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Die Stadt an der Tampa Bay ist einen längeren Aufenthalt wert. Bild: Photomatt28

Einmal mit dem Citypass durch Tampa

Florida bietet weit mehr als nur Strände. Gerade in der Stadt Tampa lohnt sich das Verweilen.

Seit 2012 gibt es einen Nonstopflug von Edelweiss Air nach Tampa, im Westen Floridas. Obwohl die drittgrösste Stadt des «Sunshine State» schon zuvor und seither mit einem Stopp gut mit anderen Airlines erreicht werden konnte, so hat doch der Edelweiss-Flug den Namen der Stadt im kollektiven Ferienbewusstsein der Schweizer verankert. Allerdings ist es weiterhin so, dass viele Reisende nach Tampa direkt weiterziehen zu den Stränden von Clearwater oder St. Petersburg, oder ins Landesinnere nach Orlando – wobei dies bald aufgrund der Orlando-Flüge von Edelweiss nicht mehr nötig sein wird. In Tampa zu bleiben, für 2-3 Tage zumindest, lohnt sich aber durchaus!

Gleich vorweg: Es ist empfehlenswert, schon während dem Stadtaufenthalt einen Mietwagen zu haben, weil die Stadt ziemlich weitläufig ist. Man findet die Orientierung allerdings recht schnell und die besseren Mietwagen haben ohnehin alle schon eingebautes GPS.

Ein weiterer Tipp: Kaufen Sie sich den Citypass für die Region Tampa Bay, direkt oder beim Veranstalter. Darin sind die besten Attraktionen drin enthalten. Für Erwachsene kostet der Citypass 106 Dollar, für Kinder (3-9 Jahre) 96 Dollar, wobei die Preise ab März etwas nach oben angepasst werden. Sollten Sie den Eintritt für alle darin enthaltenen Attraktionen einzeln bezahlen, käme sie das satte 51 Prozent teurer zu stehen. Enthalten ist der Zutritt zum Busch Gardens Tampa Bay, zum Florida Aquarium, zum Lowry Park Zoo, zum Clearwater Marine Aquarium und wahlweise ins MOSI (Museum of Science & Industry) oder die Chihuly Collection.

Das Gute ist, dass der Citypass den Aufenthalt in Tampa zu strukturieren hilft. So könnte folglich ein dreitägiger Aufenthalt aussehen.

1. Tag

Normalerweise kommt man, von der Schweiz her kommend, abends in Tampa an. Also direkt ins Hotel und schlafen. Am kommenden Morgen beginnt Tag 1. Fahren Sie von ihrem Stadthotel hinaus zum Vergnügungspark Busch Gardens Tampa Bay (Fahrzeit rund 30-45‘, je nach Hotel). In diesem weitläufigen Park, der zur Seaworld-Gruppe gehört, lohnt sich ein ganztägiger Aufenthalt. Für grössere Kinder gibt es rauschende Bahnen wie «Cheetah Hunt» oder «SheiKra» oder der höchste Freifallturm der USA, «Falcon’s Fury». Für kleinere Kinder gibt es eine grosse Spielzone mit Figuren aus der Sesamstrasse oder auch diverse «Splash Zones». Beliebt ist auch die Safari durch eine afrikanische Savanne, bei welcher man Giraffen aus dem Fahrzeug heraus mit Salatblättern füttern kann. Überall im Themenpark gibt es Tiere zu sehen, dazu auch eine Tierpflegestation, wo man Operationen an Tieren live mitverfolgen kann. 

Die Verpflegung im Park ist zwar tiptop, teils auch mit Blick auf die Tiere. Doch am Abend darf es dann schon etwas anderes sein. Da der Park um 18 Uhr schliesst, hat man genügend Zeit für die Rückkehr ins Hotel und das Frischmachen. Aber an Tag 1 muss es dann doch einfach sein. Unser Tipp: Das Restaurant Datz. Sympathisch, unkompliziert und leicht zu finden.

Vergnügungspark und Zoo in einem: Busch Gardens Tampa Bay. Blick auf die Savannenlandschaft. Bild: TN

2. Tag

Immer noch etwas Jetlag? Sollten Sie früh auf sein, lohnt es sich, das Frühstück mal extern einzunehmen. Unser Tipp: Das Oxford Exchange. Das von aussen her eher unscheinbare Gebäude bietet einen Wow-Effekt drin und ist unterteilt in eine Bücherei, einen Laden mit allerhand Bio-Sachen,  einem Restaurant mit Innenhof-Patio und einem herkömmlichen Restaurant. Aber das Beste ist die exzellente Küche. Die Bedienung ist auch ziemlich fix.

