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Weite Teile der Emilia-Romagna wurden von den Unwettern vergangene Woche schwer getroffen. Bild: Carabinieri Gruppe Intervento Speciale

Nach Unwettern: Das müssen Italien-Touristen jetzt wissen

Reto Suter

Nach den heftigen Überschwemmungen in der Emilia-Romagna von vergangener Woche laufen in den betroffenen Gebieten die Aufräumarbeiten. Reisende müssen sich auf Behinderungen einstellen. Das sagen Hotelplan und Railtour zur Situation.

«Es ist mit Einschränkungen in der gesamten Region zu rechnen», sagt Hotelplan-Sprecherin Bianca Gähweiler zur aktuellen Situation in der Emilia-Romagna. Es könne zum Beispiel sein, dass Zugverbindungen unterbrochen sind und Strassen nicht befahren werden können. «Zudem müssen Touristinnen und Touristen damit rechnen, dass Museen und andere Sehenswürdigkeiten aufgrund der Überschwemmungen vorübergehend geschlossen bleiben», so Gähweiler.

Sie rät allen, die demnächst in die betroffenen Region reisen wollen, sich vorgängig gut zu informieren. Wichtig sei es auch, sich vor Ort strikt an die Anweisungen der lokalen Behörden zu halten.

In den Überschwemmungs-Gebieten laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren. Bild: Twitter

«Bei Hotelplan Suisse haben wir keine Kundinnen und Kunden, die in den nächsten Tagen in die betroffene Region reisen wollen», so Gähweiler weiter. Wer eine Italien-Reise gebucht hat und unsicher ist, ob diese wie geplant stattfindet, kann sich direkt an die entsprechende Buchungsstelle von Hotelplan Suisse wenden.

Kann die Reise aufgrund der Unwetter nicht wie geplant stattfinden, versucht Hotelplan eine Alternative zu finden. Ist das gebuchte Hotel aufgrund der Überschwemmungen geschlossen, kann die gebuchte Pauschalreise auch kostenlos annulliert werden.

«Kunden sind mit einem blauen Auge davongekommen»

Auch Bahnspezialist Railtour Suisse hat derzeit keine Kundinnen und Kunden in den Überschwemmungs-Gebieten. Für die kommenden Tage gebe es ebenfalls keine gebuchten Reisen in die betroffene Region, sagt Mike Jakob, Verkaufsleiter bei Railtour Suisse, zu Travelnews. «Unsere Kundinnen und Kunden sind mit einem blauen Auge davongekommen. Das Überschwemmungsgebiet betrifft vor allem die Gegend östlich von Bologna bis zur Adria. Die Städte Bologna und Parma sind nicht betroffen», so Jakob.

Gleichzeitig weist er darauf hin, dass seit gestern Montag alle Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahn in Italien wieder normal befahrbar seien. Einer kurzfristigen Buchung für eine Pfingstreise nach Bologna oder Parma stehe deshalb nichts im Weg.

Mindestens 14 Tote und gewaltige Schäden

In den vergangenen Tagen kam es in der Emilia-Romagna zu heftigen Regenfällen. Dramatische Überschwemmungen und Erdrutsche waren die Folge. Mindestens 14 Menschen kamen ums Leben, Tausende Menschen mussten evakuiert werden.

Die lokale Landwirtschaft beklagt schwere Schäden. Die Obsternte in der Adria-Region könnte nach den schweren Unwettern für die nächsten vier bis fünf Jahre stark beeinträchtigt werden, wie die Agrarvereinigung Coldiretti mitteilte. Das in den Obstplantagen zurückgebliebene Wasser habe die Wurzeln der Pflanzen erstickt, so dass diese verfaulen. Ganze Plantagen müssten ausgepflanzt und anschliessend neu bepflanzt werden, hiess es weiter.

Auch die Viehzucht in der Region ist stark betroffen. Laut Coldiretti müssen rund 250'000 Rinder, Schweine und Schafe noch gerettet werden. Nicht nur die Überschwemmungen an sich, die bereits zum Tod von Tausenden Tieren geführt hatten, sondern insbesondere Erdrutsche erschweren die Lage. Viele Bauernhöfe sind durch verschlungene Strassen unerreichbar. Die Tiere dort benötigten Nahrung sowie Wasser.