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Eine der elf Fokker 50 von VLM, die nicht mehr abheben. Bild: VLM

VLM: Weitere Regionalairline am Boden

Die belgische VLM hat Insolvenz beantragt — ein harter Schlag für den Bodensee-Airport.

Die Jets der VLM Airlines stehen am Boden. Der belgische Regionalcarrier hat beim Handelsgericht Antwerpen Insolvenz eingereicht. Zahlreiche Piloten haben VLM jüngst verlassen, zudem konnte die Airline keine finanziellen Mittel mehr aufbringen, um den Betrieb sicherzustellen. Wegen der Unsicherheiten sind ausserdem Charter-Kunden abgesprungen. 

Bereits Mitte Mai hatte VLM ein Gläubigerschutzverfahren eingeleitet. Das belgische Handelsgericht hatte dem für ein halbes Jahr zugestimmt. Diesen Gläubigerschutz hat der VLM-Verwaltungsrat jetzt aber zurückgezogen und Insolvenz beantragt.

Die Einstellung des Flugbetriebs trifft auch auch den Bodensee-Airport in Friedrichshafen. Seitens des Airports heisst es, man arbeite mit Hochbetrieb an einer Alternativlösung. Nach dem Aus von Intersky im vergangenen Jahr ist VLM eingesprungen und hat zahlreiche Strecken übernommen. 

"Gerade das VLM-Streckennetz ab Friedrichshafen war ein wesentliches Element der Unternehmenssanierung. Wir sind überzeugt davon, dass sich die drei Strecken von Friedrichshafen nach Düsseldorf, Berlin und Hamburg profitabel betreiben lassen", wird Hamish Davidson, Chief Executive Officer von VLM Airlines in einer VLM-Mitteilung zitiert. "Für VLM kam diese Chance jedoch zu spät, obwohl sich der Durchschnittsertrag pro Flug von und nach Friedrichshafen von Januar bis Juni 2016 mehr als verdoppelt hat".

In den vergangenen vier Jahren sind nun schon mehrere Regionalflieger ins Aus geflogen: Cirrus, OLT, Augsburg Airways, Intersky und nun auch VLM.

(TN)