Hotellerie

Premiere in Oerlikon: Swissôtel mit einem Vitality Room

Lifestyle-orientierte Gäste sollen künftig im Hotelzimmer trainieren und einen ganzheitlichen Well-Being-Ansatz finden.

IHG machte in den USA den Vorreiter: Mit Even wurde hier eine Lifestyle-Hotelmarke für aktive Gäste geschaffen. Einige wenige Hotels sind bereits eröffnet, weitere Häuser sind geplant. Für Andrew Gibson, Vice President Spa&Wellness bei den FRHI Hotels & Resorts, ein  Beleg dafür, dass ganzheitliche Well-Being-Konzepte in der Hotellerie ein Zukunftsmarkt sind.

In der FRHI Holding, die neben Swissôtel die beiden Luxusmarken Raffles und Fairmont umfasst und die seit Mitte 2016 zur französischen Accor-Gruppe gehört, setzen gerade die Swissôtels mit ihrem Vitality-Konzept schon seit 2012 verstärkt auf die Lifestyle-Nische. Nun jedoch rückt neben Bewegungsprogrammen, leichter Küche und vitaminreichen Getränkekreationen auch das Hotelzimmer in den Fokus des ganzheitlichen Well-Being-Ansatzes. Die Gäste bei Swissôtel sollen – so der Plan – während eines Hotelaufenthaltes auch im eigenen Hotelzimmer ihre geistige und körperliche Fitness steigern.

Hanteln, Gewichtplatten, Seilzugstationen und Sprossenwand

Wie dieser Anspruch in der Praxis des Hotelzimmers aussehen kann, präsentierte Swissôtel nun in ihrem Haus im Zürich-Oerlikon. Mehr als 250'000 Franken wurden hier in einen ersten Vitality Room investiert, der eine mit Hanteln, Gewichtplatten, Seilzugstationen und Sprossenwand ausgestattete ‚Wellbeing Wall‘ als zentrales Einrichtungselement sieht. Das im Raum integrierte Lichtsystem passt – ähnlich der Boeing-Innovation beim Dreamliner im Luftverkehr – zyklisch die Innenbeleuchtung im Zimmer an Tageszeit und Lichteinfall von aussen an. Weitere Sinne werden nach dem Work-Out im Badezimmer animiert, wo mit Duftaromen und Wasserdruckmassagen gearbeitet wird. Und auch die Raumluft im Vitality Room soll insbesondere an smoggeplagten Standorten für Swissôtel zum Wettbewerbsvorteil werden. Ein Luftreinigungssystem der Goldacher Incen AG (SG) filtert Allergene, Bakterien und Viren aus der Luft und sorgt für geruhsamen Schlaf.

Wie viele Zimmer der neuen Kategorie in den kommenden Jahren weltweit in den Häusern der Swissôtels entstehen werden, ist indes noch unklar. „Es wird wohl eher ein Nischenprodukt sein“, legt sich Swissôtel-Chefin Lilian Roten fest, die von ein bis zwei Vitality Rooms in kleineren und maximal fünf in den grösseren Häusern der Gruppe ausgeht.

Der nun in Zürich vorgestellte Vitality Room in der Grösse einer Junior-Suite ist indes ein weiterer Meilenstein auf dem Weg, den die Schweizer Hotelgruppe seit dem Launch ihres Vitality-Gesamtkonzeptes 2012 eingeschlagen hat. Wie jedoch die Preisgestaltung für die neue Zimmerkategorie aussehen wird, ist aktuell noch offen. Kevin Furrer, der neue General Manager des Swissôtel Zürich-Oerlikon, geht jedoch in dieser Frage davon aus, dass sich der Preis für die Nacht im Vitality Room letztlich zwischen dem der Junior Suite und dem der Presidential Suite ansiedeln wird.

(KET)