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Cholera-Verdacht auf Kreuzfahrtschiff: Passagiere in Isolation
Nach einer Reihe von Magen-Darm-Erkrankungen an Bord der «Norwegian Dawn», ein Schiff der US-amerikanischen Reederei Norwegian Cruise Line, verweigerten die Behörden in Mauritius dem Schiff das für Sonntag geplante Anlegen im Hafen von Port Louis, nachdem zuvor schon die französische Insel La Réunion das Schiff abgewiesen hatte. Grund: Verdacht auf einen Cholera-Ausbruch.
Das südliche Afrika erlebt derzeit einer der schwersten Cholera-Ausbrüche seit Langem. In den 13 betroffenen Ländern wurden bis Mitte Januar etwa 200'000 Krankheitsfälle gemeldet.
Passagiere stecken fest
Ein Grossteil der rund 2'200 Passagiere sollte eigentlich am Sonntag die Heimreise antreten. Zugleich hätten ursprünglich 2.279 neue Reisende in Port Louis an Bord gehen und mit dem Luxuskreuzer nach Südafrika zurückkehren sollen, so die Hafenbehörde. Mit auf dem Schiff befinden sich zudem 1'026 Besatzungsmitglieder.
Nach Angaben aus Behördenkreisen sollen mindestens 15 Passagiere sowie ein Besatzungsmitglied an Durchfall und Erbrechen leiden. Das Gesundheitsministerium nahm Proben von den betroffenen Personen, die sich isoliert in ihren Zimmern befinden. Mit dem Ergebnis der Untersuchung wird am Dienstag gerechnet. Es muss sich dabei aber nicht zwingend um Cholera handeln, da gerade der Norovirus häufig eine unerwünschte Begleiterscheinung auf Kreuzfahrtschiffen ist und ähnliche Symptome hervorruft.
«Aufgrund zusätzlicher Tests, die von den örtlichen Behörden vor der Einreise verlangt werden, hat die Regierung von Mauritius die Ausschiffung für die aktuelle Kreuzfahrt und die Einschiffung für die nächste Kreuzfahrt um zwei Tage auf den 27. Februar 2024 verschoben», teilte die Reederei mit.
Schlechte Kommunikation an Bord
«Kaum hatten wir Kapstadt verlassen, mussten sie (das Personal) wissen, dass es ein Problem gab», so ein Ehepaar, welches sich auf dem Kreuzfahrtschiff befindet. «Das Buffet war verschwunden. Man bediente uns mit Handschuhen.»
Laut der Deutschen Presse-Agentur (DPA), informierte der Kapitän die Passagiere darüber, dass sie das Schiff in Port Louis zunächst nicht verlassen würden. «Wir wollten am Samstag in La Réunion aussteigen. Am Morgen sagte man uns, dass das Schiff stattdessen nach Mauritius fahren würde. Wir waren ein wenig besorgt. Schliesslich dachten wir, dass wir in Mauritius aussteigen und nach La Réunion zurückfliegen würden. Da erfuhren wir plötzlich, dass die Gesundheitsbehörden an Bord kommen würden. Erst sehr spät erwähnten sie den Verdacht auf einen Cholera-Ausbruch», erzählte das Ehepaar weiter.
Wann die Passagiere effektiv von Bord gehen dürfen, ist noch unklar und wird sich in den kommenden Tagen zeigen.