Ein Teil des speziellen Oxford Exchange Café & Restaurant. Bild: TN

Anschliessend geht es wieder in Richtung Busch Gardens, doch ein Exit früher raus auf der I-275 North, und man ist beim Lowry Park Zoo. Dieser schöne Zoo bietet zum Beispiel ein Seekuh-Hospital, ein Becken wo man Rochen von Hand füttern darf oder auch Rhinozeros-Fütterungen. Die Tieranlagen sind grosszügig, dazwischen gibt es viele Spielplätze und «Splash Zones» für die Kleineren. Wirklich sympathisch. 

Man kann viel Zeit im Lowry Zoo verbringen, muss jedoch nicht zwingend alles sehen. Hat man mal genug, kann man etwas Zeit am Pool des Hotels verbringen und dann abends ins Ausgehviertel von Tampa, Ybor City, gehen. Dort gibt es zahlreiche feine Restaurants. Unser Tipp: Das spanische Restaurant Columbia mit seiner speziellen Atmosphäre.

Im Lowry Park Zoo kann man bestens die Manatees, also Seekühe, beobachten. Bild: Apalapala

3. Tag

Noch mehr Tiere! Das imposante Florida Aquarium befindet sich mitten im Stadtzentrum von Tampa und ist folglich leicht zu erreichen. An einem Morgen kann man da zahllose Fische sehe, darunter ein riesiger Haitank, und natürlich auch Tanks wo man Seegetier auch mal anfassen kann. Rochen- und Pinguin-Präsentationen runden das Angebot ab. Aber das Beste ist: Das Florida Aquarium hat einen eigenen Spielplatz mit grosser Splash-Zone im Freien. Da können die Kids wunderbar toben - Eltern können an der Bar was trinken und die Kreuzfahrtschiffe begutachten, welche in den nahe gelegenen Hafen einlaufen.

Wer mit Kindern unterwegs ist, wird sich am Nachmittag das MOSI geben. Das Wissenschafts-Museum ist, wie so oft in Amerika, sehr interaktiv und kinderfreundlich und grössere Kinder können sich in einem riesigen Kletterpark austoben. Die im Citypass enthaltene Chihuly Collection im Morean Arts Center, eine eindrückliche Sammlung kunstvoller Glaskreationen des berühmten Dave Chihuly, ist wohl eher was nur für Erwachsene.

Aus unserer Sicht kann man aus dem Citypass-Programm am ehesten auf das Clearwater Marine Aquarium verzichten. Dort ist zwar der berühmte Schwanzflossen-amputierte Delfin Winter zuhause, bekannt aus dem Film «Mein Freund der Delfin» - doch das Gebäude ist etwas heruntergekommen und der Delfin muss zu bestimmten Zeiten für Foto-Ops mit zahllosen kindlichen Fans herhalten, in einem eher kleinen Becken. Zwar hat Winter jetzt noch ein Gspänli namens Hope – doch ausser den beiden Delfinen hat es eher wenig zu sehen. Die Fahrt ins 45 Minuten entfernte Clearwater spart man sich besser dafür auf, um dort gleich an den Strand zu liegen oder vom Shopping-Angebot zu profitieren, beispielsweise am nächsten Tag. Wobei das Shopping-Angebot auch in Tampa selber durchaus OK ist, gerade für Schnäppchenjäger. 

Das gastronomische Highlight sollte man sich für den letzten Abend aufsparen: Das Restaurant Ulele. Der Name entspringt einer Ureinwohnerin, welche sich in einen Weissen verliebt hatte, also eine Art lokale Pocahontas-Geschichte. Das Restaurant liegt am nördlichen Rand der Innenstadt, am Ende des Riverwalk und gleich neben dem Water Works Park. Es ist Herzstück eines Wiederbelebungs-Projekts dises Viertels und total trendy. Das Essen ist köstlich, die Ausstattung grandios und vor allem kann man auch draussen dinieren - grosse Barbecue-Stationen und eine Bar sorgen für Atmosphäre.

Natürlich ist nicht ausgeschlossen, noch länger in Tampa zu bleiben. Oder andere Dinge zu sehen als das, was im Citypass-Angebot ist. Erwähnenswert wäre für Kinder etwa das Glazer Children's Museum. Oder man zieht sich ein Eishockeyspiel der Tampa Bay Lightning in der Amalie Arena rein, oder vielleicht doch eher ein Football-Spiel der Tampa Bay Buccaneers im Raymond James Stadium? Oder man schlendert dem Riverwalk entlang und geniesst das Florida-Wetter. Für geruhsame Tage am Strand hat man davor oder danach sicher noch Zeit.

Städtische Oase in Tampa: Das Restaurant Ulele. Bild: Photomatt28

(JCR)