Schweiz. Bild: TN

Florian Astor: «Ich bin einfach immer weiter gelaufen – wie Forrest Gump»

Reto Suter

Der deutsche Extrem-Abenteurer Florian Astor ist Gast im neusten «Travel News Talk». Er erzählt von den grössten Krisen und den unvergessenen Highlights auf seinem Mega-Trip und verrät, welches der häufigste Fehler ist, den Wanderer machen.

Mehr als 8500 Kilometer ist er gewandert, hat dabei 250 Nächte im Zelt verbracht und 37 Staatsgrenzen passiert. Zu Fuss geht er von der Süd- zur Nordspitze Neuseelands, wandert von Mittelamerika bis in die Antarktis und arbeitet sich auf dem Pacific Crest Trail von der mexikanischen Grenze durch den Westen der USA bis nach Kanada vor. Viel zu spät erkennt er, dass es nie ums Ankommen ging.

Im neusten «Travel News Talk» erzählt Florian Astor, weshalb er seine erfolgreiche Karriere bei der Lufthansa aufgab, um sich in ein ungewisses Abenteuer am anderen Ende der Welt zu stürzen. «Erst wollte ich eigentlich nur einen längeren Urlaub von etwa sechs Wochen machen und dann einen neuen Job beginnen.» Irgendwann sei er dann aber aufgewacht und habe sich gesagt: «Entweder ganz oder gar nicht!» Da sei der Startschuss zu seiner Reise gewesen.

Laut Astor war seine Extrem-Wanderung physisch zwar durchaus anstrengend. Das viel grössere Problem sei aber der Kopf gewesen. «Das war das Schlimmste, was ich in meinem bisherigen Leben durchmachen musste», so Astor. «Alles, was ich während 30 Jahren verdrängt hatte, kam irgendwann hoch.» Das sei so schlimm gewesen, dass er um ein Haar nach drei Monaten aufgegeben habe. Astor machte aber weiter und erlebte auf seinem Trip auch ganz viele schöne Momente, die bei ihm noch heute Gänsehaut auslösen. Davon berichtet er im Podcast ebenfalls.

Nach zwei Jahren – in Kanada – entschied er sich, seine Wanderung zu beenden. «Ich hatte mental enorm viel Energie und war bereit für etwas Neues», erzählt Astor. Nachdem er zurück in Deutschland war, gründete er zusammen mit Matthias Weber, den er in Bogotá kennen gelernt hatte, ein Start-up. Dabei handelt es sich um ein zentrales Reservierungssystem für Golfplätze.

Er arbeite nun deutlich mehr als früher, sagt der Extrem-Abenteurer. «Es macht aber unglaublich viel Spass». Wichtig sei es ihm gewesen, im Gegensatz zu früher nicht mehr alles auf eine Karte zu setzen. Neben seinem Golf-Start-up hält Astor regelmässig Vorträge. Zudem ist er auch unter die Buch-Autoren gegangen. Sein Werk heisst «Do What Make Good» und lässt sich hier bestellen. Schon bald steht für ihn ein nächstes Highlight an. Astor wird dieses Jahr erstmals Vater.