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Die Swiss prescht in Sachen Impfobligatorium vor. Bild: Swiss Int. Air Lines

Swiss führt Impfobligatorium für Besatzungen ein

Ab Mitte November wird das Covid19-Impfobligatorium «aus operationellen und fürsorgerischen Gründen» eingeführt. Ob Impfverweigerer entlassen werden, ist unklar.

Der Entscheid gestern Abend sorgte für Aufsehen: Swiss International Air Lines wird ein Impfobligatorium für das gesamte fliegende Personal per 15. November 2021 einführen. Grund dafür sind offenbar primär operative Zwänge aufgrund der weltweiten länderspezifischen Einreisebestimmungen, welche zunehmend eine Impfpflicht auch für Crews verlangen. Hong Kong beispielsweise verlangt ab sofort von Besatzungen aus gewissen Staaten einen Impfnachweis, so auch für Flüge ab der Schweiz.

«Die unterschiedliche Handhabung geimpfter und ungeimpfter Besatzungsmitglieder und die damit verbundene hohe Komplexität der Einsatzplanung hätten zur Folge, dass auf lange Sicht kein geordneter Flugbetrieb mehr sichergestellt werden könnte», schreibt die Swiss in einer Mitteilung. Einzelne Destinationen und Regionen könnten deshalb nicht mehr bedient werden, was das Hubsystem signifikant beeinträchtigen würde. Zudem führt eine unterschiedliche Handhabung zu Ungleichbehandlungen bei der Einsetzbarkeit der Besatzungsmitglieder. Ausserdem möchte Swiss als weltweit operierende Airline mit der heute ausreichenden Verfügbarkeit von wirksamen Impfstoffen gegen COVID-19 auch ihre fürsorgerischen Pflichten gegenüber ihren Mitarbeitenden in Cockpit und Kabine wahrnehmen. Dazu Dieter Vranckx, CEO von SWISS: «Um auch in Zukunft unser weltweites Streckennetz aufrechterhalten zu können und unserer Fürsorgepflicht gegenüber unseren Mitarbeitenden nachzukommen, ist es wichtig, die notwendigen Schritte jetzt einzuleiten.»

Swiss stützt sich auf die entsprechenden Klauseln in den Gesamtarbeitsverträgen des Cockpit- und Kabinenpersonals, welche eine solche Massnahme unter diesen Umständen vorsehen. Ein transparenter Austausch mit den Sozialpartnern finde statt. Die Arbeitnehmerverbände Kapers (Kabine) und Aeropers (Piloten) zeigten in ersten Reaktionen zwar Verständnis für die Massnahme, hätten sich aber einen besseren Austausch gewünscht. Denn für jene, welche sich nicht impfen lassen wollen, sei derzeit unklar, wie es nach November weitergehe.

(JCR)